Mit ausreichend Kräften die Ernten sichern

Weiden. Der Bundesverband der Maschinenringe e. V. startet gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Online-Plattform www.daslandhilft.de. Die Plattform stellt den Kontakt zwischen Landwirten und Bürgerinnen und Bürgern her, deren bisheriger Erwerb aufgrund der Corona-Krise weggefallen ist, um sie für Pflanz- und Erntearbeiten in der Landwirtschaft zu vermitteln.

Über eine regionale Suche finden Landwirte und Helfer zusammen. Die Plattform steht bundesweit zur Verfügung. Es werden keine Registrierungs- oder Vermittlungsgebühren erhoben. Ziel ist eine schnelle, kostenlose sowie vor allem zuverlässige Hilfe und Vermittlung von Menschen, die Hilfe brauchen und die Hilfe bieten.

„Durch die umfangreichen Schließungen von Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben können viele Menschen gerade nicht arbeiten. Auch wenn alle Betriebe und die Politik bemüht sind, ist heute schon klar, dass viele Menschen in verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen Probleme bekommen werden. Gleichzeitig fehlen in der Landwirtschaft tausende Arbeitskräfte, weil wichtige Saisonarbeiter aus der EU wahrscheinlich ausfallen werden. Wir müssen hier alle Kräfte bündeln und die Menschen zusammenbringen“, so der Präsident der Maschinenringe Leonhard Ost.

Eine Win-Win Situation

Die Ministerin betont: „Wenn in der Landwirtschaft helfende Hände fehlen, dann geht uns das alle an: Denn verpasste Ernten kann man nicht nachholen, und was nicht in die Erde kommt, kann auch nicht geerntet werden. Wer in der Landwirtschaft helfen kann und will, sollte das deshalb tun und damit auch Geld verdienen können. Das ist eine Win-Win-Situation. Es ist wichtig und gut, dass wir hier gemeinsam mit dem Bundesverband der Maschinenringe schnell und pragmatisch gehandelt haben – die Plattform ist die breiteste Vermittlungsstelle dieser Art. Damit wollen wir zügig, regionalisiert und unbürokratisch Unterstützung dorthin vermitteln, wo sie gebraucht wird. Gerade in Zeiten wie diesen, müssen wir solidarisch zusammenstehen. Jeder kann einen Beitrag leisten.“

„Als landwirtschaftliche Selbsthilfeorganisation ist es unsere Aufgabe, unseren Landwirten schnellstmöglich Hilfe zu organisieren. Wir haben mit über 60 Jahren Erfahrung die Ärmel hochgekrempelt und solidarisch Hilfe organisiert“, so Erwin Ballis, Geschäftsführer der Maschinenringe. Beim Herstellen der Kontakte helfen die Maschinenringe vor Ort. Die Mitarbeiter kennen die Gegebenheiten und die Menschen vor Ort. „Gerade in der Krise sind das Vertrauen und das Verständnis sehr wichtig.“ erklärt Ballis.

300.000 Arbeitskräfte fehlen

„Bayernweit gibt es viele verzweifelte Mitglieder und Landwirte, die gerade nicht wissen, wie sie Anbau, Ernte und die Arbeit auf den Feldern organisieren sollen. Deutschlandweit fehlen hier knapp 300.000 Arbeitskräfte“, schildert Wolfgang Härtl, Geschäftsführer des Maschinenrings in Neustadt & Weiden die aktuelle Situation.

Aber auch in Bereichen außerhalb der Landwirtschaft wird Hilfe benötigt. Einerseits fallen Mitarbeiter krankheitsbedingt für Wochen aus, andererseits sitzen viele Arbeitswillige zwangsweise zu Haus. Umsatzeinbrüche und Einkommensverluste schüren die Existenzängste vieler Betroffener. Die Hilfsbereitschaft untereinander ist aber sehr groß.

Schon einige Helfer vermittelt

Beim Maschinenring melden sich Menschen, die durch die sozialen Medien aufmerksam geworden sind und spontan ihre Hilfe anbieten. „Wir konnten bereits die ersten Landwirte unterstützt und haben Helfer zum Hopfenanbau geschickt. Wer ebenfalls helfen möchte, der soll sich einfach bei uns melden “, so der Geschäftsführer des Maschinenrings in Neustadt & Weiden.

Den Kontakt über eine Online-Plattform zu organisieren hat sich bereits innerhalb kürzester Zeit bewährt. So können Landwirte, Firmen und Menschen, die ihre Hilfe anbieten, direkt miteinander in Kontakt treten. Wir können dann mit dem Maschinenring-Team überall da beraten, wo Fragen zu klären sind.

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