Haidnaabtalern geht die Luft nicht aus

Trabitz. Der Trachtenverein "D’Haidnaabtaler" aus Trabitz bleibt mit einer voll besetzten Führungsmannschaft und 120 Mitgliedern, darunter 29 Kinder, stabil. Bei den Neuwahlen des Vereins wurden die bestehenden Amtsinhaber größtenteils bestätigt und neue Mitglieder in das Leitungsteam gewählt.

“Eine Ära geprägt” hat Josef Dziwok (rechts) im Trabitzer Trachtenverein nach den Worten des ersten Vorsitzenden Johannes Pamler (Zweiter von rechts). Dziwoks bisheriges Amt als zweiter Vorsitzender übernimmt Matthias Wegmann (links), Kassier Rainer Göppl (Zweiter von links) wurde im Amt bestätigt. Foto: Bernhard Piegsa

59 Trachtenvereine zählte der „Oberpfälzer Gauverband der Heimat- und Trachtenvereine“ noch vor einem Vierteljahrhundert. 13 davon gibt es nicht mehr. Zu wenig junger Nachwuchs oder Mangel an Kandidaten für Leitungsämter haben ihnen den Graus gemacht. Dieses Schicksal droht den „Haidnaabtalern“ nicht: Bei der Generalversammlung des Trabitzer Heimat- und Gebirgstrachtenvereins im alten Schulhaus is Burkhardsreuth blieb kein Posten des 15-köpfigen Leitungsteams unbesetzt – und mit 120 Mitgliedern, davon 29 Kindern, ist der Mitgliederstamm erneut um zwei gewachsen.

Beständigkeit herrscht auch bei den beiden Tanzensembles: 18 Mitglieder zählt die Kindergruppe, 15 Tänzer gehören zur „großen Gruppe“ der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sechs Tanzauftritte beider Tanzgruppen sowie drei Krippenspielaufführungen der Kinder listete Jugendleiterin Barbara Heser in ihrer Jahresrückschau 2023 auf. Hinzu kamen das einwöchige Trachtenjugendzeltlager in Regensburg, die Nikolausfeier, ein Zauberworkshop für alle ab acht Jahren, der Verkaufsstand für handgearbeiteten Weihnachtsschmuck beim Preißacher Christbaumfest und noch einige weitere Unternehmungen.

Trabitzer Trachtenjugend plant aktives Jahr

Auch für heuer hat sich die Trabitzer Trachtenjugend einiges vorgenommen, berichtete Heser: „Die Liste der vorgemerkten Auftritte ist sogar länger als im letzten Jahr.“ Gebucht sind die beiden Tanzgruppen unter anderem zur Regionalausstellung „Pega“ in Eschenbach, zum Jubiläum des Schüleraustauschs mit Italien im Gymnasium Eschenbach und zum 20. Gründungstag der Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord in Speinshart. Fest eingeplant ist das Zeltlager in Beratzhausen und die Nikolausfeier. Dirndlvertreterin Elisabeth Steinkohl ergänzt, dass der Verein die Festtracht für acht Mädchen und sechs Burschen erneuert hat. Um die Kosten möglichst überschaubar zu halten, wurde sorgältig geprüft, was man von der “alten” Tracht noch verwenden kann. Der Gemeinde, dem Landkreis und dem Verein „Integrierte Ländliche Entwicklung VierStädtedreieck“ dankte Steinkohl für deren finanzielle Unterstützung.

Vorsitzender Johannes Pamler freute sich über die umfangreichen Berichte: „Einem Verein ohne Jugend geht schnell die Luft aus, und das droht uns sichtlich nicht.“ Ergänzend blickte er auf das gemeinsam mit dem LBV, der Spielvereinigung, dem Spielplatzteam und den „Meierhofkids“ organisierten Trabitzer Maibaumfest. Ebenso wie auf das allseits gut besuchte Trachtenfest am 2. Oktober in der „Alten Säge“ zurück. Zum „Tag der Schreiner“ am 11. November habe man in der Schreinerei Hösl Kuchen und Gegrilltes verkauft. Ein Maibaumfest und ein Oktoberfest soll es auch heuer wieder geben, außerdem werde man mit Abordnungen bei den örtlichen Vereinsjubiläen und beim Nordgautag in Grafenwöhr vertreten sein.

Eine Ära endet: Josef Dziwok tritt ab

Mit herzlichem Beifall verabschiedete die Versammlung den bisherigen Vizevorsitzenden Josef Dziwok. Er ist dem Verein bereits 1972 mit zwölf Jahren beigetreten. Im Laufe der Jahrzehnte übernahm er als Vortänzer, Vorplattler, erster oder zweiter Vorsitzender Verantwortung. Ab jetzt wird er für kein Amt mehr kandidieren. „Du hast eine Ära geprägt und ein Fundament gelegt“, würdigte Johannes Pamler seinen Kollegen und Amtsvorgänger. Der freute sich vor allem, mit seiner Arbeit dazu beigetragen zu haben, „dass es weitergeht“: „Der große Tisch voller junger Leute, den wir hier sehen, stimmt mich dankbar und froh.“ Die beiden Jungmitglieder Max Fahrnbauer und Marie Walter wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft geehrt. Anschließend gedachte man mit einer Schweigeminutem dem verstorbenen Herbert Piller

Traditionsbewusstsein bewahrt vor „Trudeln“

Überwiegend bestätigt wurden bei den Neuwahlen die bisherigen Amtsträger des Trabitzer Trachtenvereins „D’Haidnaabtaler“: Für weitere drei Jahre amtieren erster Vorsitzender Johannes Pamler, Schatzmeister Rainer Göppl, Jugendleiterin Barbara Heser sowie ihre Stellvertreterinnen Franziska Heser und Silke Kiefer. Das Gleiche gilt für die Dirndlvertreterin Elisabeth Steinkohl sowie die Kassenprüfer Gudrun Pittner und Andreas Walter. Die bisherige Beisitzerin Monika Pemp übernimmt das Schriftführeramt von Matthias Wegmann, der zum zweiten Vorsitzenden aufrückt. In weitere Ämter wurden Florian Heser (Vorplattler), Regina Hey (Vortänzerin), Christian Pemp (Fahnenträger), Magdalena Schwemmer und Felix Fahrnbauer (Beisitzer) berufen.

In seinem Grußwort lobte Pfarrer Edmund Prechtl das Geschick der „Haidnaabtaler“, „rechtzeitig für die Nachfolge von Amtsträgern zu sorgen“: Dies sei eine „hohe Kunst“. Zu begrüßen sei auch, dass alle Generationen im Leitungsteam vertreten seien. Die Pflege der Tracht sei ein Ausdruck des wichtigen Bewusstseins, „zu wissen, wo man hingehört“. Wer nicht mehr wisse, „wo er steht“, laufe Gefahr, ins „Trudeln“ zu geraten. Zudem setze die Tracht einen willkommenen bewusstseinsbildenden Kontrast zum verbreiteten „Schlabberlook“. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk, die vor allem für die Neubelebung der Trabitzer Maibaumfeste dankte und auf die verbesserte gemeindliche Förderung der Vereinsjugendarbeit verwies.

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