70 Jahre Bauernverband – Milchpreis belastet

Weiden. „Was gerade mit dem Milchpreis passiert, ist aus Sicht von uns Milcherzeugern eine Frechheit. Wir arbeiten täglich mit unseren Tieren, achten auf Tierwohl, auf hohe Qualität unserer Milch und bekommen unsere Kosten nicht mal annähernd vom Markt gedeckt“, kritisierte Josef Fütterer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), bei seiner Ansprache zum 70-jährigen des Verbandes. Neben den kritischen Tönen gab es aber auch viel Grund zur Freude.

Von Benedikt Grimm

Mit psychologischen Tricks und der Leistungsfähigkeit der Bauern würde Geld gemacht. „Aber bei uns Bauern kommt zu wenig an”, so der Kreisobmann weiter. Fütterer versicherte, dass der BBV weiterhin eine starke Kraft und ein verlässlicher Partner sein werde. „Er wird weiterhin die Familien unterstützen und hartnäckig die politischen Ebenen mitgestalten.“ Im Jahr 2015 sei die Sicherstellung der Welternährung eine zentrale Aufgabe. In den Anfangsjahren, insbesondere im Krisenjahr 1947, sei die Ernährung der heimischen Kriegs- und Nachkriegsgeneration im Mittelpunkt gestanden. Die Kühe mussten damals als Zugtiere eingespannt werden. Die Milcherzeugung sank so auf 971 Liter.

Wenn es die Landfrauen nicht gäbe, müssten sie gegründet werden

schloss Kreisbäuerin Christa Kick aus den vielfältigen Aufgaben der Landfrauen. Schon drei Jahre nach Gründung des Bauernverbandes habe man die Notwendigkeit der Mitarbeit der Frauen erkannt und das Referat „Die Landfrau“ auf den Weg gebracht. Die Bauernhöfe seien heute modern organisierte, hoch mechanisierte und spezialisierte Produktionsbetriebe, die auch auf die Akzeptanz der Öffentlichkeit angewiesen seien. „Ich wage in diesem Zusammenhang zu sagen: Ohne die Landfrauen wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen oder doch zumindest in Teilen anders verlaufen“, sagte Kick.

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Im Kreisverband Neustadt-Weiden fielen die Jubiläumsfeierlichkeiten mit der Eröffnung der erweiterten und renovierten Geschäftsstelle in Weiden zusammen. „Bis vorgestern waren die Handwerker sehr fleißig am Werk“, lobte Geschäftsführer Hans Winter die perfekte Zeitplanung von Hausherren Dr. Christian Deglmann und Architektin Ruth Bölle. Ida Gierisch, Steuerberaterin und Leiterin der Treukontax Außenstelle, erinnerte an die Anfänge in den Räumen im Jahr 2003. Im Bereich der Steuergruppe seien es damals 6 Mitarbeiter gewesen. Zwischenzeitlich habe sich die Zahl verdoppelt und zum ersten September habe ein neuer Lehrling begonnen.

Gemälde werten Geschäftsstelle auf

Die Jubiläumsfeier wurde von einer Vernissage der Künstler Monika und Josef Forster aus Waldthurn umrahmt. „Wir freuen uns, dass wir ab heute die herrlichen, farbenfrohen Bilder mit sehr interessanten Motiven der Künstlerin Monika Forster aus Waldthurn bewundern können“, sagte Geschäftsführer Winter. Sie gäben der Geschäftsstelle einen wohnlichen Hauch. Josef Forster präsentierte Naturfotografien. Stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger lobte die gute Zusammenarbeit von BBV und dem Landkreis Neustadt beim Regionalmarketing und die Mitwirkung des BBV beim regionalen Entwicklungskonzept. „Die modernisierten Geschäftsräume zeigen, dass der BBV am Standort festhält“, freute sich Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. „Der BBV ist und bleibt eine starke Interessenvertretung für unsere Landwirte“, betonte der OB.

Auch in Tirschenreuth feierte der Bauernverband das 70-jährige Jubiläum.

BBV NEW-WEN
In Weiden gab es gleich doppelten Grund zum Feiern: 70 Jahre BBV und die Einweihung der erweiterten Geschäftsstelle. Es sprachen (von links): Kreisobmann Josef Fütterer, Kreisbäuerin Christa Kick, OB Kurt Seggewiß, stv. Landrätin Margit Kirzinger, BBV Geschäftsführer Hans Winter, Steuerberaterin Ida Gierisch und die Pfarrer Dominic Naujoks und Gerhard Pausch. Bild: B. Grimm

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