Chancen in Entwicklungsländern

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth/Regensburg. Die Exporte der ostbayerischen Unternehmen werden 2016 stark zulegen. Die Unternehmensvertreter im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim berichteten in ihrer Sitzung am Dienstag von guten Geschäften.

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Der IHK-Außenwirtschaftsausschuss diskutierte über den Freihandel und die Entwicklungshilfe. Bild: Huber

Von Januar bis Juli 2016 verzeichnet die IHK-Statistik einen Exportzuwachs von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ganz Bayern steigert im Vergleich seinen Export nur um 3,4 Prozent“, sagte der Leiter des Außenwirtschaftsbereichs bei der IHK, Dr. Alfred Brunnbauer. Das ist die gute Nachricht aus dem Ausschuss, aber:

Für 2017 rechnen die Unternehmen mit einem Abflachen des Exportbooms.

Die Experten rechnen mit weniger Nachfrage aus den USA und einigen asiatischen Ländern, insbesondere China. Abfedern könnten die Unternehmen das mit Geschäften in neuen Märkten. Afrika und Ostasien scheinen dabei interessant zu sein.

Entwicklungshilfe lohnt sich

Der Ausschuss diskutierte mit Experten die Chancen der Unternehmen, sich an Projekten der Entwicklungshilfe zu beteiligen. „Das Know-how des bayerischen Mittelstands ist in diesem Bereich besonders gefragt“, sagte Oliver Wagener vom Außenwirtschaftszentrum Bayern. Der Scout für Entwicklungszusammenarbeit hofft auf mehr Gleichklang zwischen staatlichen Hilfsprojekten und unternehmerischen Engagements in Entwicklungsländern.

Gelingen soll das unter anderem mit dem neuen Förderprogramm des Bundes „developPPP“. Mit bis zu 50 Prozent der Kosten, maximal 200.000 Euro, werden wirtschaftlich sinnvolle Entwicklungsprojekte unterstützt. Mittelständler, die ein langfristiges Engagement in einem Entwicklungsland planen, werden bei der Vergabe bevorzugt.

Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs kann man ab sofort Projektvorschläge einreichen. Am 19. Januar 2017 gibt es in der IHK Regensburg zum Programm einen Workshop. Mehr Informationen erhält man bei Markus Huber unter der Telefonnummer 0941 5694-314 oder per E-Mail.

Freihandel fördert Export

Wie könnte längerfristig der Export stabilisiert werden? Die Unternehmen hoffen auf mehr Freihandelsabkommen, wie CETA und TTIP. Sie sehen gerade die bilateralen Abkommen zwischen der EU mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) als wichtig.

Die Geschäftsbasis unserer Exportunternehmen liegt immer noch in den klassischen Industrieländern,

erläutert Brunnbauer. Der Ausschuss begrüßt, dass der Bund nach Urteil des Verfassungsgerichts nun immerhin CETA unterschreiben kann.

Freihandelsabkommen bauen für die Firmen Schranken ab, die außerhalb des europäischen Binnenmarkts liegen. Konkret heißt das: Weniger Zollhürden, Öffnung der Märkte für Dienstleistungen und staatlichen Einkauf sowie ein Angleichen technischer Normen und Sicherheitsstandards. Das erleichtere vor allem mittelständischen Unternehmen den Marktzugang, waren sich die Ausschussmitglieder einig.

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