Kastl entdeckt: Zeitreise beim Heimaterlebnistag

Kastl. Bürgermeister Hans Walter führte über 50 geschichtsinteressierte Bürger im Rahmen des bayerischen Heimaterlebnistages durch Kastl. Die Tour umfasste die historische Pfarrkirche, einen Friedhofsrundgang und einen Besuch im historischen Pfarrhof, sowie Anekdoten und Geschichten aus über 800 Jahren Gemeindegeschichte. Die Veranstaltung endete nach fast vier Stunden mit einer gemütlichen Brotzeit im Schlosshof.

Foto: Hans Walter/privat

Am vergangenen Sonntag nahm Bürgermeister und Heimatforscher Hans Walter über 50 geschichtsinteressierte Bürger aus Kastl und der Umgebung mit auf eine historische Reise im Rahmen des bayerischen Heimaterlebnistages. Die Führung startete in der historischen Pfarrkirche von Kastl und beleuchtete die tiefen Wurzeln der Gemeinde.

Pfarrkirche Kastl: Eine Zeitreise beginnt

Die Erkundung begann mit der ersten urkundlichen Erwähnung Kastls im Jahr 1228. Walter führte die Gruppe durch die beeindruckenden mehr als 800 Jahre der Zeitgeschichte – von der Errichtung des Kirchenbaus im 15. Jahrhundert, den Beiträgen der Familien Sparnberger und Ochs vom Schloss Wolframshof bis hin zu den modernen Veränderungen. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die baulichen Details und die Ausstattung der Kirche und lauschten Anekdoten aus vergangenen Zeiten.

Friedhof und Pfarrhof: Geschichten von Denkmälern und Geistlichen

Der Rundgang führte anschließend auf den umliegenden Friedhof, wo die Gruppe über den Heiligen Donatus, das Priestergrab und den Bonifatiusstein, das älteste Denkmal im Landkreis Tirschenreuth, informiert wurde. Besonders die Symbole des Bonifatiussteins, die auch im Kastler Wappen zu finden sind, zogen großes Interesse auf sich. Im historischen Pfarrhof, betrachtet als „gute Stube am Kastler Dorfplatz“, fand die Gruppe mehr über die Mühen des damaligen Pfarrers heraus, den Neubau von der Regierung bewilligt zu bekommen, sowie die Auswirkungen der Säkularisation.

Dorfplatz und Schloss Wolframshof: Lebendige Orte der Geschichte

Ein Rundgang über den Dorfplatz gab Auskunft über 800 Jahre Siedlungsgeschichte, der „Kaiserhof“ und die Errichtung des Kriegerdenkmals während der dramatischen Inflation im Jahr 1923 wurden thematisiert. Der Besuch am Schloss Wolframshof bildete den abschließenden Teil der Tour, wo Hans Walter die vielschichtige Vergangenheit des Anwesens darlegte und die tiefgreifenden Einflüsse von Reformation, Gegenreformation und den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges bis hin zum Einfluss des Ersten Weltkrieges auf die Region skizzierte.

Ein Nachmittag voller Entdeckungen und bayerischer Gemütlichkeit

Die Teilnehmer zeigten sich tief beeindruckt von der Fülle an Informationen und Walters Leidenschaft für seine Heimat. Nach einem intensiven Nachmittag voller Geschichte klang die Veranstaltung in einer gemütlichen Brotzeit im Schlosshof aus, wo sich angeregte Diskussionen und Gespräche über das Gelernte entwickelten. Zum Abschluss lud Bürgermeister Hans Walter alle Anwesenden zu den Lagerfeuergeschichten ein, die am 4. August stattfinden werden, und verabschiedete sich mit einem freudigen Unterton in seiner Stimme, „Es gibt noch so viele Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Ich freue mich, Sie bald wiederzusehen!“

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