Sechs Jahre Fukushima – Mahnwache in Gedenken an die Opfer

Weiden. Sechs Jahre ist der Gau von Fukushima jetzt schon her. Und immer noch leben die Menschen in Japan mit den verheerenden Folgen, während die Regierung nichts dagegen tut. Die Greenpeace-Gruppe Regensburg und auch die Bürgerintitiative gegen atomare Anlagen veranstalten dafür Mahnwachen.

Greenpeace Fukushima Mahnwache Weiden
Foto: Jeremy Sutton-Hibbert/Greenpeace

Mit einer Mahnwache erinnern Aktivisten der Greenpeace-Gruppe Regensburg am Freitag, den 10. März zwischen 21 und 22 Uhr am unteren Markt in Weiden an die Opfer des Atomunfalls in Fukushima. Mit Schautafeln und Atomfässern machen die Ehrenamtlichen auf die Havarie des Atomkraftwerks in Japan aufmerksam.

Zum 6. Mal jährt sich an diesem Samstag der Reaktorunfall. Die dreifache Katastrophe – das Erdbeben, der Tsunami und dann die Zerstörung des Atommeilers – forderte mindestens 18.000 Menschenleben. Radioaktive Verseuchung zwang 160.000 Japaner, ihre Häuser zu verlassen. Nun sollen viele Familien wieder in ihre Häuser zurück dürfen.

“Es kann nicht sein, dass die japanische Regierung jetzt eine verantwortungslose Wiederansiedlung in den verstrahlten Regionen verlangt”, so Gerald Schmidt von Greenpeace Weiden. Greenpeace-Messungen belegen, dass in vielen Gebieten die Belastung noch weit über den Grenzwerten liegt. Auf angeblich bereits dekontaminierten Feldern wurden Werte gemessen, die einer jährlichen Dosis von mehr als zehn Millisievert entsprechen. Das ist das Zehnfache des international zulässigen Grenzwerts.

Fukushima Japan
Dekontaminierungsarbeiten im Juli 2015. Foto: Jeremy Sutton-Hibbert/Greenpeace

Frauen und Kinder besonders gefährdet

Körperlich reagieren Frauen und Kinder anfälliger auf radioaktive Strahlung als erwachsene Männer. Bei Kindern steigt erwiesenermaßen das Risiko für Schilddrüsenkrebs stark an, Frauen erkranken bei radioaktiver Belastung häufiger als gleichermaßen belastete Männer an allen Krebsarten außer Leukämie und an Herz-Kreislauferkrankungen. Außerdem gefährdet die Strahlung auch spätere Schwangerschaften: Tot- und Fehlgeburten, Missbildungen und Säuglingssterblichkeit sind wesentlich häufiger bei Frauen, die einmal einer erhöhten Radioaktivität ausgesetzt waren.

Deshalb gelten internationale Bestimmungen, um sie in Krisensituationen speziell zu schützen. Obwohl Japan diese Bestimmungen unterzeichnet hat, ist das Land im Umgang mit der Atomkatastrophe in Fukushima dieser besonderen Fürsorgepflicht nicht nachgekommen. „Besonders für Frauen und Kinder war es schlimm, dass die Regierung in der ersten Zeit nach der Katastrophe die Strahlenwerte nicht veröffentlichte und die radioaktive Belastung herunterspielte. So wurden sie einer weit höheren Strahlung ausgesetzt als nötig gewesen wäre. Ein Aufwachsen und unbeschwertes Leben in der Sperrzone ist unmöglich”, so Schmidt weiter.

Greenpeace fordert Japans Regierung auf, aus der Atomkraft auszusteigen und sich vom Einfluss der Atomlobby zu befreien. Die Katastrophe in Fukushima hat erneut klar gemacht, dass nukleare Energie nicht zu kontrollieren ist.

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