Kinderfeuerwehren werden Retter von Morgen

Grafenwöhr. Wie viele Vereine plagen auch die Feuerwehren Nachwuchsprobleme. Um die Kinder bereits früh für ihre Aktivitäten zu begeistern, gründen die vier Wehren nun Gruppen für Kinder. Die CSU spendet zur Unterstützung 1000 Euro.

Die Kinder führen den Schlauch bereits gekonnt. Dennoch haben die Kinderfeuerwehren viel zu lernen. Die CSU unterstützt dies nun mit 1000 Euro. Foto: Stefan Neidl

Die Feuerwehren von Grafenwöhr plagen Nachwuchssorgen. Bisher hatte man nur Jugendfeuerwehren ab 12 Jahren. Ein Problem, wie Grafenwöhrs Kommandant Alexander Richter weiß, ist, dass die Kinder in diesem Alter bereits in anderen Vereinen verwurzelt sind. Für einen weiteren Verein, wie die Feuerwehr, ist dann oft keine Zeit mehr. Darum war klar: “Wir wollen auch schon Kindern früh die Möglichkeit geben, Mitglied zu werden und an uns binden.” Darum gründen die vier Feuerwehren von Grafenwöhr, Gmünd, Gößenreuth und Hütten jetzt Kinderfeuerwehren.

Dies soll auch den Fortbestand sichern. “Viele alte Feuerwehrler hören auf. Junge kommen kaum welche nach”, erklärt der Kommandant. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Einsätze. Um dem entgegenzuwirken, sollen bald schon Kinder ab sechs Jahren spielerisch die Tätigkeiten kennenlernen. Richter rechnet mit 80 Mädchen und Jungen in den vier Feuerwehren.

Feuerwehr hofft auf Spender

Der Stadtrat hat bereits zugestimmt und ein Startkapital von 1500 Euro überlassen. Das ist auch notwendig, denn natürlich ist der Aufbau der Jugendarbeit nicht billig. Darum spendeten nun CSU, Frauen Union und Junge Union 1000 Euro an die vier Feuerwehren. CSU-Ortsvorsitzende Anita Heßler sagte: “Der Dienst der Feuerwehren ist unverzichtbar. Die Nachwuchssuche wollen wir unbedingt unterstützen.”

Richter war dankbar: “Wir können das brauchen und hoffen auf Nachahmer.” Die Gelder werden für eine Grundausrüstung und Team-Building-Maßnahmen verwendet: Dazu gehören einheitliche Rettungswesten mit Bedruckung, aber auch gemeinsame Aktivitäten wie mal zusammen Eis essen gehen. Gut investiertes Geld, denn ohne ehrenamtliche Rettungskräfte wird es richtig teuer: “Mit nur bezahlten Berufsfeuerwehren wären fast alle Städte bankrott”, sagte Richter.

Schon Vorfreude auf Kinderfaschingszug

In Grafenwöhr haben sich bereits 25 Kinder angemeldet. Viel mehr sind kaum möglich, denn es gibt strenge Vorgaben über die zu besetzende Anzahl der Betreuer. Die Feuerwehr in Gmünd kann bereits 17 Kinder melden. Hütten und Gößenreuth haben zehn und neun Anmeldungen – Allerdings fangen beide erst noch mit Werbeaktionen an. Hütten will im Mai einen Aktionstag abhalten. Die Gößenreuther wollen am Maibaumfest die Werbetrommel rühren.

Natürlich hoffen alle, dass neben den Kindern auch der ein oder andere Elternteil sich den Rettungskräften anschließt. Richter hat schon eine Vision für den nächsten Kinderfaschingszug in Grafenwöhr: “Ich fände es super, wenn dann 50 oder 60 Kinder mit kleinen, selbstgemachten Feuerwehrautos oder in Feuerwehrkostümen um den Marktplatz ziehen.”

* Diese Felder sind erforderlich.