Doppel-Jubiläums-Konzert: Oberpfälzer AC/DX.-Rocker lassen es krachen

Weiden. 50 Jahre AC/DC, 25 Jahre AC/DX. – forever young. Die Oberpfälzer Kult-Rocker bereiten ihren Fans am 16. September in der Monkey Eventarena eine krachende Geburtstagsfete mit Ü-Effekten (Info-Kasten). Bassist der Band Thomas Schmidhuber blickt im Echo-Interview zurück und voraus.

AC/DX. in Action: Rhythmusgitarrist Thorsten McMalcolm, Leadsänger Massimo BonJohnson, Leadgitarrist Volki McAngus. Drummer Dieter LaPhil, Bassist Tom Williams. Foto: AC/DX.

Servus Thomas, wie spricht man AC/DX. eigentlich richtig aus – EiSiDiEksPoint?

Thomas Schmidhuber: Es ist wirklich so, AC/Die X-te, auch der Punkt hat seine Bedeutung, also die x-te AC/DC-Coverband, weil es zur Gründungszeit schon relativ viele gegeben hat.

Weißt du, wie viele ungefähr? 

Thomas: Weltweit? Keine Ahnung. In unserer Region, in der Oberpfalz oder Bayern bestimmt so um die 34. Weit weg ist unser Name ja nicht vom Original, man erkennt gleich, worum es geht. Und die x-te ist einprägsam.

Vor kurzem strahlte ARTE „AC/DC forever Young“ ausausgerechnet im Bildungsfernsehen, keine Selbstverständlichkeit für eine Band, die von manchen als zu simpel abgetan wird. In diesem Jahr feiert die Gruppe ihr 50-jähriges Jubiläum. Was fasziniert euch an der australischen Band?

Thomas: Es ist halt einfach Rock ’n’ Roll pur. AC/DC ist überall präsent. Wenn man auf unsere Konzerte geht, dann sieht man dort wirklich alle Altersschichten – von kleinen Kindern bis zu hochbetagten Leuten, weil es fasziniert. Man hört AC/DC, weiß sofort, es ist AC/DC, einfach geil.

Gegründet wurde AC/DC von den drei Brüdern George, Malcolm und Angus Young im Dezember 1973. Produzent George Young, einst Mitglied bei den australischen Beatles namens Easybeats, war nicht auf der Bühne. Sänger Dave Evans wurde 1974 durch Bon Scott ersetzt, nach Scotts Tod 1980 übernahm Brian Johnson. Aktuell ist Phil Rudd wieder an den Drums. Den schottischen Migrationshintergrund bekommt man bei euch auch mit?

Thomas: Genau, „It’s a long way to the top“ gehört zum Standardprogramm und der Dudelsack ist immer dabei.

Denkt man an AC/DC, sieht man Lead-Gitarrist Angus Young in britischer Schuluniform auf einem Bein hüpfend vor dem geistigen Auge. Manchmal auch mit blankem Hintern. Eure Band-Mitglieder ahmen die Originale augenzwinkernd nach – wie groß ist die Identifikation mit den Originalen?

Thomas: Jeder identifiziert sich mit seinem Double auf der Bühne. Optisch klappt es nicht immer, aber ansonsten haben wir natürlich auch die Schuluniform mit dabei. Wir machen auch unseren Strip mit Hose runter, allerdings ein bisschen zensiert – mit Unterhose, steht halt AC/DX. drauf.

Laut Angus Young gaben AD/DC in einem Jahr mehr Konzerte als die Stones während ihrer Karriere. Steile These, jedenfalls starten sie Anfang der 70er nach ihren Auftritten in der australischen Musiksendung „Countdown“ durch. Und selbst der Tod von Rockröhren-Legende Bon Scott konnte sie nicht stoppen – das Comeback „Back in Black“ mit Brian Johnson verkaufte sich 40 Millionen mal, das zweitbeste Album der Rockgeschichte. Mit 250 Millionen verkauften Alben, Tausenden von Konzerten und 17 Alben ist AC/DC die wohl langlebigste Rockformation aller Zeiten. Was macht ihren globalen Erfolg aus?

Thomas: Es war auf jeden Fall der Zeit auch geschuldet, weil es halt einfach was sehr Eigenes war und zu dieser Zeit eingeschlagen hat wie eine Bombe. Auch dass es nach Bons Tod überhaupt mit der Band weitergegangen ist damals, und dass dann so eine Scheibe auch in so einem kurzen Wechsel rauskommt, war einfach, ja, gigantisch. Wenn man heute die Lieder aus diesem Album spielt, die kennt jeder und jeder freut sich.

