“Ooorndlich” das Salute gerockt

Rothenstadt. Tja, was soll man da noch sagen? In bestem Hamburgerisch: Ooorndlich geroggt! Die Songs der Kultrocker „Ohrenfeindt“ handeln vom wahren Leben, ihre Liebe gehört dem Kiez – aber sie haben seit Samstagabend nach ihrem erneut überzeugenden Auftritt im proppenvollen Saal des Rockmusikclubs „Salute“ die Oberpfalz noch mehr in ihr Herz geschlossen. „Mit dem Salute haben wir wieder einen kleinen, aber feinen und gut organisierten Club vorgefunden, der wiederum richtig Spaß gemacht hat. Heißen Dank an das roggenrohlverrückte Publikum“, sagten Chris Laut, Pierre „Keule“ Biesse und Andi Rohde nach ihrem mehr als zwei Stunden dauernden Konzert.

Von Stephan Landgraf

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Die Hamburger Kultrocker „Ohrenfeindt“ brauchten am Samstag nicht lange, um das Oberpfälzer Publikum so richtig anzuheizen. (Bild: S. Landgraf)

Die Zutaten sind so altbewährt wie einfach: Man nehme drei bis vier laute Akkorde, eine fette Rhythmus-Sektion, rotzige Gitarren und den gut abgehangenen, trockenen Sound, den „Ohrenfeindt“ zusammen mit Olman Viper mit ölverschmierten Händen zusammengeschraubt haben, und den die drei auf ihrer neuen Scheibe „Motor An!“ auch im „Salute“ – garniert mit einer ausgeklügelten Lichtshow – präsentierten. Klar: Es gibt auch Neues aus der Kiezrock-Werkstatt. Die Songs des aktuellen Albums stammen nicht mehr allein aus der Feder der zartesten Versuchung, seit es übergewichtige Rockbassisten mit Reibeisenstimme gibt – also Chris Laut. Schlagmann Andi und Krawallgeiger Keule schenkten dem Roggenrohl-Muscle-Car von der Reeperbahn ordentlich frischen Treibstoff ein. Das Resultat konnte sich hören und sehen lassen.

Die überwiegend im Midtempo gehaltenen klassischen Rocksongs, erinnerten bisweilen ganz entfernt an Motörhead oder auch mal an AC/DC – besonders das knackige „Reich Würde Schon Reichen“, haben ab und zu sogar leichte Einsprengsel aus dem „Southern-Rock“ wie „Für Rock’n’Roll gebaut“ oder „Früh oder Später“. Ein besonderes Highlight war dabei sicherlich „1910“ – eine liebevolle Rock-Hymne an ihre Heimat und den dort beheimateten FC St. Pauli.

Man merkte den Songs von „Motor An!“ auch im „Salute“ regelrecht an, dass die drei Jungs von „Ohrenfeindt“ genau das machen, was sie machen wollen und woran sie Spaß haben: Musik, die richtig rockt und Texte, die nicht immer todernst sein müssen. Einfach nur „ooorndich“!

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