30 Nistkästen für den „Punk der Zugvögel“

Schwandorf. Im Landkreis Schwandorf wurden 30 Nistkästen für den Wiedehopf aufgestellt. Der Vogel gilt als vom Aussterben bedroht.

Der Wiedehopf ist vom Aussterben bedroht. Im Landkreis Schwandorf hat man für ihn Nistkästen aufgestellt. Foto: Martin Kuhn

In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband, dem Landesbund für Vogelschutz und dem Naturparkverein Oberpfälzer Wald wurden im Landkreis Schwandorf jetzt 30 Nistkästen angebracht, die dem Wiedehopf ein neues Zuhause bieten sollen. 

Der Punk unter den Zugvögeln

Der rund 28 Zentimeter große, sehr auffällig gefärbte Vogel, mit langem gebogenen Schnabel wurde in den Medien schon als „Punk der Zugvögel“ bezeichnet. Denn seine orangefarbenen Federn mit schwarzen Spitzen auf dem Kopf kann er zu einem Fächer aufstellen, der jedem Irokesenschnitt Konkurrenz macht. Markant ist auch sein dreisilbiger Ruf, „upu-pup“, mit dem die Männchen hoffen, ein Weibchen auf sich aufmerksam zu machen und dem der Wiedehopf seinen lateinischen Gattungsnamen Upupa zu verdanken hat.

Vom Aussterben bedroht

Während die Laute des Wiedehopfs bis in die 50er Jahre häufig zu hören waren, gilt der Vogel laut Bayerischem Landesamt für Umwelt in Bayern heute als vom Aussterben bedroht. Als Gründe dafür werden unter anderem der Insektenschwund vermutet. „Durch den Verlust geeigneter Lebensräume verschwinden auch die Nistmöglichkeiten für den Wiedehopf, der auf Baumhöhlen angewiesen ist“, erklärt Silke Lohr vom Landschaftspflegeverband Schwandorf.

So sehen die Wiedehopfkästen aus. Foto: Bettina Kraus

Diesem Notstand sollen die Nistkästen entgegenwirken, die im Landkreis Schwandorf nun angebracht wurden, unter anderem auch im Freilandmuseum Oberpfalz in Neusath-Perschen. Als Vorbild für das Projekt dienten die erfolgreichen Bemühungen des Naturparks Hirschwald, wodurch erfolgreiche Bruten des Wiedehopfs nachgewiesen werden konnten. 

Bau der Nistkästen wurde finanziell gefördert

Die Kästen wurden von den Dr. Loew Soziale Einrichtungen im Auftrag des Landschaftspflegeverbands Schwandorf angefertigt und von der Unteren Naturschutzbehörde Schwandorf mit Fördermitteln für Maßnahmen auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege finanziert. „Wir haben die Kästen mit tatkräftiger Unterstützung von Freiwilligen des Landesbunds für Vogelschutz aufgehängt“, so die Rangerin des Naturparks Oberpfälzer Wald, Anna Spiller. Auch das Überprüfen der Kästen wird der Naturparkverein übernehmen.

Wer einen Wiedehopf sieht oder rufen hört, sollte das den Projektbeteiligten auf landschaftspflegeverband@landkreis-schwandorf.de melden. Die würden sich freuen.

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