Deutsch-amerikanisch-australisches Freundschaftstreffen mitten in Albersrieth

Albersrieth/Schammesrieth. Die Welt trifft sich in Schammesrieth und Albersrieth. Zu Weihnachten hielten sich internationale Gäste aus den USA und aus Australien in den beiden Orten, die lediglich vier Kilometer voneinander entfernt sind, auf.

2023 – Die Oberpfälzer Gastgeberfamilien mit den Besuchern Mark Kamrath (vorne Zweiter von rechts), dessen Frau Karol (rechts daneben) und Winter Edwards (vorne links). Foto: Angela Bodensteiner
2023 – Die Oberpfälzer Gastgeberfamilien mit den Besuchern Mark Kamrath (vorne Zweiter von rechts), dessen Frau Karol (rechts daneben) und Winter Edwards (vorne links). Foto: Angela Bodensteiner
Alois Hösl (links) begrüßt zu Weihnachten 2023 seinen
Alois Hösl (links) begrüßt zu Weihnachten 2023 seinen “alten Freund” Mark Kamrath und dessen Ehefrau Karol. Foto: Angela Bodensteiner
Mark Kamrath im Jahr 1977 Foto: Angela Bodensteiner
Mark Kamrath im Jahr 1977 Foto: Angela Bodensteiner
1977 – Mark Kamrath (Zweiter von links) bei seiner Ankunft in der Oberpfalz mit Alois Hösl (links) und den Gastgebereltern Monika und Georg Hösl. Foto: Angela Bodensteiner
1977 – Mark Kamrath (Zweiter von links) bei seiner Ankunft in der Oberpfalz mit Alois Hösl (links) und den Gastgebereltern Monika und Georg Hösl. Foto: Angela Bodensteiner
Hoffest in Schammesrieth bei einem späteren Besuch. Mark Kamrath auf mittlerer Bank mit weißen Hemd – prostet zu! Foto: Angela Bodensteiner
Hoffest in Schammesrieth bei einem späteren Besuch. Mark Kamrath auf mittlerer Bank mit weißen Hemd – prostet zu! Foto: Angela Bodensteiner
2023 - Internationaler Besuch in Albersrieth. Von links: Angela Bodensteiner, Mark und Karol Kamrath aus Florida, Winter Edwards aus Adelaide (Australien), Emily, Brigitte und Markus Bodensteiner. Foto: Angela Bodensteiner
2023 – Internationaler Besuch in Albersrieth. Von links: Angela Bodensteiner, Mark und Karol Kamrath aus Florida, Winter Edwards aus Adelaide (Australien), Emily, Brigitte und Markus Bodensteiner. Foto: Angela Bodensteiner
Besuch im Jahr 2000: von links: Alois und Anita Hösl, Mark Kamrath und die Gastgebereltern Monika und Georg Hösl. Foto: Angela Bodensteiner
Besuch im Jahr 2000: von links: Alois und Anita Hösl, Mark Kamrath und die Gastgebereltern Monika und Georg Hösl. Foto: Angela Bodensteiner
Foto: Angela Bodensteiner
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Foto: Angela Bodensteiner
Foto: Angela Bodensteiner
Foto: Angela Bodensteiner

Um die Feiertage hatte sich in der Fahrenbergregion ein alter Bekannter aus den USA angesagt: Professor Dr. Mark Kamrath und seine Ehefrau Karol waren zur Familie Hösl nach Schammesrieth (Gemeinde Theisseil) und zu Angela Bodensteiner, geborene Hösl, nach Albersrieth (Markt Waldthurn) zu einem Kurzbesuch gekommen. „Er wollte unbedingt seine Freunde in der Oberpfalz, die er als 17-Jähriger im Jahr 1977 kennengelernt hat, wieder treffen“, erinnert sich Angela Bodensteiner.

Austauschschüler am Hofbauernhof in Schammesrieth

Vor 47 Jahren war der Austauschschüler Mark Kamrath als junger Bursche bei der Familie Georg und Monika Hösl (Hofbauernhof) als Gast- und Austauschschüler insgesamt sechs Wochen untergebracht. Die Schammesriether Hofbauernfamilie hatte eine Ferienwohnung und Sohn Alois, der sich später als 25-Jähriger selbstständig machte und Chef von Hösl Electronic wurde, hatte über eine Tagezeitung erfahren, dass man Unterkünfte für einen amerikanischen Austauschschüler sucht. „Mein Bruder Alois war von der Idee sofort begeistert und hat damit auch seine Englischkenntnisse verbessern wollen“, erinnert sich Angela, die Schwester von Alois Hösl weiter.

