Heute löschen, morgen retten: „Schoolguards“ absolvieren Ausbildung

Weiden. Zehn Schülerinnen und Schüler haben an vier ereignisreichen Tagen ihre Ausbildung zu Schulwegbegleitern abgeschlossen. Die "Schoolguards" lernten von Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und BRK. Am Ende absolvierten die Jugendlichen sogar eine echte Notfall-Übung.

Mia Fiedler von den
Schoolguard Annalena Köppl löscht einen Brand bei der Weidener Feuerwehr. Bild: Bundespolizei
Die Jugendlichen lernen die Gefahren am Bahnsteig. Bild: Bundespolizei

Jugendliche aus dem Elly-Heuß-Gymnasium, der Sophie-Scholl-Realschule und Max-Reger-Mittelschule haben die Ausbildung zu Schülerlotsen, sogenannten “Schoolguards” abgeschlossen.

Seit 2006 haben rund 500 Schülerinnen und Schüler diese Ausbildung durchlaufen. Die Jungs und Mädels lieferten damit generationsübergrifend ihren Beitrag für die Sicherheit in der Schulstadt Weiden. Die Jugend-Präventionsarbeit geht damit in die fünfzehnte Runde. Die Leitung der Ausbildung hatten der Bürgerkontaktbeamte der Weidener Polizei, Polizeioberkommissar Manuel Ott und Polizeioberkommissar Josef Prill, Präventionsbeauftragter der Weidener Bundespolizei.

Konflikte erkennen, Verbände anlegen

Erste Station der jungen Leute war eine Schulung bei Prill und Ott. Die Jungs und Mädels erfuhren dort, wie sie Konfliktsituationen rechtzeitig erkennen und schnell reagieren, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Am Tag darauf lernten die künftigen „Guards“ bei Eva Bühler vom Bayerischen Roten Kreuz die Grundlagen der Ersten Hilfe. So legten sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig Kopfverbände an, übten die neue Form der stabilen Seitenlage und erfuhren Wissenswertes über den lebensrettenden Defibrillator.

Am Tag darauf ging es bei der Weidener Feuerwehr hoch hinaus. Die Wehrleute zeigten den Jugendlichen ihre Trainingsabläufe und ihre technische Ausstattung. Anschließend ging es in den Korb zur Fahrt mit der Drehleiter. Aus 30 Metern Höhe bot sich den “Schoolguards” ein atemberaubender Blick über Weiden. Schließlich übten die Jugendlichen noch die Brandbekämpfung mit dem Feuerlöscher.

Übung in eigener Zuggarnitur

Am vierten Tag erhielten die Schulwegbegleiter einen Einblick in die Sicherheit bei Bus- und Bahnfahrten. Während einer Fahrt mit dem Stadtbus zum Bahnhof spielte Ott verschiedene Szenarien durch, in denen beispielsweise ein Fahrgast Hilfe benötigt.

Im Bahnhof zeigte Prill die Gefahren auf, die am Bahnsteig auf den Reisenden lauern und warnte: „Immer hinter der weißen Linie zurückbleiben, bis der eingefahrene Zug zum Stillstand gekommen ist.“

Die Verkehrsgesellschaft Agilis hatte für die Ausbildung extra eine Zuggarnitur bereitgestellt. Ausbildungslokführer Torsten Müller erklärte die Notruf- und Kommunikationseinrichtungen sowie den Fahrkartenautomaten im Einstiegsbereich.

Simulierte Notfallsituation

Die Schülerinnen und ein Schüler hatten anschließend die Möglichkeit, ihr Gelerntes auch anzuwenden: Ein Mann, dargestellt von einem Bundespolizisten in Zivil, brach im Wartehäuschen zusammen.

Nun mussten die Jungs und Mädels rasch reagieren. Erste Hilfe, Notruf absetzen, Einweisung des Rettungstransportwagens, Wiederbelebung (der Puppe „Kevin“) bis zum Eintreffen des Krankenwagens, der mit Sonderrechten angefahren kam. Die Besatzung, Eva Bühler und Sebastian Seibert, bescheinigte den Schülern einwandfreies und vorbildliches Verhalten. Diesem Lob schlossen sich Ott und Prill an.

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