Diese Projekte plant das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach

Amberg-Sulzbach. Auf Initiative der Wahlkreisabgeordneten Susanne Hierl, MdB, fand erneut ein Straßenbaufachgespräch statt, um die kommunale Ebene und das staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach miteinander zu vernetzen.

Teilnehmer des 2. Straßenbaufachgesprächs. Foto: Harald Frank

Auf Initiative der Wahlkreisabgeordneten Susanne Hierl, MdB, fand erneut ein Straßenbaufachgespräch statt, um die kommunale Ebene und das staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach miteinander zu vernetzen. An dem Gespräch nahmen Ambergs 2. Bürgermeister Martin Preuß sowie viele weitere Bürgermeister der Landkreisgemeinden teil.

Im Fokus standen die Projekte im Bereich der Staats- und Bundesstraßen, über die der Leiter des Staatlichen Bauamts berichtete. „Mir ist vor allem der Informationsaustausch wichtig“, betonte Susanne Hierl zu Beginn des Fachgespräches. „Die Bürgermeister planen auf ihrer kommunalen Ebene viele Maßnahmen und sind erste Ansprechpartner für Bürger und Unternehmen vor Ort. Damit sie ihre Vorhaben entsprechend planen können, ist es für die Bürgermeister wichtig, zu wissen, was über die Grenzen der eigenen Kommune hinaus an überörtlichen Baumaßnahmen geplant ist. Daher ist es besonders gut, dass Direktor Bäumler nicht nur über die aktuellen Projekte berichtet, die das Bauamt für den Bund ausführt, sondern auch auf die Staatsstraßenprojekte eingeht.“

Staatliche Investitionen gewinnen an Bedeutung

Die Wahlkreisabgeordnete betonte außerdem die Bedeutung der staatlichen Investitionen im Bausektor angesichts der anhaltenden Wohnungsbaukrise. „Die Lage im Wohnungsbau ist dramatisch. Daher sind die hohen Summen öffentlicher Gelder enorm wichtig für unsere heimische Bauwirtschaft. Die Ausgaben bei den öffentlichen Tiefbauvorhaben eröffnen nämlich vielen Baufirmen die Möglichkeit, die Auftragseinbrüche im Wohnungsbau etwas abzufedern. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn man bedenkt, dass der Bundeswahlkreis mit die höchste Dichte an Bauarbeitern in ganz Deutschland hat.“

Baudirektor Bäumler, Leiter des Staatlichen Bauamtes Amberg Sulzbach, betonte ebenfalls den Austauschgedanken der Gesprächsrunde: „Die Fachgespräche sind ein Top-Format für uns. Hier können wir Anregungen aus der Politik aufnehmen.“

Ausbaumaßnahmen der B85

Dann gab er einen Einblick über den Stand der Ausbaumaßnahmen der B85 zwischen Amberg und der Landkreisgrenze hinter Pittersberg. Zwischen Amberg und der A6 laufen gerade die Planungsarbeiten für eine weitere Ertüchtigung. Der Ausbau der A6 Anschlussstelle Amberg-Ost befindet sich derzeit im Planfeststellungsverfahren. „Mir ist es wichtig, zu vermitteln, dass wir als Staatliches Bauamt alle Bereiche der B85 zwischen Amberg und der A93 Anschlussstelle Schwandorf/Ost in der Planung haben, wenn auch in unterschiedlichen Planungsständen“, verdeutliche Tobias Bäumler.

Zahlen & Fakten

Allein im Jahr 2023 verausgabte das staatliche Bauamt Amberg Sulzbach über 100 Millionen Euro für die Planung, den Bau und den Betriebsdienst für überörtliche Straßen in einer Gesamtlänge von 2.000 Kilometern. Im Hochbau belief sich das Volumen sogar auf 120 Millionen Euro für rund 1.250 betreute Gebäude. Dazu gehören zum Beispiel die Klosterburg Kastl, die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg oder die Schweppermann-Kaserne Kummersbrück.

Für das Jahr 2024 rechnet das Bauamt mit einem weiterhin in etwa gleichbleibenden Finanzvolumen für die von ihm betreuten Straßen und Gebäuden, beim Hochbau ist die Tendenz sogar steigend, da hier große Projekte anstehen. Dennoch ergibt erstmals seit Jahren die Situation, das möglicherweise nicht mehr alle Bauprojekte durch das Staatl. Bauamt gestartet werden können, für die Baurecht besteht, berichtete Bäumler.

