Axel T Schmidt präsentiert noch nie gezeigte Werke

Neustadt/WN. "Der Herde"-Vater und Künstler stellt von 4. Februar bis 8. Mai unter dem Titel "Für Hummel" im Kaffeekollektiv in Neustadt/WN aus. 2005 hatte der heute 62-Jährige den Mühlbergtunnel kurz vor seiner Eröffnung in einen Farbleuchtraum verwandelt.

Manchmal kann es auch ein Eisblock sein: Der Künstler Axel T Schmidt während der Arbeit. Fotos: Axel T Schmidt
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“Die Herde” ist für Axel T Schmidt in den vergangenen gut drei Jahrzehnten zum Programm geworden. Er ist eine Art roter Faden, der sich als Ausstellungszyklus durch das Schaffen des 62-jährigen Künstlers zieht. Nun widmet er sich auch in seiner neuen Ausstellung, die am Freitag, 4. Februar im Kaffeekollektiv in Neustadt/WN eröffnet wird, der Thematik: Dieses Mal unter der Überschrift „Für Hummel“.

Tunnel wurde zum Farbleuchtraum

Wenn man sich mit Schmidt – dem Künstler, dem studierten Bildhauer und dem Kunstlehrer am Weidener Kepler-Gymnasium – über „Die Herde“ unterhält, dann landet man quasi automatisch auch im Jahr 2005 und erneut in der Kreisstadt: Im Rahmen der Veranstaltung „Glas – Kunst – Orte“ präsentierte er im damals nahezu fertig gestellten, für den Verkehr noch nicht freigegebenen Mühlbergtunnel nämlich die Herde-Installation, ein einmaliges, speziell für diesen Ort konzipiertes Kunstwerk.

„Für eine Nacht wurden fünfzig blaugrüne Glaskörper in der vierhundert Meter langen, in West-Ostrichtung verlaufenden Röhre entlang der Mittellinie eingestellt“, erinnert er sich. Der gesamte Tunnel wurde zu einem Farbleuchtraum, in dem rotierendes Halogenlicht in den Ballonen die Farbigkeit und Struktur des Glases sowohl auf die Wände als auch auf die Besucher projizierte. Als Schattenfiguren sind diese zum Bestandteil der Installation geworden.

“Die Herde” in 24 Exponaten

Was es mit der „Herde“ auf sich hat und wie vielfältig diese sein kann, zeigt Schmidt in über 24 Exponaten. „Da sind auch viele Dinge dabei, die es bisher nicht zu sehen gab“, verspricht er. Die Zeitspanne von 1983 bis 2021 wird abgedeckt, die Bilder zeigen vergangene Kunstaktionen wie „Mutige Hasen“, den „Hasenpanzer“, „London walk” oder den Bronzeguss „Brassing the city“. Wenn man zum Beginn der Herde gehen will, muss man in die 80er Jahre zurückspringen.

„Der Fund einer kleinen Teigware, in deren Form sowohl ein Hase als auch ein Panzer zu erkennen ist, war der Anlass, herdenweise so genannte Mutige Hasen zu stempeln“, berichtet Schmidt. Kurze Zeit später waren es dann 50 aus Wachs geformte Schnellfeuerwaffen, die man angezündet und in 24 Stunden niedergebrannt hatte. So wie die Herde immer weiterzog, so zog es auch Schmidt nach dem Diplom an der Münchner Akademie der bildenden Künste an verschiedene Arbeitsstationen in Europa: Wien, St. Petersburg, London. Seit 1997 lebt und arbeitet er bei Weiden.

Warum eigentlich “Die Herde”?

Warum aber überhaupt der Titel „Die Herde“? „Das löst viele Assoziation aus, darunter kann man fast alles subsumieren“, sagt Schmidt. Und in gewisser Weise geht es in dem Herde-Zyklus auch um die Beschäftigung des Künstlers mit gesellschaftlichen Gruppendynamiken und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Individuum.

„Ich stelle meine Welt auf die Beine, dazu sind mir alle Mittel und Materialien recht!“, ist das künstlerische Motto Schmidts, mit dem er ans Schaffen geht. Dazu gehören auch die Einfarbzeichnungen aus dem Jahr 2021, die ebenfalls in der aktuellen Ausstellung zu sehen sind. „Seit es die Herde gibt, gibt es Einfarbzeichnungen. Indem ich mit einem Stift auf schwarzem Papier schraffiere und den Abrieb der gespitzten Mine in die schmale Bahn zwischen den Zeilen einarbeite, entsteht eine Abfolge in beiderlei Richtung mäandernder Streifen, die auftreffendes Licht spiegeln beziehungsweise schlucken.“

Ausstellung läuft bis 8. Mai

Wer Installationen von Axel T Schmidt in Natura sehen will, hat an vielen Orten in der Oberpfalz die Möglichkeit – von der Glasschaum-Stele vor dem Weidener Rathaus über die stählerne Hasenskulptur im Park des Kulturschlosses Theuern in Kümmersbrück bis hin zur Installation „Der feindliche Köhler“ aus Schaumglas, Glas und Eisen auf dem Schönwerth-Sagenweg im Zottbachtal bei Neuenhammer. Zu sehen ist die Ausstellung bis 8. Mai jeweils Donnerstag bis Sonntag ab 14 Uhr.

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