Eslarner Wohnung Umschlagplatz eines Geldwäsche-Delikts

Eslarn. Alles begann mit einer Anzeige eines Baden-Württembergers im letzten Dezember nachdem mehrere unberechtigte Abbuchungen auf seinem Konto erfolgten. Mit den illegal getätigten Überweisungen bestellte ein Krimineller Waren aller Art und versandt diese in eine Wohnung nach Eslarn. Zwei Damen stellten die Waren zu neuen Paketen zusammen und verschickten diese unwissend weiter. 

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Die Vohenstraußer Polizei stellte in einer Eslarner Wohnung Waren im Wert von 4.000 Euro sicher. Die Produkte waren zum Weiterversand bestimmt.

Ende letzten Jahres erstattete ein Mann aus Baden-Württemberg Anzeige bei seiner Polizeidienststelle, da er mehrere unberechtigte Abbuchungen von seinem Konto feststellte. Die ersten dortigen Ermittlungen ergaben, dass mehrere Waren unter rechtswidriger Nutzung seiner Kontodaten erfolgten. Der Täter schickte alle Waren an eine Adresse in Eslarn. Daraufhin führte die Vohenstraußer Polizei weitere Ermittlungen durch. Nach dem Erhalten eines Durchsuchungsbeschlusses für diese Adresse erfolgte schließlich direkt nach erneuter Postzustellung die Durchsuchung.

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie umfangreiche Waren aller Art in der Wohnung fanden. Der Großteil trug noch Originaletiketten oder war zumindest original verpackt.Darunter befanden sich unter anderem Werkzeug, Fotoapparate, Brillen, Spielwaren, kosmetische Erzeugnisse, Bekleidung, Audiogeräte sowie Haushaltsgeräte. Insgesamt schätzt die Polizei den Wert der Waren auf ca. 4.000 Euro.Nach momentanen Stand der Ermittlungen dürfte die Gegenstände von noch Unbekannten bestellt und über unberechtigt erlangte Kontodaten bezahlt worden sein.

zwei Eslanerinnen unwissend Involvierte des Delikts

Die im Anwesen wohnhaften zwei 32-jährigen Frauen fungierten hierbei lediglich als Umpacker dieser Waren. Alle zwei wurden zu diesem Zweck „angestellt“, wobei sie wohl nicht wussten, dass die Waren betrügerisch erlangt wurden. Der „Arbeitgeber“ gab entsprechende Zusammenstellungen der Waren in diverse Pakete in Auftrag und organisierte das Versenden dieser an russische Adressen. Die Vohenstraußer Polizei steht vor intensiven Ermittlungen, um den Auftraggeber dieser Zwischenstation festzustellen.

Die Staatsanwaltschaft Weiden geht in diesem Fall von Geldwäsche aus, wobei der Gesamtablauf zusätzlich die Tatbestände des Betrugs und der Fälschung beweiserheblicher Daten, sowie das Ausspähen von Daten beinhaltet. Die beiden Frauen haben jedoch wohl in gutem Glauben eine Arbeit aufnehmen wollen und wurden zum Opfer betrügerischer Handlungen.

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