Flüchtlingsströme: schon vor 70 Jahren gemeistert

Tirschenreuth. „Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches waren in Bayern zwei Probleme zu bewältigen: Die Ernährungssicherung und die Eingliederung des Flüchtlingsstroms.“ BBV Kreisobmann Ely Eibisch erinnerte bei seiner Ansprache zum 70-jährigen Jubiläum mit einem Zitat von Prof. Alois Seidel an die Ausgangslage in den Gründungsjahren des Bauernverbandes. Heute sähen sich die bayerischen Bauernfamilien mit neuen und anderen Herausforderungen konfrontiert.

Von Benedikt Grimm

Klimaextreme, Preisschwankungen und wechselnde agrarpolitische Leitlinien würden keine Kalkulationssicherheit für Investitionen bieten. Die Zukunftsaussichten der Land- und Forstwirtschaft seien bedroht. Obwohl die hochwertigen Produkte in Supermärkten zu Schleuderpreisen angepriesen würden, stiegen die Erwartungen an die Arbeit der Landwirte und würden immer neue Auflagen von Seiten der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik gemacht.

Das passt nicht zusammen. Hier brauchen wir Beständigkeit, nicht alle sechs Jahre neue Reformen

mahnte Kreisobmann Ely Eibisch. Mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik schließe sich der Kreis zu den Gründungsjahren des Bauernverbandes. „Was unseren Vorfahren vor 70 Jahren mit den flüchtigen ostpreußischen Familien gelang, müssen wir so gut wie möglich gleich machen.“ Der Weg in eine erfolgreiche Zukunft der Landwirtschaft würde gelingen, wenn alle Landwirte an einem Strang ziehen. Die steigenden Ausbildungszahlen in der „grünen Branche“ und die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln und erneuerbaren Energien seien eine gute Ausgangslage.

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Zur Jubiläumsfeier mit Weißwürsten, Kaffee und Kuchen hatte der Kreisverband unter Federführung von Geschäftsführer Ulrich Härtl in das gemeinsame Foyer der BBV Geschäftsstelle und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geladen. Rund 150 Gäste, darunter viele aktuelle und ehemalige Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner nahmen teil. Neben den Ehrenkreisobmännern Max Zintl und Gregor Zölch, waren die Ehrenkreis- und Bezirksbäuerin Monika Ernstberger, der stellvertretende Landrat Dr. Alfred Scheidler, der Zweite Bürgermeister Peter Gold und der Leiter der Landwirtschaftsamtes Wolfgang Wenisch gekommen. Kreisbäuerin Christa Söllner gab in ihrer Begrüßung einen Einblick in das Leben der Landfrauen. „Wir brauchen eine starke Landwirtschaft. Wenn es den Bauern mal schlecht geht, dann geht es auch den anderen Menschen schlecht. Der BBV sorgt für eine starke Bauernschaft“, lobte Dr. Scheidler.

Auch der Kreisverband Neustadt/WN-Weiden des Bauernverbandes feierte 70. Geburtstag.

BBV TIR 70
Zusammen mit 150 Mitgliedern und etlichen Ehrengästen feierten BBV Geschäftsführer Ulrich Härtl (von rechts), Kreisbäuerin Christa Söllner und Kreisobmann Ely Eibisch den 70. Geburtstag des Bauernverbandes. Bild: B. Grimm

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