Kinderseelen brauchen Verständnis und Respekt

Weiden. Zum heutigen Tag der gewaltfreien Erziehung erinnern die Johanniter daran, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben.

Kinder beim Aufwachsen gut zu begleiten, ist eine Aufgabe, die sehr viel Zeit, Zuwendung und Einsatz fordert und Eltern, ebenso wie andere an der Erziehung Beteiligte, manchmal an ihre Grenzen bringt. „Doch selbst dann sollten Erwachsene ruhig und bedacht bleiben – auch wenn das manchmal eine große Herausforderung darstellt,“ sagt Sophia Schaaf, Sachgebietsleitung für Familie und Jugend der Johanniter in Ostbayern, „wir sollten darauf achten, dass der Erziehungsansatz nicht auf Herabsetzung, Ignoranz oder sogar körperliche Strafen basiert, da er sich als pädagogisch wenig zielführend erwiesen hat. Solche Erfahrungen können tiefgreifende Verletzungen hinterlassen und die gesunde Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen.“

Um dies zu bestärken, gilt in Deutschland seit dem Jahr 2000 das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung. Darin heißt es: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Daran erinnern die Johanniter zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April.

Thema ist immer präsent

Für die Arbeit in den Johanniter-Kindereinrichtungen ist die präventive Arbeit der grundlegende Baustein. „Alle unsere Mitarbeitenden nehmen an einer Fortbildung zum Kinderschutz teil, die den Kolleginnen und Kollegen aufzeigt, dass die Grenzen oft nicht klar wahrnehmbar sind und so werden alle Mitarbeitenden sensibilisiert“, sagt Sylvia Meyer, Sachgebietsleitung der Kindereinrichtungen, „der Kinderschutz ist fester Bestandteil der regelmäßigen Teambesprechungen in den Einrichtungen, sodass das Thema immer präsent ist und bleibt.“

Zudem hat jede Einrichtung ihr individuelles Kinderschutzkonzept. Es dient dazu, die Wahrnehmung zu schärfen, um mögliche Auffälligkeiten der Kinder im Blick zu haben und entsprechend zu handeln. Weiterhin dienen die Kinderschutzkonzepte auch der Unterstützung des Personals, weil sie die Teams in den Einrichtungen zum Miteinander aufrufen. Denn die Mitarbeitenden reflektieren regelmäßig ihr eigenes Verhalten und werden kollegial auf gute und weniger gute Handlungsweisen hingewiesen und aufmerksam gemacht.

Ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder

Ein stetiger Weiterentwicklungsprozess und die aktive Beteiligung der Kinder sind entscheidend für eine gesunde Erziehungskultur. Indem Kinder in die Gestaltung ihres Umfelds einbezogen werden und ihre Meinung ernst genommen wird, können sie ein tieferes Verständnis für Respekt und Selbstbestimmung entwickeln.

* Diese Felder sind erforderlich.