„Queen of Sands“ begleitet Phileas Fogg in 80 Tagen um die Welt

Weiden. Russische Sandmalkünstlerin in begeistert in der Max-Reger-Halle 700 Besucher. Ihr nächstes Gastspiel in Weiden beschäftigt sich mit Hollywood.

Irina Titova ist in ihre Traumwelt vertieft. Foto: Helmut Kunz

Am Samstag staunten 700 Besucher in der Max-Reger-Halle nicht schlecht, als die russische Sandmalerin Irina Titova den englischen Millionär und Gentleman Phileas Fogg und dessen Diener Passepartout innerhalb von nur 90 Minuten 80 Tage lang um die Welt schickte. Man konnte nur noch seine Bewunderung darüber ausdrücken, wie die Künstlerin Landschaften und Personen mit einer Leichtigkeit hin und herbewegte. Titova unterstrich mit ihrem Gastspiel in Weiden einmal mehr, dass sie die unbestrittene „Queen of Sands“ ist.

Mit der Handkante weggewischt

Titova hatte die Neigung, alles Stabile aufzulösen. Ihre Motive waren ständig in Bewegung und erfanden sich immer wieder neu, um bald schon wieder mit der Handkante weggefegt zu werden. Einem kräftigen Windstoß gleich. Auf den Schwingen der Phantasie ging es um den Gewinn einer Wette. Einsatz: 20.000 britische Pfund. Und das war im 19. Jahrhundert eine Menge Geld. Jules Vernes hatte seinen 1873 veröffentlichten Roman unter dem Typus einer Entdeckungsreisebeschreibung verfasst.

Gehetzte Reisegruppe

Die Route der gehetzten Reisegruppe – in Indien hatte sich Prinzessin Aouda der kleinen Gruppe angeschlossen – verlief über Frankreich, Italien, Indien, China und Amerika. Ständig gejagt von Inspector Fix. Es war eine lustige und gleichsam fesselnde Abenteuerschau. Titova gelang es mit Zuhilfenahme von Feinsand dem Traum Foggs, seine Wette zu gewinnen, Gestalt zu geben. Die Handlung wurde von Joachim Kerzel aus dem Off erzählt.

Schwarz-Weiß Malerei

In Ermangelung einer farblichen Darstellung wurde der Abend für das Publikum zum Braun-Schwarz-Weiß-Erlebnis, das die Künstlerin auf eine Glasscheibe zauberte, um es per Overhead-Projektion auf die Leinwand zu zaubern. Es glich leicht vergilbten Fotografien aus der Schwarz-Weiß-Film-Zeit. Die Zuschauer konnten jede ihrer Finger- und Handbewegungen mitverfolgen und betrachten, wie sich die Gestalten und fremdländischen Traumlandschaften immer wieder neu erfanden.

„Es war einmal in Hollywood“

Mit nur wenigen Fingerstrichen gelang es der Russin, eine jubelnde Menge zu malen, um dann aus einem Zeppelin heraus ein Zifferblatt zu entwickeln, das am Ende einen triumphierenden Phileas Fogg zeigte. Wie Veranstalter Hubert Schober versprach, war das nicht die letzte Geschichte, die Titova den Weidenern erzählte. Am 5. Januar will sie wiederkommen. Dann mit „Es war einmal in Hollywood“, wo sie große Filmklassiker versandet. Eingesprochen wird die Geschichte dann von Sky du Mont.

* Diese Felder sind erforderlich.