Finden die Blue Devils nach zwei Niederlagen zurück in die Spur?

Weiden. Bekommen die Blue Devils das große Flattern zur Unzeit? Nachdem sie am Sonntag den Serienausgleich gegen die Hannover Scorpions kassierten, ist in Spiel 5 am Dienstag Wiedergutmachung angesagt.

Es ist wieder Zeit zum Jubeln. Am Dienstag empfangen die Blue Devils die Hannover Scorpions zum fünften Finalspiel. Foto: Christian Kaminsky

Eishockey-Oberliga, 5. Spiel der Finalserie
Dienstag, 23. April, 20 Uhr:

Blue Devils Weiden – Hannover Scorpions

Bei nicht wenigen Fans der Blue Devils kommen böse Erinnerungen an das Finale im vergangenen Jahr gegen Rosenheim hoch. Zurecht? Nach der scheinbar beruhigenden 2:0-Serienführung gegen die Hannover Scorpions schwächelte der Süd-Meister zuletzt und musste durch die zwei Niederlagen vom Wochenende den Ausgleich in der Finalserie hinnehmen. Zwar steigerte sich die Truppe von Trainer Sebastian Buchwieser nach der deprimierenden 2:8-Schlappe vom Freitag im Sonntagsspiel (2:4) deutlich, aber für einen Sieg reichte das nicht. Nun kommt es am Dienstag zum fünften Schlagabtausch gegen den Nord-Meister, der natürlich Blut geleckt hat.

Scorpions effektiver

Wie weggewischt scheinen beim Topfavoriten auf den Aufstieg in die DEL 2 die im Eishockey so unerlässlichen Tugenden wie Disziplin, Einsatz, Kampfbereitschaft und Entschlossenheit. Viel zu ungestüm rannte man den Scorpions ins offene Messer, vernachlässigte die Defensivarbeit, agierte behäbig und vergab wie so oft viel zu viele Chancen. 30:19 Schüsse standen nach dem Sonntagsspiel auf dem Zettel, aber die Anzeigetafel machte klar, wer an diesem Tag das effektivere Team war.

Vielleicht haben aber auch die Sticheleien der Niedersachsen nach den ersten zwei Spielen ihre Spuren bei den sich eher vornehm zurückhaltenden Blue Devils hinterlassen? Während Scorpions-Trainer Kevin Gaudet über die „Benachteiligung“ seines Teams durch die Schiedsrichter klagte, versuchte Sportchef Eric Haselbacher seine Mannschaft stark zu reden, als er nach den zwei Niederlagen von den Scorpions als das „spielerisch und technisch stärkere Team“ sprach. Wie auch immer: Fakt ist, dass die Endspiele um die Oberliga-Meisterschaft ähnlich ausgeglichen sind wie im Vorjahr und Kleinigkeiten über Wohl und Wehe entscheiden werden. Bleibt zu hoffen, dass sich am Ende nicht die Lauteren, sondern die Besseren durchsetzen.

„Etwas übermotiviert“

Vielleicht sei man ja das Spiel am Sonntag „etwas übermotiviert“ angegangen, vermutete Coach Buchwieser in der Pressekonferenz nach dem 2:4 in Hannover. Verteidiger Markus Eberhardt legt im Interview mit Oberpfalz Medien den Finger in die Wunde und fordert vor dem Dienstagsspiel, dass man sich jetzt besprechen müsse, damit solche Dinge nicht mehr passierten. „Wir müssen nicht immer nach vorne stürmen, um acht oder neun Tore zu erzielen. Es reicht auch mal ein Tor, wenn wir hinten keines bekommen“, plädiert Eberhard für einen defensiveren Ansatz – kein Wunder angesichts von zwölf Gegentoren in zwei Spielen.

Mut sollte der Truppe und den Fans machen, dass die Mannschaft in Hannover im Vergleich zum Freitag ein ganz anderes Gesicht gezeigt hat. Beim Stand von 2:2 ist ja auch noch nichts verloren, wenngleich das Momentum auf Seiten der Scorpions liegt. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger …

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