Ein Landarzt in dritter Generation blickt auf ein erfülltes Leben zurück

Mantel. Anfang April konnte Dr. Jürgen Trammer im Brückenweg seinen 80. Geburtstag feiern.

Dr. Jürgen Trammer (links), Renate Trammer und Bürgermeister Richard Kammerer. Foto: Eva Seifried

Dr. Jürgen Trammer wurde 1943 im Brückenweg im Nachbarhaus seines jetzigen Wohnhauses geboren und wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder auf. Sein Medizinstudium absolvierte er hauptsächlich in Erlangen, wo es ihm am besten gefiel, er verbrachte aber auch ein Semester in München und eines in Bern. Die medizinische Assistentenzeit verbrachte er in Hersbruck, dann folgten noch weitere berufliche Stationen in Kinderklinik und Frauenklinik. Außerdem verbrachte er noch 1,5 Jahre beim Bundesgrenzschutz.

Eine actionreiche Hochzeitsreise

Am 20. Juli 1973 heiratete er seine Frau Renate. Die Hochzeit wurde im Zottbachhaus gefeiert. Schon die Hochzeitsreise war erlebnisreich. Mit der Transsibirischen Eisenbahn ging es von Moskau nach Wladiwostok, dann mit dem Schiff weiter nach Japan und von dort über Java, Singapur, über Thailand weiter nach Malaysia. Das Paar bekam drei Töchter und freut sich inzwischen über acht Enkel im Alter von fünf bis 18 Jahren.

Tag und Nacht im Einsatz

Der Jubilar war Landarzt in dritter Generation. Seine drei Töchter sahen aber, wie anstrengend der Beruf war und wurden alle Lehrerinnen. Wie er erzählt wurde der Wochenenddienst erst 1983 eingeführt, vorher war er praktisch die ganze Woche rund um die Uhr Tag und Nacht im Einsatz. 1977 übernahm er von seinem Vater die Praxis im Brückenweg. Von diesem Tag an habe er keine Zigarette mehr geraucht, um den Patienten ein gutes Beispiel zu geben. Die Praxis übergab er dann am 2006 an Dr. Attiq.

Wie er zurückblickt, war die Allgemeinmedizin spannend und es gab auch lustige Ereignisse. In Kaltenbrunn machte er beispielsweise einen Krankenbesuch bei einer alten Dame und wurde gebeten sich auch den Hund anzusehen, weil er lahmte. Er gab dem Tier eine Spritze gegen Ischiasschmerzen, das Tier wurde geheilt und als Honorar bekam Dr. Trammer eine Schachtel Eier.

Vielgereist und noch viel vor

Das Ehepaar Trammer hat die ganze Welt bereist und war sogar in Neuseeland, Alaska und Chile, nur Australien fehlt noch. Begeistert erzählen beide auch vom Besuch in Israel. In Südafrika hat er selbst Touren ohne Reiseleiter organisiert, geschlafen wurde in Dachzelten auf den Autos. Außerdem sind beide Fans von Niederschlesien, weil Renate Trammers Mutter aus Schlesien stammt. Im Garten steht ein geschnitzter Rübezahl und weht eine Fahne von Niederschlesien.

Begeisterter “Packerlopa”

Die Enkel sind die ganze Freude der Trammers. Jürgen Trammer schickt gerne Päckchen an seine Enkel, gerne auch mit Büchern und wird der „Packerlopa“ genannt. Die älteste Enkelin macht jetzt Abitur, sie will Medizin studieren und somit die Tradition der Mediziner in der nächsten Generation fortsetzen.

Wie Dr. Jürgen Trammer erzählt, stammt die Familie wohl ursprünglich aus Österreich. In einem Ort in der Nähe von Krems gibt es 20 Familien mit dem Namen Trammer. Er ist auch Weinkenner und hat immer einen guten Tropfen aus dem Veneto im Haus. Zudem genießt das Ehepaar gerne die Geselligkeit in den Zoigl-Gaststätten. Das Paar freut sich nun auf die goldene Hochzeit im Juli.

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