Abschied vom „Wiesenfestschießen“ beim Schützenverein Kastl

Kastl bei Kemnath. Mit einer doppelten Erfolgsbilanz, sportlich wie in der Mitgliederstatistik, beschloss die Sportschützengesellschaft „Einigkeit Hubertus 1921“ ihr Vereinsjahr 2023/24. Eine Gold- und eine Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften für Fabian Plannerer waren die Glanzlichter des Jahres, obendrein besetzten Schützen aus Kastl bei Kemnath in der Einzelwertung 18-mal das Siegertreppchen bei der Landesmeisterschaft und 41-mal bei den Gaumeisterschaften. Hinzu kamen beim Gauwettbewerb fünf und beim bayerischen Wettstreit vier Edelmetallränge.

Für treue und verdienstvolle Mitarbeit im Kastler Schützenverein wurden zahlreiche Mitglieder mit Ehrennadeln und Urkunden geehrt. Rechts Vorsitzender Wolfgang Raps, links Bürgermeister Hans Walter. Foto: Bernhard Piegsa
Für treue und verdienstvolle Mitarbeit im Kastler Schützenverein wurden zahlreiche Mitglieder mit Ehrennadeln und Urkunden geehrt. Rechts Vorsitzender Wolfgang Raps, links Bürgermeister Hans Walter. Foto: Bernhard Piegsa
Auf ein erfolgreiches Vereinsjahr der Kastler Sportschützen blickten Vorsitzender Wolfgang Raps (stehend neben Bürgermeister Hans Walter), Kassier Hermann Janke und Jugendleiterin Maria Kausler zurück. Foto: Bernhard Piegsa
Auf ein erfolgreiches Vereinsjahr der Kastler Sportschützen blickten Vorsitzender Wolfgang Raps (stehend neben Bürgermeister Hans Walter), Kassier Hermann Janke und Jugendleiterin Maria Kausler zurück. Foto: Bernhard Piegsa
Foto: Bernhard Piegsa
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Eine Gold- und eine Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften für Fabian Plannerer waren die Glanzlichter des Jahres, obendrein besetzten Schützen aus Kastl bei Kemnath in der Einzelwertung 18-mal das Siegertreppchen bei der Landesmeisterschaft und 41-mal bei den Gaumeisterschaften. Hinzu kamen beim Gauwettbewerb fünf und beim bayerischen Wettstreit vier Edelmetallränge.

Außerdem berichtete Vizesportleiter Michael Buchbinder bei der Hauptversammlung im Schützenheim von einer respektablen Titelernte beim Gaukönigsschießen, wo unter anderem Eva Merkl zur Jugendkönigin „gekrönt“ und Andreas Kausler mit einem „Ritter“-Titel ausgezeichnet wurde. Mit der ersten Luftgewehrmannschaft sei man weiterhin in der zweiten Bundesliga Süd vertreten, die Landesligisten des ersten Luftpistolenteams kämpften am 13. April um den Aufstieg. Eine lange Liste respektabler Platzierungen bei Wettbewerben aller Ebenen brachte auch Jugendleiterin Maria Kausler mit. Solche Erfolgsbilanzen sprechen sich sichtlich herum und bescherten dem Verein zur Freude des Vorsitzenden Wolfgang Raps 24 Neueintritte: überwiegend aus den Altersgruppen der Schüler und Jugendlichen, die zurzeit 54 der 306 Mitglieder stellen.

Die daraus resultierende „intensive Jugendarbeit“ sei eine anspruchsvolle, aber offenkundig auch erfolgreiche „Herausforderung“, freute sich Raps. Nicht weniger wichtig als die sportliche Schulung sei das gesellige Leben mit Königsfeier, Faschingsparty und Vatertagstreffen, mit Ausflügen zum Greifvogelpark Katharinenberg und zum Brombachsee und etlichen Festbesuchen ringsum gewesen. Die eigenen Veranstaltungen seien nach wie vor gut besucht, wobei ein wachsender Anteil auswärtiger Gäste zu beobachten sei. Unvermindert gern gebucht werde das Schützenheim für Versammlungen, Vorträge, Kurse und private Feste.

Ende des „Wiesenfestschießens“

Ein Stück weit entspannt hätten sich die Energiepreise, sodass der Verein den geplanten Einbau einer Wärmepumpe zurückgestellt habe. Das Thema sei aber nicht vom Tisch, gab Wolfgang Raps zu verstehen: „Wir versuchen vorausschauend zu agieren und Fördermöglichkeiten im Blick zu behalten.“ Nicht mehr fortführen werde man die Tradition des „Wiesenfestschießens“, nachdem Teile des Fest-Schießstandes während der Coronapause unter ungeklärten Umständen „abhandengekommen“ seien: „Die Kosten für eine Vervollständigung des verbliebenen Inventars oder eine Neuanschaffung hätten in keinem akzeptablen Verhältnis zu Erlös und Arbeit gestanden, die noch vorhandene Ausstattung wird aufgelöst.“

Buchstäblich aufhorchen ließ wieder die Böllergruppe, die es unter Leitung von Dieter Wöhrl von April 2023 bis Januar 2024 bei 13 Anlässen rund 400-mal krachen ließ. Für die nächsten Monate stehen laut Wolfgang Raps einige Baumaßnahmen im Schützenheim bevor, vor allem müsse die über 20 Jahre alte Schießstandelektronik modernisiert werden, weil die Herstellerfirma keinen Ersatzteil- und Reparaturservice mehr gewährleisten könne. Die Beleuchtung des Feuerwaffenstands solle von Leuchtstoffröhren auf stromsparende LED-Leuchtmittel umgerüstet werden, und am Altbau, der bereits rund 40 Jahre alt sei, könnten noch weitere Reparaturen anfallen.

Ohne Ehrenamtliche geht es nicht

Als „beeindruckend und bereichernd“ wertete Bürgermeister Hans Walter die Arbeit des Kastler Schützenvereins und lobte dessen Bereitschaft, auf Neubürger zuzugehen und sie so ins Gemeindeleben einzubinden. Schatzmeister Hermann Janke betonte, dass die umfangreiche Vereinstätigkeit nur dank des Idealismus der Ehrenamtlichen aufrechterhalten werden könne: „Ohne sie gehen wir unter.“

Mit Ehrenzeichen des Oberpfälzer Schützenbundes wurde die Arbeit einiger besonders verdienter Aktiver gewürdigt. Das silberne Ehrenzeichen erhielt Vize-Schatzmeisterin Jana Haberkorn, „Gold“ gab es für stellvertretenden Sportleiter Michael Buchbinder, Schriftführer Klaus Wöhrl, Böllerkommandant Dieter Wöhrl sowie die Vereinsausschussmitglieder Andreas Dimper, Christian Kaufmann, Jutta Schindler und Michael Schwarz. Die „Verdienstauszeichnung“ des OSB emofing Johannes Raps unter anderem für 27 Jahre Fahnenträgerdienst und die engagierte Mitarbeit „bei vielen Arbeitsdiensten“. 20 Mitglieder wurden für zehn, 25 oder 40 Mitgliedsjahre ausgezeichnet, des verstorbenen Alois Bocka, der 57 Jahre lang dem Verein angehört und in verschiedenen Funktionen aktiv mitgearbeitet hatte, gedachte man mit einer Schweigeminute.

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