Duogynon-Skandal – endlich umfassend aufklären

Weiden. Seit mehreren Jahren kämpfen sie gemeinsam für umfassende Aufklärung im Duogynon-Skandal – jetzt trafen sich MdB Uli Grötsch und Margret-Rose Pyka, Vorsitzende des BdD – Bund der Duogynongeschädigten e.V., zu einem Austausch über die aktuellen Entwicklungen.

MdB Uli Grötsch Margret-Rose Pyka Medikamenten-Skandal
MdB Uli Grötsch und Margret-Rose Pyka wollen mit der Aufklärung des Duogynon-Skandal für Gerechtigkeit sorgen. Bild: Büro Uli Grötsch

Das Medikament Duogynon, das von 1950 bis 1981 unter anderem als hormoneller Schwangerschaftstest eingesetzt wurde, stand schon zu Beginn der 1960er Jahre erstmalig im Verdacht, schwere körperliche Missbildungen auszulösen. Dennoch blieb es in Deutschland bis 1981 am Markt. Da die Fälle aus juristischer Sicht verjährt sind, ist nach Meinung von Margret-Rose Pyka und Uli Grötsch jetzt die Bundesregierung gefordert, endlich für Gerechtigkeit zu sorgen.

Im Mai 2019 hatte der SPD-Abgeordnete Grötsch daher zusammen mit 37 weiteren Abgeordneten die Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief dazu aufgefordert, auf politischem Wege für eine umfassende Aufklärung des Medikamentenskandals eintreten.

Rückmeldung “enttäuschend”

Die jetzt vorliegende Rückmeldung bewertet Grötsch als „enttäuschend“. Das Bundeskanzleramt hatte lediglich geantwortet, die Kanzlerin habe den Gesundheitsminister gebeten, „mögliche neue Erkenntnisse (…) aufmerksam zu verfolgen und ihr und dem Parlament über Ergebnisse zu berichten“.

„Wir werden uns als Abgeordnete damit nicht abspeisen lassen”, so Grötsch. Er ergänzt, dass zwischenzeitlich auch der SPD-Sozialminister Hubertus Heil mit dem Thema befasst sei und sich in der Sache engagiere. „Es gibt eine breite, überparteiliche Gruppe von Abgeordneten, die gemeinsam für die Anerkennung des erlittenen Unrechts kämpfen“, betont Grötsch.

Auch Margret-Rose Pyka ist empört, dass die Aufklärung systematisch verschleppt wird. „Unsere Beweise, die den Zusammenhang zwischen Duogynon und den tausendfachen Missbildungen belegen, sind eindeutig und dem federführenden Bundesinstitut für Arzneimittel und Risikobewertung (BfArM) übermittelt worden, das die Bundesregierung offensichtlich bisher falsch informiert. Die Betroffenen erleben jeden Tag neue Qualen.

Das erlittene Unrecht muss jetzt endlich gesühnt werden.“

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