Großes Interesse an den Lebensgeschichten aus Bad Neualbenreuth

Bad Neualbenreuth. Schnell waren die Plätze im Gasthaus Tillenblick gefüllt und weitere Stühle waren notwendig, um alle Interessierten unterzubringen. Die Veranstalter waren überwältigt vom Andrang, der zur Vorführung des Zeitzeugenfilmes über das Leben an der Grenze herrschte.

Großer Andrang herrschte im Tillensaal zur Vorführung des Zeitzeugenfilms zum Leben an der Grenze. Foto: Barbara Habel

Quartiersmanagerin Beate Ott begrüßte die über 60 Personen und freute sich besonders, dass auch die sechs Zeitzeugen mit dabei waren, die im Film über ihr Leben gesprochen hatten. Auch Bürgermeister Klaus Meyer ergriff die Gelegenheit, sich bei allen Beteiligten zu bedanken und war gespannt auf das Ergebnis der Zeitzeugenbefragungen. Dr. Hans-Peter Sang sprach als Vorsitzender des Heimatverbandes der Marienbader Stadt und Land e.V. darüber, wie das Projekt entstanden ist.

Zeitreise in die eigene Geschichte

Als Teil der Neukonzeption der Grenzlandheimatstuben sollen persönliche Geschichten die einschneidenden Umbrüche im 20. Jahrhundert lebendig erlebbar machen. Für alle Beteiligten war klar, dass diese Geschichten für die Zukunft aufbewahrt werden müssen, um auch künftigen Generationen noch davon erzählen zu können. Die Kulturwissenschaftlerin Annette Kraus, die gemeinsam mit Beate Ott die Videos erstellt hat, erklärte, dass die Videos künftig Teil der neuen Dauerausstellung in den Grenzlandheimatstuben sein werden. Das Projekt wurde von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Tirschenreuth im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

Gebannt verfolgten die Anwesenden den einstündigen Film, in dem sechs Zeitzeugen zu Wort kommen. Foto: Barbara Habel

Etwa eine Stunde lauschten die Anwesenden gebannt den Erzählungen der sechs Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Die persönlichen Geschichten sorgten teils für Betroffenheit, besonders die Vertreibung und die Angst vor den Nationalsozialisten waren prägende Erlebnisse. Daneben sorgten heitere Episoden für einhelliges Lachen im Publikum. Oft hörte man ein leises: „Ja, genauso war es!“. Für die größtenteils einheimischen Besucher war es eine Zeitreise in die eigene Geschichte.

Film bald in der Grenzlandheimatstube zu sehen

Am Schluss folgte ein langer Applaus für den gelungenen Filmbeitrag. Beate Ott rief zum Abschluss die Anwesenden dazu auf, auch selbst ihre Geschichte zu erzählen. Gerne würden noch weitere Zeitzeugeninterviews aufgenommen. Aufgrund der großen Nachfrage wurde der Film zur Bürgerversammlung im Tillensaal noch einmal vor vollem Saal gezeigt. Auch hier war die Begeisterung groß.

Auch wenn man die beiden Termine verpasst hat, wird es bald die Möglichkeit geben, den Film zu sehen. Die hinteren Räume der Grenzlandheimatstuben sind zwar während der Umgestaltung geschlossen, aber als Zwischenlösung wird der Film demnächst in der Stube gezeigt. Weitere Informationen dazu folgen.

* Diese Felder sind erforderlich.