Ganz druckfrisch: Kemnather Heimatbote ist erschienen

Kemnath. 108 Seiten ist die aktuelle Broschüre stark, die der Heimatkundliche Arbeits- und Förderkreis Kemnath und Umgebung seit 41 Jahren herausbringt. Auch dieses Mal haben die Autorinnen und Autoren jede Menge Unentdecktes ans Tageslicht befördert.

Nur im kleinen Kreis fand heuer die Präsentation des Kemnather Heimatboten statt. Von links: Bürgermeister Roman Schäffler, Autorin Liane Preininger, Schriftleiter Robert Schön, Autor Bernhard Piegsa. Foto: Bernhard Piegsa

Nur im ganz kleinen Kreis konnte Schriftleiter Robert Schön im Sitzungssaal des Rathauses wegen der noch geltenden Coronaregeln den druckfrischen 41. Jahresband des „Kemnather Heimatboten“ vorstellen: Außer ihm und Bürgermeister Roman Schäffler nahmen lediglich zwei Autoren an der Präsentation teil. Auch der Rathauschef bedauerte dies, zumal das Jahrbuch des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung (HAK) zu einem „festen Bestandteil der Stadtkultur“ geworden sei.

Unbekanntes kommt ans Tageslicht

Eine beeindruckende thematische Bandbreite deckten die Beiträge des 108-seitigen Heftes auch heuer ab, und immer wieder komme Unbekanntes ans Tageslicht, lobte Schäffler. Robert Schön, der auch Vorsitzender des HAK ist, entgegnete, dass dies vor allem dem Fleiß und der Findigkeit der ehrenamtlichen Autoren zu danken sei: „Zum Glück habe ich noch so gut wie nie um Beiträge ‚betteln‘ müssen.“

Nicht selten seien Jahrbuchbeiträge Kinder des Zufalls, wie beispielsweise seine Rückschau auf den städtischen Omnibusbetrieb der Jahre 1946 bis 1953 belege, die auf einen zufällig im Stadtarchiv vorgefundenen Zeitungsartikel zurückgehe.

Grabstein Wolframshof entdeckt

Ebenfalls durch Zufall sei Schön in Wolframshof auf den Grabstein des Leutnants Karl Freiherr von Lindenfels gestoßen, der ab 1904 in der deutschen Schutztruppe in Südwestafrika, dem heutigen Namibia gedient habe.

Einen bislang kaum beachteten Aspekt der Stadtgeschichte beleuchtet Robert Schöns Beitrag über „Kommunisten in Kemnath in einer Zeit der Umwälzung“ zwischen 1923 und 1933. Anhand von Berichten aus der „Kemnather Zeitung“ dokumentiert der Kastler Bürgermeister und Geschichtsforscher Hans Walter lokale Ereignisse und Entwicklungen in den Jahren 1918 bis 1920.

Das Leben des Stadtpfarrers Benedikt Sattler

Das Leben Benedikt Stattlers, der von 1782 bis 1787 als Stadtpfarrer in Kemnath wirkte, zeichnet der Regensburger Historiker Alois Schmid nach, Liane Preininger erinnert an den aus Kaibitz stammenden, 2020 verstorbenen Pater und Pädagogen Richard Schöpf. Mit Ausstellungs- und Veranstaltungsplakaten sowie mit Fotografien zum Thema „Kapellen und Landschaft“, die die innige Verbindung des Kemnather Landes mit dem Christentum veranschaulichen sollen, ist der Maler, Fotograf und Graphiker Rainer Sollfrank vertreten.

Die Wiedergabe der durchweg aus der Amtszeit von Museumsleiter Anton Heindl stammenden Plakate sei auch als Zeichen des Danks für dessen Verdienste um das Museum zu verstehen, merkte Robert Schön an.

Portraits zweier Künstler

Zwei biographisch eng mit dem Kemnather Land verbundene Künstlerpersönlichkeiten, den im Vorjahr verstorbenen Maler und Zeichner Hans Wenning und die vor allem als Bodypainterin und Kunstfotografin bekannt gewordene Andrea Stern, stellt der Historiker Bernhard Piegsa vor. Katrin Pasieka-Zapf setzt ihre Serie von Episoden aus dem Gruppenbuch der Kemnather Pfadfinder von 1964/65 fort, eine Bastelanleitung für das fast vergessene Spielgerät „Hollerbutschn“ bietet Alois Vetter. Nicht fehlen dürfen die Jahreschronik 2021 von Katrin Pasieka-Zapf und die von Robert Schön verfasste Rückschau auf das Vereinsgeschehen im HAK.

* Diese Felder sind erforderlich.