Seit 40 Jahren am Vatertag unterwegs

Neudorf. Seit 40 Jahren sind die Freunde Bernhard Vogl und Hans Meißner am Vatertag unterwegs. Viele erlebt in den 40 Jahren.

Bernhard Vogl und Hans Meißner (v.re.) sind seit 40 Jahren am Vatertag unterwegs. Foto: Hans Meißner

Sie sind seit ihrer Kinderzeit Freunde, bis zum heutigen Tag. Bernhard Vogl und Hans Meißner haben wesentliche Bereiche ihres Lebens gemeinsam verbracht. Seit 40 Jahren feiern auch sie gemeinsam Vatertag, ersten Ziel ist immer der Gasthof Frieser in Kohlberg. Vieles hat sich in den letzten 40 Jahren verändert, eines aber nicht, Bernhard Vogl war der jüngste in der Schulklasse, Hans Meißner der älteste, beide sind aber an einem 13. geboren.

Richtig los ging es erst nach der Schule, das war eine sehr intensive Zeit mit vielen Ereignissen. Auch als beide eine Partnerin gefunden hatten, änderte sich nicht an der Freundschaft, im Gegenteil, auch die Partnerinnen wurde enge Freundinnen, ebenfalls bis zum heutigen Tag. Nachdem die Freunde Vater geworden sind, war es klar, wir feiern gemeinsam Vatertag. Mit dabei war am Anfang auch der gemeinsame Freund Georg Gräf.

In jungen Jahren war die Strecke noch länger

Zu Beginn der Vatertageswanderungen, man war ja noch jung, waren die Touren schon noch etwas länger. Ein Ziel blieb aber in all den 40 Jahren dasselbe, der Gasthof Frieser in Kohlberg. Damals waren die Wirte noch die Eltern vom heutigen Wirt Richard. Nach einem stets schmackhaften Essen, einigen Bierchen und der traditionelle Schnaps ging es in Richtung Schnaittenbach weiter. Da in dem großen Waldgebiet viele Wege und Abzweigungen sind, kann es schon mal passieren, dass man nicht den richtigen erwischte und so einen Umweg einlegen musste.

Am Ziel ist man immer angekommen. Nach einer flüssigen Stärkung machte man sich auf den Weg nach Holzhammer. Der Gasthof Prechtl war regelmäßiges Ziel, der Durscht war nach einigen Kilometern zurückgekommen, den musste man löschen. Einmal wurde man überrascht, im Biergarten des Gasthofes fand ein Fest statt, eine einmalige Gelegenheit für die Vatertagswanderer. Da man in Holzhammer viel Freizeit verbrachte, kannte man die meisten Jugendlichen, es wurde ein zünftiger Nachmittag. Durch die etwas längere Pause wurde Weg nach Neudorf nicht gerade leichter. Eines war für Vatertagswanderer immer Gesetz, man lässt sich nicht fahren.

Vatertagswanderer erlebten einen ständigen Wechsel

Die Zusammensetzung der Wanderer änderte sich oftmals jährlich. Aus drei, Zwei wurden auch schon mal acht oder zehn, aber nur kurze Zeit. Vogl und Meißner hielten die Tradition hoch. Erwähnenswert bleibt auch, es bedarf keinerlei großer Absprachen. „Am Vatertag alles klar“, das reichte. Treffpunkt war stets um 10 Uhr beim Anwesen Gräf, wer da war, ging mit. Auch im Gasthof Frieser erlebte man die Veränderungen mit. Obwohl längst geschlossen war, Seniorwirt leistete den damals jungen Burschen noch Geselligkeit.

Mit zunehmendem Alter wurde die Wege am Vatertag weniger, auch der Alkoholkonsum wurde wesentlich weniger. Nachdem in Neuersdorf die Feuerwehr das Vatertagsfest eingeführt war, wurde dies der zweite Anlaufpunkt für die Vatertagswanderer. Endstation war viele Jahre der „Heimkehrertreff“ der Neudorfer Feuerwehr. Traf man früher noch viele andere Gruppen von Vatertagswanderer, so sind es mittlerweile fast nur noch junge Burschen (keine Väter!) die man trifft. Die letzten Jahre begleitete Georg Hero, ebenfalls ein Schulkamerad, die Gruppe. Leider musste er am Jubiläum wegen eines Todesfalls in der Familie fehlen.

Vatertagswanderer nun Vatertagsradfahrer

Seit 2023 gibt es auch eine Neuerung. Aufgrund des Alters und einigen körperlich Beschwerden ist man auf das E-Bike umgestiegen. Mit dem Fahrrad macht es genauso viel Spaß, es erleichtert den Weg einfach ungemein. Am Jubiläumsvatertag war es eigentlich wie immer, ohne große Absprache trafen sich die beiden und auf ging es nach Kohlberg. Die Waldwege bestimmen nicht mehr die Route, man nutzt überwiegend die Radwege. Beim „Frieser“ genoss man das traditionelle „Herrenschnitzel“ zum Bier.

Was in all den 40 Jahren nicht gefehlt hat, waren die Gespräche mit den anderen Gästen, unter ihnen auch immer Bekannte, die man oft sehr lange nicht gesehen hatte, so wurde es nie langweilig oder eintönig. Heuer ging es in Kohlberg über den neuen Radweg in Richtung Schnaittenbach, von dort durch den Wald nach Neuersdorf. Aufgrund des Wetters war wie immer alles voll, einen Platz für zwei findet man immer. Solange wir körperlich können, wird der Vatertag einen festen Termin für uns bleiben, so die beiden Vatertagswanderer.

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