Da bellt die Höllenglocke … Foto: AC/DX.

Angus Young ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied. Sein Bruder Malcom verstarb am 18. November 2017 nach Alkohol-Problemen und Gehirnschlag mit 64 Jahren. Einen Monat zuvor starb der älteste der Young-Brüder, George. Auch bei euch blieb in den 25 Jahren fast kein Stein auf dem anderen – wer ist noch dabei, wo kommen die Band-Mitglieder her, wo leben sie heute, wie viel Oberpfalz steckt in der Band?

Thomas: Also, wir haben jetzt momentan noch zwei Gründungsmitglieder, das sind der Volki, unser Angus, und der Dieter, unser Drummer. Alle anderen sind auch beruflich und auch krankheitsbedingt weggegangen. Aber das sind die zwei Urgesteine und natürlich auch treibende Kraft in dieser Band.

Kommen alle aus der näheren Region?

Thomas: Nicht ganz. Die Gründungsmitglieder sind ja alle aus Weiden, zumindest Landkreis Neustadt. Allerdings hat sich auch beruflich ein bisschen was getan und der eine oder andere ist auch weggezogen, der Volki zumindest. Aber wir als neue Bandmitglieder sind jetzt wieder aus dem Umkreis Weiden und haben wieder mehr Wirkungskraft, weil man näher beieinander ist.

Wie weit wohnt ihr denn auseinander?

Thomas: Am weitesten weg ist nach wie vor unser Leadsänger, der Massimo aus Offenbach bei Frankfurt. Der Volki zog nach Pfaffenhofen in Oberbayern. Und wir so im Umkreis Gleiritsch, Wernberg, Weiden … 

es steckt auf jeden Fall viel Oberpfalz in eurer Coverband …

Thomas: … auf jeden Fall!

AC/DX. begeistert nicht nur die Rocker aller Altersklassen. Foto: AC/DX.

Auch AC/DC selbst sind ab und an Coverband mit Stones-Songs, Einflüssen von Chuck Berry – nach den Youngs: „Vergesst Clapton und Hendrix, Chuck Berry ist das Maß aller Dinge.“ Auch inspiriert von Gary Wrights „Extraction“. Welche Einflüsse gefallen dir am besten?

Thomas: Gute Frage, es gibt ja natürlich viele Einflüsse. Aber ja, für mich persönlich ist AC/DC an sich schon die treibende Kraft dahinter, ohne irgendwelche anderen Einflüsse. Weil ich denke, sie haben ihren Werdegang, ihr Ziel einfach in dieser Musik gesehen, die sie machen und die ist halt unverwechselbar mittlerweile.

40 Millionen Scheiben werdet ihr wohl nicht verkauft haben – wie sind die Verdienstmöglichkeiten einer Coverband, die doch relativ erfolgreich ist?

Thomas: Es hängt finanziell schon ziemlich viel dran, mit der Show, mit den Fahrten, mit dem geliehenen Bus, der Werbung und was sonst nicht alles. Und natürlich will auch der Veranstaltungstechniker sein Geld verdienen und der Konzertpromoter.  Aber wir können als Hobby schon damit umgehen. Die Kosten sind gedeckt. Ja, es funktioniert. Natürlich ist es ein bisschen schwieriger geworden in den letzten drei, vier Jahren, aber wir können uns als AC/DX. wirklich nicht beschweren über zu wenige Auftritte und sind wirklich ganz gut unterwegs.

Mit welchen Bands wart ihr schon als Vorband unterwegs?

Thomas: Ja, in früheren Zeiten, wo wir Jüngeren noch nicht dabei waren, war AC/DX. schon mit Bands wie Rose Tattoo, Doro, Krokus, Sweet, Slade, Reamonn, Bonfire, In Extremo oder Ohrenfeindt unterwegs. Die Älteren haben auch das Original selber getroffen, zwar nicht auf der Bühne, aber zumindest Backstage irgendwo auf einem Konzert.

Und umgekehrt, hat AC/DC euch schon mal gehört – keine überlieferten Kommentare zu eurer Performance?

Thomas: (lacht) Da ist mir nichts bekannt. Wäre natürlich super, aber nein, da hat sich noch nichts getan.

Bassist Thomas Schmidhuber im Redaktionsgespräch. Foto: Jürgen Herda

Seid ihr schon mal auf den Spuren von AC/DC durch Australien gereist?

