Alles über den Birkenporling

Weiden. Es scheint nur ein Stück abgefallener Rinde zu sein und kann dennoch eine lange Geschichte erzählen. Davon, wie die Birke, deren Stamm sie einst umhüllte, über viele Jahre gewachsen ist. Und davon wie der Baum abstarb, umstürzte und liegen blieb. Und ab hier wird die Geschichte interessant. Dass das Totholz liegen bleiben darf, ist nämlich nicht selbstverständlich.

Von Benedikt Grimm

Was dann mit der Rinde passierte, will Stadtförster Wolfgang Winter bei “Der Tag³” am 13. September erzählen. Die Forstabteilung der Stadt Weiden hat zusammen mit der Forstverwaltung vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) einen Waldaktionstag auf die Beine gestellt. Ab 13 Uhr wird es zu jeder vollen Stunde Führungen geben.

Wir möchten darstellen, dass nützen und schützen gemeinsam möglich ist – auf einer Fläche zur selben Zeit

umreist Winter die Zielsetzung. Die Idee kam vom Bayerischen Forstministerium, namentlich von Minister Helmut Brunner, der das Jahr 2015 zum Aktionsjahr Waldnaturschutz ausgerufen hat. Die zuständige Revierförsterin für Weiden und den südlichen Landkreis Neustadt ist Andrea Sauer. “Wir arbeiten generell eng zusammen mit der Stadt Weiden”, sagt die Forstamtfrau. “Wir hängen uns gerne dran”, meint Stadtförster Winter, “weil uns der Wald am Herzen liegt. Auch wir legen Wert auf nützen und schützen.”

Weg von reinen Nadelwäldern

“Generell wollen wir unsere Fichten- und Kiefernwälder in Mischwälder umwandeln”, erklärt Sauer weiter. “Wir wollen versuchen, dass wir von diesen reinen Nadelwäldern wieder wegkommen.” Dazu sollen seltene Baumarten wie die Bergulme, Linde, Tanne oder Spitzahorn wieder gepflanzt werden. Nur vereinzelt seien die noch vorhanden, weißt Stadtförster Winter.

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Und um zum eingangs beschriebenen Stück Birkenrinde zurückzukommen: Darauf ist ein Birkenporling, ein Baumpilz gewachsen. Viele Käfer haben das tote Holz als Lebensraum für sich entdeckt. So habe das Stück Rinde in all den Jahren noch viele wertvolle Dienste für den Wald geleistet. Diese und weitere Geschichten – natürlich noch viel spannender erzählt – gibt’s am letzten Feriensonntag (13. September) bei ein- bis eineinhalbstündigen Führungen zu hören. Treffpunkt ist an der Blockhütte (Am Fischerberg 31, 92637 Weiden).

Und wer es bis dahin nicht mehr erwarten kann: Das AELF hat eine eigene E-Mail-Adresse für Infos rund um die nachhaltige Waldbewirtschaftung eingerichtet: wald-naturschutz@aelf-we.bayern.de. Gerne könne die auch genutzt werden, um vorab Kritikpunkte kundzutun, ermuntert Winter.

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Dieses Stück Baumrinde hat viel zu erzählen. Wie die Natur im Wald funktioniert, werden Andrea Sauer, Wolfgang Winter und weitere Kollegen in mehreren Führungen erklären.

Bilder: Grimm

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