Ortsumfahrung Tanzfleck

Auch der aktuelle Verfahrensstand zur B299 Ortsumfahrung Tanzfleck wurde vorstellt. Bei diesem Projekt laufe gerade noch das Planfeststellungsverfahren. Zugleich nutzte Bäumler die Chance, die Grundlagen für die Berechnung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses zu erklären, das für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme eine wichtige Rolle spielt. Er kündigte an, dass das Staatliche Bauamt derzeit ein Gutachten vorbereiten lässt, das die Notwendigkeit der Ortsumgehung belegt. Wichtig sei, dass hinsichtlich der Nutzung auch der militärische Verkehr ausreichend berücksichtigt werden müsse.

Ortsumfahrung Ursensollen

In Bezug auf die B299 Ortsumfahrung Ursensollen gab Bäumler einen Sachstandsbericht. Hier wurden bereits zahlreiche Straßenführungsvarianten geprüft, insgesamt waren es sieben. Aktuell stimmt sich das Bauamt gerade mit dem Bundesverkehrsministerium ab, für welche Variante nun die Planungen mittels eines Vorentwurfs verstärkt vorangetrieben werden sollen.

Westumgehung Kümmersbruck

Mit der Westumgehung von Kümmersbruck berichtete das Bauamt über ein Staatsstraßenprojekt, das von den Neubauprojekten bereits am weitesten fortgeschritten ist. Erste Baumaßnahmen für die Realisierung der Westumgehung wurden bereits 2022 in Angriff genommen. Es stehen bereits erste Brücken, wusste Baudirektor Noll, Leiter Straßenbaumaßnahmen beim Staatlichen Bauamt zu berichten. Er verwies auf die Homepage www.westumgehung-kuemmersbruck.de. Dort könnten interessierte Bürger sich über Fakten und die nächsten Schritte zur Realisierung des Projektes informieren.

Erhaltungsmaßnahmen

Rund 4,1 Millionen Euro sind derzeit für größere Erhaltungsmaßnahmen im Landkreis Amberg-Sulzbach vorgesehen. Der Löwenanteil fließt n einen 7,5 Kilometer langen Abschnitt der B85 zwischen Edelsfeld und Sulzbach Rosenberg. Die Staatsstraße 2040 bei Paulsdorf soll auf 4 Kilometer erneuert werden, eine Engstelle der Staatsstraße 2235 in Hohenburg beseitigt und Bushaltestellen an der Staatstraße 2040 in Traßlberg barrierefrei umgebaut und für Radfahrer und Fußgänger verbessert werden. Zudem stehen weitere Felssicherungsmaßnahmen an der B299, sowie der Staatsstraßen 2.165 und 2.235 in diesem Jahr an.

Insgesamt widme sich das Staatliche Bauamt den Georisiken sehr intensiv und verfüge nun auch über bessere Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung an derartigen Sicherungsmaßnahmen.

Radwegenetz

Auch das Thema Radwegebau kam nicht zu kurz. Vorgestellt wurden vier anstehende Projekte, die 2024 oder 2025 realisiert werden sollen. Im Einzelnen waren es ein Radweg an der B299 bei Atzmannsricht, ein Radweg an der Staatstraße zwischen Schwend und Lauterhofen, ein Radweg an der Staatsstraße bei Steinigloh und ein Radweg zwischen Hammermühle und Lintach. Dabei wurde betont, dass auch weitere RadwegeProjekte realisiert werden könnten.

Derzeit werde zudem ein Kreisverkehr der westlichen Kreuzung B299/B85 geprüft. Hier wirke aber noch die vorläufige Haushaltsführung fort. Noch fehle die Zustimmung des
Bundesverkehrsministeriums, um dieses Projekt umzusetzen, dass sowohl von der Stadt Amberg sowie den Gemeinden Hahnbach und Gebenbach mitgetragen werde. Weiterhin wurde darüber gesprochen, wie der Brückenneubau der B85 bei Mönlas konkret weiter vorangebracht werden kann.

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