[Update] 28-Jähriger stößt jungen Syrer von der Steinernen Brücke in Regensburg

Regensburg. Ein 28 Jahre alter Deutscher hat am Freitag einen jungen Syrer von der Steinernen Brücke in die Tiefe gestoßen. Der 20-Jährige wurde dabei schwer verletzt.

Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

[Update] Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt und schaltet ein Medien-Upload-Portal frei. Hier können Fotos oder Videos zur Verfügung gestellt und dadurch die Ermittlungen unterstützt werden. Von besonderem Interesse sind Aufnahmen, die zwischen 11.30 und 12.30 Uhr im Bereich der Steinernen Brücke gemacht wurden. Der Tatverdächtige reiste vormittags mit dem Zug aus Amberg an. Auch Beobachtungen in diesem Zusammenhang sind für die Polizei relevant. Hierzu hat die Polizei in ihrem Internetangebot ab sofort ein eigenes Medien-Upload-Portal unter nachfolgendem Link freigeschaltet: https://medienupload-portal04.polizei.bayern.de

Nach der Tat haben Passanten den 28-Jährigen bis zur Festnahme durch die Polizei festgehalten. Der Beschuldigte soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei der Festnahme sehr verwirrt gewesen sein und über das Opfer gesagt haben: “Seine Crew verkauft Drogen an Kinder, endlich ist der Drogenboss tot.” Nach Recherchen der Mittelbayerischen Zeitung (MZ) gebe es aber auch Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund der Tat. Die Polizei wollte sich auf Anfrage mehrerer Medien nicht zu einem möglichen Tatmotiv äußern. Der Täter wurde mittlerweile in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen.

Zehn Meter in die Tiefe gestürzt

In der zuvor veröffentlichten Mitteilung der Polizei hieß es nur, dass die Kriminalpolizei die Ermittlungen unter Leitung der Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen hat. Der Tat sei laut Polizei ein Streit vorausgegangen. Demnach habe der mutmaßliche Täter den 20-Jährigen am Freitagmittag über die Brüstung gestoßen, worauf dieser rund zehn Meter tief gestürzt und auf einem Brückenpfeiler aufgeschlagen sei. Schwer verletzt, wurde der Syrer ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe laut Polizei nicht mehr.

Die Steinerne Brücke in Regensburg. Foto: Peter Schabe

Amtsbekannter Rechtsextremist

Laut MZ soll es sich bei dem Angreifer um einen amtsbekannten Rechtsextremisten handeln. Demnach sei gegen den Mann vor etwa einem Jahr wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt worden. Der 28-Jährige sei mehrfach vorbestraft. Laut der Zeitung war ein Verfahren wegen einer Straftat mit “möglicherweise ausländerfeindlichen Hintergründen” im Oktober 2022 wegen Schuldunfähigkeit eingestellt worden.

Ein “Hitlergruß”?

Ein möglicher rechtsextremer Hintergrund der Tat wird von den Ermittlern trotzdem untersucht. Bei der Festnahme habe er den rechten Arm gehoben, berichtet die Regensburger Staatsanwaltschaft. Ob das als “Hitlergruß” zu werten sei, müssten Zeugenbefragungen noch klären. Bei der Durchsuchung der Wohnung seien keine Gegenstände gefunden worden, die auf eine rechtsextreme Gesinnung hindeuteten, so die Staatsanwaltschaft. Allerdings würden elektronische Geräte erst noch ausgewertet.

Der 28 Jahre alte Mann war bisher in seinem Umfeld nicht mit rechtem Gedankengut aufgefallen. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn, weil er mit Amphetaminen und Methamphetamin erwischt wurde. In einem weiteren Fall geht es um einen Supermarkt-Diebstahl.

* Diese Felder sind erforderlich.