Wirtschaft beklagt unsichere Aussichten

Weiden. Wie lässt sich der Arbeitskräftemangel beheben und wie die Bürokratie bewältigen? Darüber diskutierte das IHK-Gremium Nordoberpfalz.

Diskutierten über die aktuellen wirtschaftspolitischen Herausforderungen (von links): IHK-Geschäftsstellenleiter in Weiden Florian Rieder, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Weiden Thomas Würdinger, die stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums Hans Blum, Sabine Müller und Katharina Weber, sowie Stefan Rögner und Dr. Fabian Liedl von der Stadt Weiden. Foto: IHK/Antonia Küpferling

Trübe Konjunkturaussichten, bürokratische Hürden und der andauernde Mangel an Arbeitskräften belasten die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region. „Es herrscht eine massive Verunsicherung über künftige Entwicklungen“, fasste Katharina Weber, stellvertretende Vorsitzende des IHK-Gremiums Nordoberpfalz, die Stimmung bei der Frühjahrssitzung zusammen.

Eine Maßnahme, die zumindest gegen den Arbeitskräftemangel helfen soll, ist der sogenannte Job-Turbo. Geflüchtete Menschen, beispielsweise aus der Ukraine, sollen zügig in den Arbeitsmarkt integriert werden. Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Weidener Agentur für Arbeit, erläuterte dem Gremium: „Ziel ist es, geflüchtete Menschen trotz eingeschränkter Sprachkenntnisse in Arbeit zu bringen, sobald sie den Integrationskurs abgeschlossen haben.“

Rahmenbedingungen machen Sorgen

Bislang habe bei der Integration ukrainischer Flüchtlinge der Fokus zunächst auf dem Spracherwerb gelegen. Das solle nun parallel zur Arbeit erfolgen. Dabei gehe es laut Würdinger auch darum, pragmatisch und lösungsorientiert zu handeln.

Tiefer gehende Lösungen fehlen

Zahlreiche Fragen an den Agentur-Chef machten deutlich, wie sehr das Thema die Wirtschaftsvertreter beschäftigt. Nicht nur wurde das Fehlen tiefer gehender Lösungen beklagt. Auch die generelle Unsicherheit, welche Rahmenbedingungen die Politik langfristig setzen will, treibt die regionale Wirtschaft um. Die Unsicherheit beschränkt sich dabei nicht nur auf den Arbeitsmarkt. Auch Themen wie die Energie- und Klimapolitik und damit verbundene bürokratische Belastungen wie beispielsweise Berichtspflichten zeichnen den Unternehmerinnen und Unternehmern Sorgenfalten auf die Stirn.

Weniger Leerstand in Weiden

Ein wenig Licht am Horizont konnten Stefan Rögner, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung, Liegenschaften und Forst in Weiden, und Fabian Liedl, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, aufzeigen. Die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Weiden seien positiv, was für eine robuste Wirtschaft spreche. Und auch das Thema fehlender Gewerbeflächen gehe man konzentriert und zum Teil auch koordiniert mit den Landkreisen der Nordoberpfalz an. Die gemeinsam mit der IHK Regensburg angestoßene Flächenpotentialanalyse stelle hier einen wichtigen Schritt dar.

Trotz der oft pessimistischen öffentlichen Stimmung konnte Liedl von der Entwicklung der Weidener Innenstadt gute Nachrichten vermelden. Der Leerstand in der Innenstadt sinke bereits seit 2020 stetig, auch wenn dies oft anders dargestellt werde, betonte er und verband dies mit dem Appell, diese positive Entwicklung weiterzutragen, um für mehr Transparenz zu sorgen.

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