Eindrucksvolle Gemeinschaftsfeier in Flosser Synagoge

Floß. Christen und Juden trafen sich zu einem gemeinsamen Gebet mit Gesang, um die regionale Zusammengehörigkeit zwischen den Konfessionen zu feiern.

Von links: Die Vorsitzenden der Gesellschaft für christlichjüdische Zusammenarbeit Weiden, Pfarrer Alfons Forster (katholisch), Pfarrerin Edith Lang (evangelisch ) und Werner Friedmann (jüdisch), sprachen die Fürbitten und erteilten den gemeinsamen Segen. Foto: Fred Lehner

Dass der jüdische Kultus im 1074-jährigen Markt lebt, selbst wenn keine Juden mehr in Floß wohnen, das ist in der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier am Donnerstag in der Synagoge wieder einmal deutlich geworden. Waren es in den vergangenen drei Jahrzehnten die Feierstunden aus Anlass der Woche der Brüderlichkeit, so trafen sich Juden und Christen zum gemeinsamen Lied und Gebet im jüdischen Gotteshaus. Es war diesmal eine Initiative von Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf, dem Vorsitzenden für die katholische Konfession in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Weiden. Es ging darum, Menschen aller Altersgruppen christlichen und jüdischen Glaubens zusammenzuführen, um sich besser zu verstehen.

Toleranz und Verständnis füreinander

Die musikalische Mitwirkung durch den evangelischen Ortspfarrer Wilfried Römischer (Gesang und Gitarre) und Kantor Andreas Kunz (Keyboard) war für die eindrucksvolle Feierstunde ein Gewinn. Nach der musikalischen Einstimmung sangen die Besucher „Kommt herbei, singt dem Herrn, ruft ihn zu, der uns befreit“. Pfarrer Alfons Forster konnte einen illustren Kreis von Besuchern aus beiden Kirchengemeinschaften und der Jüdischen Gemeinde Weiden willkommen heißen. Er hatte auf die Bedeutung der Gemeinschaftsfeier hingewiesen, die künftig auch aufrechterhalten werden soll. Dabei gehe es um Toleranz, Verständnis, Gemeinsinn und Menschlichkeit. Vor seinem Gebet nach dem Evangelisten Matthäus hatte der katholische Geistliche, Pfarrer Max Früchtl in eindrucksvoller Weise das Bestehen der vier Gotteshäuser in Floß, die St. Johannes Baptista Kirche, die Kirche St. Johannes der Täufer, die St. Nikolauskirche und die Synagoge herausgestellt. Das Zusammenwirken von Juden und Christen in Floß habe die Kommune geprägt.

Gemeinsamkeit von Juden und Christen

„Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“, sangen die Besucher unter Begleitung von Pfarrer Wilfried Römischer und Kantor Andreas Kunz. Für die Jüdische Gemeinde Weiden trug Vorsitzender Werner Friedmann Psalm 145 in Hebräisch und Deutsch vor. Nicht fehlen durften der gemeinsame Gesang „Hevenu schalom alejchem“ und der Kanon. „Schalom chaverim“. Im Schlusswort dankte Bürgermeister Robert Lindner allen Mitwirkenden und meinte, dass Gebet, Lied und Gesang in die Synagoge gehören. Die Gemeinsamkeit von Juden und Christen drückte sich auch im 19. Jahrhundert aus, als Rabbiner Israel Wittelshöfer zum ersten Ehrenbürger des Marktes Floß ernannt worden war. Auch er wünsche sich, dass sich solche Feststunden wiederholen. Fürbitten der drei Vorsitzenden der Weidener Gesellschaft, Pfarrer Alfons Forster, Pfarrerin Edith Lang und Werner Friedmann, und der gemeinsame Segen beendeten mit einem Musikstück von Pfarrer Wilfried Römischer und Kantor Andreas Kunz die festliche und eindrucksvolle Gemeinschaftsfeier.

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