Grenze nach Tschechien: Herrmann verstärkt mit Bereitschaftspolizei

Waidhaus. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt die bayerische Grenzpolizei durch zusätzliche Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei. Ziel sind mehr Kontrollen im Grenzraum zu Österreich und Tschechien.

Grenzpolizei Waidhaus Symbol Symbolbild 65 Grenzpolizisten haben gemeinsam die Grenze zu Tschechien in den Fokus genommen. Die Großkontrolle war ein Erfolg. Bild: GPI Waidhaus
Die Grenzpolizei Waidhaus bei einer Großkontrolle 2020. Foto: GPI Waidhaus

Wie die Pressestelle des Ministers meldet, wird ab Oktober die Bereitschaftspolizei der Grenzpolizei jede Woche bis zu 75 Einsatzkräfte für Schwerpunktkontrollen unterstellen. “Wir setzen auf einen möglichst hohen Kontrolldruck im Grenzgebiet, um gerade menschenverachtende Schleuser aus dem Verkehr zu ziehen”, wird Herrmann zitiert.

Ein Sicherheitsgewinn sei auch, dass alle von der bayerischen Grenzpolizei aufgegriffenen illegal Eingereisten polizeilich überprüft werden, weil sich darunter beispielsweise gesuchte Kriminelle befinden könnten. “Je dichter unser Kontrollnetz, desto besser können wir die illegale Migration und vor allem organisierte Schleuserbanden bekämpfen”, argumentierte Herrmann. “Die Grenzpolizei arbeitet sehr eng mit der Bundespolizei zusammen.”

Deutliche Zuwächse

Die Grenzpolizei hatte bereits 2022 deutlich mehr Aufgriffe im Bereich der unerlaubten Einreisen (2022: 3068; 2021: 1942) und der Schleuserkriminalität (2022: 191; 2021: 183) zu verzeichnen als noch 2021. Im Zeitraum von Januar bis August 2023 sind die Zahlen auf hohem Niveau weiter gestiegen: Die bayerischen Grenzfahnder stellten 2085 unerlaubte Einreisen (+26,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und 154 Schleuserfälle (+52,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) fest.

Dazu kamen 950 Personen, die mit Haftbefehl gesucht wurden (+43,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Seit März 2023 werden vermehrt Großschleusungen von Gruppen mit mehr als zehn Personen aufgedeckt. Die Migranten werden dabei hauptsächlich in Lkw und Kleintransportern nach Bayern eingeschleust.

Großschleusungen stark angestiegen

Von Januar bis August 2023 wurden laut Statistiken der Bundespolizeidirektion München und der Grenzpolizei 185 Großschleusungen – 66 davon im August – registriert.

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