Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein

Eschenbach. Individuelle Betreuung für die Bewohner und Sicherheit für die Angehörigen – dafür steht das Haus St. Laurentius in Eschenbach, die Pflegeeinrichtung in der nördlichen Oberpfalz mit Herz und Verstand.

Von Stephan Landgraf

Es ist eine der vielen Erfolgsgeschichten innerhalb der Kliniken Nordoberpfalz AG, die am Freitagnachmittag mit der offiziellen Einweihung des zweiten Wohnbereichs „Mond“ ihre Fortsetzung erfuhr. „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, brachten es Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der AG, und Pflegedirektor Thomas Baldauf auf den Punkt.

Einweihung1
Zahlreiche Ehrengäste nutzten die offizielle Einweihung im Haus St. Laurentius der Kliniken Nordoberpfalz AG, um den neuen Wohnbereich „Mond“ näher kennen zu lernen.

Der Bedarf an Pflegeplätzen ist enorm – Tendenz aufgrund der demografischen Entwicklung und immer besser werdenden medizinischen Versorgung steigend. Seit dem 1. Oktober 2012 befindet sich das Haus St. Laurentius im ehemaligen Krankenhaus-Gebäude in Eschenbach. Was mit inzwischen komplett ausgebuchten 23 Plätzen zur Dauer-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege im Bereich „Sonne“ begann, wurde in den letzten Monaten mit dem Abschluss der Umbauarbeiten mit dem zweiten Bereich „Mond“ erweitert.

Wir haben nun insgesamt 45 Pflegeplätze zur Verfügung, wobei von den 22 neuen bereits neun vergeben sind und für die anderen eine große Nachfrage besteht,

sagten Pflegedirektor Baldauf sowie Heimleiterin Daniela Jenke und Pflegedienstleiterin Maria Kneissl, die ihren engagierten Mitarbeitern für ihren täglichen Einsatz dankten, übereinstimmend.

Ein Zeichen der Verbundenheit zur Region

Sie konnten am Freitagnachmittag im Eingangsbereich des Hauses St. Laurentius zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Neben Aufsichtsratsvorsitzenden OB Seggewiß auch die Eschenbacher Bürgermeister Peter Lehr und Lorenz Karl, eine große Delegation der Kliniken Nordoberpfalz AG um Vorstand Josef Götz, Chefärztin Elisabeth Eißner und etlichen Hauptabteilungs-, Abteilungs- und Schulleitern, die Vertreter der niedergelassenen Ärzten, die Angehörigen der Pflegebedürftigen, die Patienten, Pfarrer Helmut Süß, der den kirchlichen Segen aussprach und viele Mitarbeiter des Hauses St. Laurentius – für Baldauf „ein Zeichen der Verbundenheit der Einrichtung zur Region“. Für die musikalische Umrahmung des kurzweiligen und informativen Nachmittags, bei dem die neue Einrichtung auch besichtigt werden konnte, sorgten die Mädchen und Jungen des Kindergartens Eschenbach sowie Sengaster Stubenmusik Gerhard Lehrer mit Band.

Einweihung6
Pfarrer Helmut Süß gab dem neuen Wohnbereich den kirchlichen Segen.

Für OB Seggewiß war es eine große Freude, die Erfolgsgeschichte des Hauses St. Laurentius mit dem Auf- und jetzigen Ausbau zu feiern. Denn: „Der Einstieg und weitere Weg in den letzten dreieinhalb Jahren war nicht einfach“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Nordoberpfalz AG. Seggewiß lobte die Qualifikation und den Einsatz der in der Einrichtung Tätigen, die das Haus St. Laurentius weit über die Grenzen Eschenbachs hinaus bekannt machen.

Raum zur Weiterbildung

Der Weidener Oberbürgermeister ging auf die Behandlung von Demenzerkrankungen, einem Schwerpunkt in der Eschenbacher Pflegeeinrichtung, ein und wies auf die dadurch entstehende Belastung der Angehörigen, die auf Dauer nicht zu stemmen sei, hin. Mit dem Haus St. Laurentius gebe es jedoch ein „Licht am Horizont“. „Das Bestreben der Mitarbeiter, den Patienten mit viel Liebe, Zuwendung und Wertschätzung einen Wohlfühl-Bereich zu schaffen, ist auf Dauer der Grundstock für die erfolgreiche Arbeit mit Demenz-Kranken“, wusste Seggewiß.

Einweihung3
AG-Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Seggewiß (l.) und Pflegedirektor Thomas Baldauf (2. v. l.) lauschten aufmerksam den musikalischen Einlagen des Eschenbacher Kindergartens.

Heimleiterin Daniela Jenke, die seit November für St. Laurentius mit verantwortlich ist, stellte anschließend den Gästen die Einrichtung in ihrer Ansprache genauer vor. Zudem erklärte sie, dass künftig der Fokus noch mehr auf die Angehörigen-Arbeit gelegt werde. „Wir werden unsere Mitarbeiter in diesem Bereich noch gezielter weiterbilden“, sagte Jenke, die allen Beteiligten viel Kraft, Empathie und Zusammenhalt zum Wohle der demenzkranken Menschen wünschte. Pflegedienstleiterin Maria Kneissl lobte in ihrer Rede die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort und erklärte: „Ein zufriedenes Leben bei Menschen mit Demenz ist nur dann möglich, wenn es eine entsprechende Einrichtung dafür gibt, die durch fachkundigen Rat und tatkräftige Arbeit das Selbstvertrauen der Patienten stärkt, in dem man ihnen auf Augenhöhe begegnet.“ Und genau das werde im Haus St. Laurentius Tag für Tag und rund um die Uhr praktiziert – gemäß dem Zitat des deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Göthe: „„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“

Fotos: Kliniken Nordoberpfalz AG

* Diese Felder sind erforderlich.