Eine Stadt sucht einen Gemäldedieb

“Der grüne Gast” ist weg. Unbekannte Täter hatten sich das Gemälde der Künstlerin Angelika Sticht geschnappt. Ein fröhliches, farbenfrohes Werk: es zeigt einen Frosch mit großen roten Augen. Es hing gemeinsam mit zwei anderen Bildern an einer Gebäudemauer im Mühlbachpark. Das Gelände ist öffentlich zugänglich. Die Stadt und auch der Kunstverein haben eine Belohnung in Höhe von insgesamt 600 Euro ausgesetzt.

Bürgermeister hat das Bild ersteigert

Bürgermeister Franz Stahl hatte das 1,50 mal 1,50 Meter große Bild gemeinsam mit zwei anderen Werken 2021 für den guten Zweck für die Stadt bei einer Kunstverein-Auktion ersteigert. Das Gemälde-Trio wurde danach an der Gebäuderückwand im Park aufgehängt. Die Künstlerin selbst hatte das Verschwinden vergangene Woche bemerkt und das Rathaus informiert. Stahl hatte daraufhin Anzeige bei der Polizei in Tirschenreuth erstattet. Das berichtet Oberpfalz-Medien.

600 Euro Belohnung

Der Rathauschef ist sauer. “Mir war das Bild auf Anhieb sympathisch. Der Frosch hat so eine positive, herzerfrischende Ausstrahlung”, betont er gegenüber OberpfalzECHO. Er, die Kommune und auch der Kunstverein wollen es wiederhaben. Die Stadt hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt, 100 Euro hat der Verein noch draufgelegt. Dass man vielleicht sicherheitshalber die beiden noch verbliebenen Bilder abhängt, das kommt für Stahl überhaupt nicht infrage. “Wir würden ja damit gegenüber diesen Typen klein beigeben. Und das tun wir garantiert nicht.” Für ihn geht es dabei auch ums Prinzip: “Denn dann dürfte man ja Kunst im öffentlichen Raum generell nicht mehr stattfinden lassen.” Doch gerade die mache eine Stadt doch attraktiver.

Übrigens: Sollte der Frosch nicht wieder auftauchen, will Stahl die Lücke in jedem Fall wieder auffüllen. “Wir haben noch etwas in der Hinterhand.”

Zusammenhang mit der Kapellen-Verwüstung?

Im Gegensatz zur Polizei sieht der Bürgermeister schon einen Zusammenhang zwischen dem Gemälde-Diebstahl und der Verwüstung der Schirmer-Kapelle. Unbekannte hatten das am Straßenrand zwischen Tirschenreuth und Rothenbürg stehende kleine Gotteshaus im Zeitraum zwischen 20. und 27. November heimgesucht und den Innenraum komplett zerstört. “Ich bin mir sicher, dass das die gleichen Leute waren. Die stören sich halt an allem, was schön ist und wollen einfach nur Randale machen”, ist Stahl überzeugt.