Auf “Festivals” unterwegs

So kam ein junger Mann aus dem Norden der USA von der kanadischen Grenze in das kleine Dorf Schammesrieth in Sichtweite zum Heiligen Berg der Oberpfalz, dem Fahrenberg. Sofort hatte er sich damals in die Gegend, das bayerische Essen, in die Gepflogenheiten und Bräuche der Oberpfalz „verliebt“. Mit seinem Oberpfälzer Freund Alois Hösl war er auf Landjugend- und Hoffesten, die Kamrath heute noch als „Festivals“ bezeichnet, unterwegs.

Rundumversorgung für den späteren Professor

Er war schnell in die Hofbauernfamilie integriert, vor allem schätzte er die damalige „Rundumumsorgung“ seiner Gasteltern, das quirlige Leben in der Großfamilie auf der „Schammesriether Farm“ und natürlich das bayerische Bier. „Zusammen mit Alois lernte er die Sehenswürdigkeiten in der Region sowie Land und Leute und auch ein bisschen die deutsche Sprache kennen“, erzählt Angela weiter. „Damals hörte Mark den Begriff Frichterl von meiner Mutter Monika, die immer, wenn die jungen Männer sehr spät nach Hause kamen – ,Endlich sind die beiden Frichterl jetzt daheim’sagte“, lacht Angela.

Mark erinnerte sich auch Jahre danach an diesen Begriff und münzte ihn gerne mit einem Augenzwinkern auf sich um. Aus dem „17-jährigen Frichterl“ ist heute ein 63-jähriger Professor für frühe amerikanische Literatur und Kultur geworden. Dafür ist der Wissenschaftler vor 20 Jahren 3000 Kilometer vom Norden der USA Richtung Süden umgezogen und ist heute an der „University of Central Florida in Orlando“ tätig.

Freundschaft mit den Hofbauernkindern

Aus der Schüleraustauschaktion entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft mit den „Hofbauernkindern“. Kamraths Mutter Elisabeth stammt aus dem Sudetenland (Nixdorf – Mikulasovice/Tschechien), wurde nach dem 2. Weltkrieg vertrieben und wanderte als junge Frau nach Amerika aus. Kamrath selbst lebt mit seiner Frau Karol und seinen drei Kindern in Orlando in Florida.

Knödel vom Gipfelwirt

Die Freundschaft mit dem früheren amerikanischen „Frichterl“, der heute ein Professor ist, wird seit 1977 gepflegt. Er besuchte mehrmals die Schammesriether, zuletzt vor zehn Jahren. Im Rahmen seines diesjährigen Besuchs war er im Geburtsort seiner Mutter in Tschechien, übernachtete bei seinem deutschen Freund Alois Hösl und dessen Frau Anita in Weiden. Nicht fehlen durfte der Besuch der Wallfahrtskirche Fahrenberg und ein deftiges Essen beim Gipfelwirt mit Knödeln. Er war in Berlin, Cuxhaven, besuchte die Weihnachtsmärkte entlang des Rheins und machte, bevor er wieder die Heimreise antrat, einen Abstecher ins niederländische Amsterdam.

Amerika trifft in der Oberpfalz auf Australien

„Zwei meiner Söhne, Markus und Christian, haben ihn als Studenten schon in den Staaten besucht“, sagte Angela Bodensteiner. Wie es der Zufall wollte, war Markus zu Weihnachten 2023 zusammen mit Ehefrau Brigitte, dem 13-jährigen Sohn Peter und der 16-jährigen Tochter Emily von Amberg nach Albersrieth angereist. Emily war in diesem Jahr drei Monate als Austauschschülerin in australischen Adelaide und nun ist ihre dortige Freundin, die 17-jährige Winter Edwards zu Besuch in der Oberpfalz.

So entwickelte sich ein internationales deutsch-amerikanisch-australisches Freundschaftstreffen mitten in Albersrieth.

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