Kein Nachwuchs, kein Vorsitzender dafür treffsichere Schützen!

Döllnitz. Das mit den Wahlen des neuen Vorsitzenden hatte bei der Jahreshauptversammlung der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Döllnitz (SRK) eher nicht geklappt. Dafür gab es aber jede Menge Auszeichnungen: Bei der Vereinsmeisterschaft waren viele der Teilnehmer treffsicher. 

Von Sieglinde Schärtl 

Soldaten- und Reservistenkameradschaft Döllnitz, Schützen, Vereinsmeisterschaft
Kreisvorsitzender Richard Berger, Vorsitzender Walter Imbs, Schießwart Anton Kammerer gratulierten den erfolgreichen Schützen Matthias Maier, Bernhard Kammerer, Christian Lindner mit Bürgermeister Anton Kappl (von links). Bild: S. Schärtl.

Er hatte es zwar schon frühzeitig angekündigt, trotzdem fand sich vorerst kein neuer Vorsitzender: Bei der Jahreshauptversammlung der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK  Döllnitz) im Schützenhaus wurde kein neuer Vorsitzender gewählt. Nach sechs Jahren legte Walter Imbs sein Amt nieder – das hatte er bereits vor einem Jahr angekündigt. Der Verein, der 1959 von ehemaligen Kriegsteilnehmern des zweiten Weltkriegs gegründet wurde, wird aber weitergeführt wie bisher. Die Neuwahlen werden vertagt, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal neu in Angriff zu nehmen.

Dafür konnten sechs Kameraden für ihre Erfolge bei der Vereinsmeisterschaft ausgezeichnet werden: Die Schießgruppe mit Anton Kammerer war mit der 9-Millimeter-Pistole sehr erfolgreich: Er selbst belegte den 6. Platz, Vorsitzender Imbs kam mit 32 Ringen auf den 5. Platz, Christian Lindner (37) auf Platz vier. Das Siegertreppchen besetzten Johann Lindner (41) und Bernhard Kammerer (42) mit Platz drei und zwei. Sieger wurde schließlich Matthias Maier mit 43 Ringen.

Auch der Kassier Hans Balk hatte gute Nachrichten zu verkünden: Der Stand in der Kasse wächst. Hier schlug vor allem die wiederbelebte Kirwabaumversteigerung im Herbst zu Buche. Bei der Gelegenheit lobte Kassenprüfer Gerhard Guse auch die korrekte Kassenführung.

Vorsitzender Imbs freute sich vor allem darüber das Ehrenmitglied Xaver Ram (89) begrüßen zu dürfen. Er ist das einzige Mitglied im Verein, das den zweiten Weltkrieg als junger Soldat aus erster Hand miterlebt hat. In seiner Rückschau über das Vereinsleben ging er auf die Teilnahme des Vereins an der Frühjahrskreisversammlung, hier war Döllnitz sogar der Gastgeber. Außerdem lobte er die zahlreiche Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Seit 1993 steht er an Allerheiligen vor dem Friedhof und sammelt für die Kriegsgräber und so kamen in diesem Jahr knapp 190 Euro zusammen. Die Ausrichtung es Volkstrauertages ist für die Döllnitzer Ehrensache. “Wir sind es den Soldaten schuldig, sie dürfen nicht vergessen werden”, so Imbs. Auch in Leuchtenberg beteiligt sich stets eine Abordnung.

Kein Nachwuchs – Kein neuer Vorsitzender

Reservistensprecher Christian Lindner bedauerte, dass vielen die Zeit fehlt in der Gruppe aktiv zu sein. „Da die Wehrpflicht weg gefallen ist, bekommen wir auch keine jungen Nachwuchs mehr in den Verein.“ Beim Tagesordnungspunkt Neuwahlen betonte Imbs, dass er nicht weiter als Vorsitzender antreten werde, aber nach wie vor aktiv mitarbeiten werde. Er wolle sich insbesondere um die Pflege des Kriegerdenkmals und die Kriegsgräbersammlungen kümmern und als Böllerschütze zur Verfügung stehen, nachdem für die nächsten fünf Jahre die Verlängerung durch das Landratsamt genehmigt wurde. “Selbstverständlich werde ich auch den neuen Vorsitzenden beim Amtseintritt unterstützen”, versicherte Imbs. Leider konnte sich aber trotz guten Zuredens von Richard Bergler, Kreisvositzendem im Bayerischen Soldatenbund (BSB), keiner der Mitglieder überzeugen lassen sich für dieses Ehrenamt aufstellen zu lassen.

Selbst Bürgermeister Anton Kappl schaffte es nicht und betonte, dass der Verein ein Baustein aus früherer Zeit sei und er sich wesentlichen Beitrag für die Gemeinde am Volkstrauertag leiste. Mit diesen Worten ging die Versammlung zu Ende: In ein paar Wochen wird die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Döllnitz wieder zu einer Versammlung mit Neuwahlen einladen. Dann wird der Verein hoffentlich unter neuer Führung geleitet.

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