Heute Streiks im bayerischen Handel – auch Weiden ist betroffen

Weiden. Die Streikaktionen im bayerischen Handel werden auch heute fortgesetzt und ausgeweitet. Dazu werden auch die Beschäftigten von Kaufland in Weiden, der Netto Filialen in der Oberpfalz und von Witt Weiden aufgerufen.

Insgesamt werden in Bayern über 80 Betriebe in den Streik gerufen. Einzelne Betriebe sind schon seit mehreren Tagen im Streik. Die Streikenden aus der Oberpfalz und Niederbayern versammeln sich um 10 Uhr zu einer Streikkundgebung am Haidplatz in Regensburg und demonstrieren anschließend durch die Innenstadt.

„Der Mut und die Ausdauer unserer Kolleginnen und Kollegen bei den Streikaktionen ist beeindruckend und verdient endlich auch Respekt und Wertschätzung durch die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen. Ein Angebot von drei Prozent tabellenwirksamer Erhöhungen in diesem Jahr ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und verschärft die Gefahr der Altersarmut dramatisch“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.

Die Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel gehen am 3. Juli in die vierte und im genossenschaftlichen Großhandel am 10. Juli die dritte Runde. Die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel werden am 12. Juli und im Buchhandel am 27. Juni fortgesetzt.

Hintergrund

Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen drei und vier Prozent Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien unter 1000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen zwei und 2,4 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

ver.di fordert für den bayerischen Einzel- und Versandhandel:

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde.
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat.
  • Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde.
  • Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.
  • Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden.

ver.di fordert für den bayerischen Groß- und Außenhandel:

  • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
  • Die Laufzeit der Tarifverträge muss zwölf Monate betragen.
  • In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden.

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