Ehepaar aus Regensburg vor Gericht: 1 Kilo Kokain im Kofferraum

Die Staatsanwaltschaft Weiden wirft dem 29-Jährigen und seiner Frau (27) vor, seit den Jahren 2022 oder 2023 mit großen Mengen an Kokain gedealt zu haben. Grund: „die Finanzierung ihres Lebenswandels“. Dieses Bild geben die beiden auch vor Gericht ab. Der Angeklagte erscheint in Hand- und Fußfesseln – aber mit Fliege. Von der Frau sind im Internet Fotos zu finden, in denen sie auf ihrer Araberstute ausreitet.

Die Erkenntnisse der Ermittler: Am 10. August 2023 fuhr das Paar mit einem gemieteten Mercedes nach Bremen. Dort kauften die beiden die Ware von einer bisher unbekannten Person zu einem unbekannten Preis. Das Kokaingemisch verstauten sie in einem Papier-Wäschesack ihres Hotels.

Bei der Rückfahrt wurde der Mercedes gegen 22.20 Uhr bei der Anschlussstelle Mitterteich-Nord kontrolliert. Die Polizei fand im Kofferraum die Reisetasche. Der Wäschesack mit dem Kokain war mit Wäsche abgedeckt. Das Gemisch hatte einen Wirkstoffgehalt von mindestens 918 Gramm Kokain-Hydrochlorid, eine sehr gute Qualität mit mindestens sechsstelligem Wert.

Angeklagter muss mit 6,5 bis 7,5 Jahren Haft rechnen

Der Frau wird der Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Bei ihm kommt noch verbotener Waffenbesitz dazu. Auf dem Speicher des gemeinsamen Hauses hatte er eine Pistole Walther plus Munition aufbewahrt, obwohl ihm das Landratsamt Regensburg 2015 den Besitz von Waffen untersagt hatte.

Nach einem Rechtsgespräch erklärten sich beide Angeklagte über ihre Verteidiger geständig. Die 1. Strafkammer mit den Richtern Peter Werner und Florian Bauer stellte einen Strafrahmen von 2,5 bis 3,5 Jahren für die 27-Jährige sowie 6,5 bis 7,5 Jahre.

Die Anklage vertrat Leitender Oberstaatsanwalt Bernhard Voit. Der Prozess wird am Donnerstag, 9 Uhr, fortgesetzt. Es wird ein Urteil erwartet.