Thomas: Ich glaube, der Volki, Dieter und noch ein anderer Kumpel, nicht aus der Band, waren mal in Australien und haben verschiedene Orte besucht. Da haben sie schon etliches gesehen. In London waren sie mal durch Zufall auf einer Videoaufnahme von AC/DC dabei und sind sogar an diesem Tag noch eingeladen worden als Statisten mit im Hintergrund zu agieren. 

Und da gibt es dann emotionale Erinnerungsstücke, die man irgendwo ausgestellt hat?

Thomas: Ja, ich sage mal gedanklich, wir hören es auf fast jeder Fahrt, was da schon alles geboten war. Das sind bleibende Erinnerungen.

Wo habt ihr euren Bandraum?

Thomas: Wir haben in der Nähe von Weiden einen Bandraum, ein bisschen eng, klein, dunkel, halt ein Proberaum, wo wir unsere Sachen lagern. Aber wir sind so viel unterwegs, dass wir eigentlich wenig proben. Das passiert alles unterwegs. 

Was sagt ihr als AC/DC-Fans zur Row Zero, habt ihr auch so was?

Thomas: Das ist ein schwieriges Thema, ganz klar. Wir haben das nicht, Gott sei Dank, aber ich denke, dass in anderen Band-Bereichen ziemlich viel läuft, was man nicht weiß oder auch nicht denkt. Aber ob das jetzt so schlimm ist, weiß man nicht, weiß keiner. Das sollen andere klären. Ich denke, dass es so was mit Sicherheit gibt.

Jedenfalls muss sich am 16. September im neuen Salute bei eurem Jubiläums-Konzert kein Mädchen fürchten …

Thomas: Es werden definitiv andere Überraschungen stattfinden, keine Row Zero und keine Blackbox, wie Rammstein das nennt. 

25 Jahre AC/DX – Wie lang geht es noch weiter?

Thomas: Wir reden auch sehr oft darüber, wir als Youngster. Wir wollen natürlich noch sehr lange weitermachen. Es denkt keiner ans Aufhören. Solange es irgendwie geht, werden wir definitiv unterwegs sein. 

Die Stones als Vorbild, immer weiter …

Thomas: Solange es irgendwie funktioniert, machen wir weiter. 

Dann noch viel Spaß, viel Erfolg und wir sehen uns am 16. September!

Die Oberpfälzer High-Voltage-Rocker freuen sich auf euch. Foto: AC/DX.

AC/DX. Jubiläumskonzert am 16. September in der Monkey Eventarena

Es gibt nicht viele Bands, die ihr 25-jähriges Jubiläum er- und überleben. Ein guter Grund für AC/DX. allen Fans und solchen, die es werden wollen, eine unvergessliche Geburtstagsparty zu bereiten: „Es gibt viele Überraschungen, es gibt auch einen Backstagebereich, wo wir uns mit guten Freunden und ehemaligen Kollegen zusammensetzen, ein Bierchen trinken und quatschen können“, sagt Band-Sprecher Thomas Schmidhuber.

  • Wann: Samstag, 16. September 2023
  • Wo: Monkey Eventarena (Regensburger Str. 55, 92637 Weiden)
  • Einlass: ab 19 Uhr
  • Beginn: ca. 20 Uhr
  • Eintritt: 13 Euro VVK / 18 Euro AK
  • Tickets online: NT-Ticket, OK-Ticket
  • Tickets Hardcover: Imbiss am ZOB & Salute (Weiden)
  • Support: Noise Tattoo (Rose Tattoo Tribute Band) ab ca. 20 Uhr
  • Boni: diverse Verlosungen in den Umbaupausen
  • Highlight: ab ca. 21 Uhr AC/DX. on Stage – Auftakt mit einem rund 45-minütigen Überraschungsset, kurze Umbaupause + Verlosung/etc.
  • High Voltage: ab ca. 22 Uhr Vollstromset
  • Überraschung: Im zweiten Teil des Konzerts diverse Gastmusiker auf der Bühne – 10 ehemalige Weggefährten und Mitstreiter geben sich die Klinke in die Hand.
  • Quitting time: Beim Abschlusssong, alle nochmal auf der Bühne.
  • Open End: Smalltalk, „Fachgespräche ;-)“, feuchtfröhlicher Ausklang, Merchverkauf, Autogrammstunde.
  • Please: Don’t Drink & Drive!

JETZT KARTEN AUF OK-TICKET SICHERN!

* Diese Felder sind erforderlich.