Alexander von Humboldt wäre “Fridays for Future”-Fan

Parkstein. Alexander von Humboldt ist der Star im Vulkanerlebnis Parkstein. Wie der Forscher und Entdecker zu Parkstein steht – und was er zur “Fridays For Future”-Bewegung sagen würde, das erfahren die Gäste im Museum. 

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Bürgermeisterin Tanja Schiffmann, Alexander von Humboldt und Susanne Piller als Magd zur Ausstellungseröffnung im Vulkanmuseum.

Hat er nun? Oder hat er nicht? Ob Alexander von Humboldt den Hohen Parkstein tatsächlich zum schönsten Basaltkegel Europas gekürt hat, wurde auch nicht eindeutig auf der Jubiläums-Veranstaltung zum 250. Geburtstag des Universalgelehrten im Vulkanmuseum in Parkstein geklärt. Zu dieser hatten das Vulkanerlebnis Parkstein und der Geopark Bayern-Böhmen eingeladen. Im voll besetzten Steinstadl begrüßte Bürgermeisterin Tanja Schiffmann ihre Gäste mit dem Ausblick auf einen spannenden Abend, der das Leben und Wirken Humboldts in Franken und in Südamerika zeigen sollte. Gleichzeitig war damit die Ausstellung „Alexander von Humboldt und die Vulkane“ eröffnet.

Humboldt und Goethe

Historiker und Geograf Karl Kirch aus Amberg, seit Jahren ein profunder Humboldt-Kenner, beleuchtete Humboldts berufliche Tätigkeit als junger Bergassessor in Franken und wie sich bereits hier die Interessen und Charakterzüge des später so berühmten Naturforschers, Kosmopolits und Vordenkers in vielen Disziplinen zeigten. Besonders ging der Referent auch auf die Begegnungen Humboldts mit Johann Wolfgang von Goethe in den Jahren vor Humboldts Reise nach Amerika ein.

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Beide inspirierten sich gegenseitig. Der 20 Jahre jüngere Humboldt beeinflusste Goethe durch sein außerordentlich vielseitiges Wissen im Bereich der Naturforschung, Goethe Humboldt dafür durch die Erfahrung, dass Naturerleben auch eine emotionale Seite hat. Wie Kirch an zahlreichen Beispielen zeigte, hat Humboldt wie kein anderer in seiner Naturphilosophie und seinen Reiseberichten das empirische Forschen und die „Poesie der Natur“ miteinander vereint. Kirch schloss mit humboldtschen Gedanken zum Einfluss des Menschen auf die Natur. Er ist sich sicher: Humboldt hätte die Bewegung „Friday for Future“ nicht nur wohlwollend für gut geheißen, er hätte sie auch tatkräftig unterstützt.

Vom Neptunisten zum Plutonisten

Im Anschluss erklärte Dr. Andreas Peterek, Projektleiter des Geoparks, das Konzept der vom Geopark umgesetzten Ausstellung mit mehr als 20 großformatigen Schautafeln und mehreren Medienstationen. „Ziel der Ausstellung ist unter anderem Humboldts Entwicklung vom Neptunisten zum Plutonisten darzustellen“, so der Geoparkleiter. Schon als 20-Jähriger mischte sich Humboldt in diesen auch „Basaltstreit“ genannten Zwist zwischen den Geologen seiner Zeit ein.

Die einen, die Neptunisten, sahen den Basalt als Meeresablagerung und Vulkane hervorgerufen durch unterirdisch brennende Kohleflöze, während die anderen ein glutflüssiges Erdinnere als Verursacher und Lieferant des Basaltes sahen.

Er hat doch!

Zum Abschluss des Abends versetzten Susanne Piller in der Rolle einer Magd und Michael S. als Alexander von Humboldt den Naturforscher tatsächlich nach Parkstein. In dem von Manfred Reiss (Heimatverein) geschriebenen Einakter betitelte Alexander von Humboldt den Parkstein doch noch als “schönsten Basaltkegel Europas”.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Oktober 2019 zu den Öffnungszeiten des Vulkanmuseums zu sehen.

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Bilder: Vulkanmuseum Parkstein 

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