Mehr junge Leute ohne Arbeit

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die Haupturlaubszeit im August sorgt für einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Weiden. 4.194 Männer und Frauen waren im August bei der Agentur für Arbeit Weiden arbeitslos gemeldet, 595 mehr als im Juli.

Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent liegt die Arbeitsagentur genau auf dem Vorjahresniveau. Auf einen goldenen Herbst mit vielen Einstellungen lassen die 2691 gemeldeten Arbeitsstellen schließen.

„Der Urlaubs- und Ferienmonat August bewirkt auch am Arbeitsmarkt eine ruhigere Einstellungsphase bei den Unternehmen“, informiert Claudia Wildenauer-Fischer, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden über das regionale Arbeitsmarktgeschehen.

Allgemein stabile Lage

Allgemein blieb die Arbeitsmarktlage stabil. Die leicht angestiegene Jugendarbeitslosigkeit ist in erster Linie auf das Ende vieler betrieblicher Ausbildungen zurückzuführen. Wegen des bestehenden Fachkräftebedarfs haben diese Absolventen sehr gute Beschäftigungsaussichten auf dem regionalen Arbeitsmarkt.  In den Bereichen Erziehung, Betreuung und bei befristeten Lehrkräften ist auf Grund der aktuellen Sommerferien im Berichtsmonat ein vorübergehender Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.

Vor allem junge Menschen betroffen

Insgesamt meldeten sich in den vergangenen vier Wochen 1.641 Personen arbeitslos. Zeitgleich konnten 1.047 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Vor allem junge Menschen unter 25 Jahre sind von Arbeitslosigkeit betroffen, insgesamt 567 Jugendliche das sind im Vergleich zum Vorjahr 16 Personen mehr. Auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind auch 1.585 ältere Arbeitnehmer und 1055 erwerbslose Menschen, die seit mehr als einem Jahr arbeitssuchend sind.

Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. So werden 2.169 arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit betreut (128 Personen mehr als im Vorjahr) und das Jobcenter ist im Berichtsmonat für 2.025 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner (minus 120). Für den Herbst erwartet die Arbeitsagentur einen aufnahmefähigen Arbeitsmarkt.

Flächendeckender Fachkräftebedarf

Aktuell umfasst der Stellenpool 2.691 Arbeitsstellen, darunter 2.565 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. „Die beachtliche Zahl an Stellenangeboten spiegelt die gute Auftragslage der regionalen Wirtschaft wider“, berichtet Wildenauer-Fischer.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Das Berufsberatungsjahr beginnt mit dem 01.10.2018 und endet am 30.09.2019. So haben die Arbeitgeber im Agenturbezirk in den zurückliegenden neun Monaten seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2.229 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 27 Angebote oder 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auf diese Stellen haben sich 1.335 junge Nachwuchskräfte beworben. Von diesen Bewerbern haben 1.179 bereits einen Ausbildungsplatz.

Unterbeschäftigungsquote bei 4,7 Prozent

Unter dem Begriff Unterbeschäftigung werden grundsätzlich zwei Gruppen summiert: Zum einen die Arbeitslosen, zum anderen diejenigen, die nicht als arbeitslos gezählt werden, wie Selbstständige oder Menschen in Altersteilzeit. Damit sind auch alle die Personen erfasst, die im Sinne des Sozialgesetzbuches nicht als arbeitslos gelten oder in einem arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus zu sehen sind.

Dazu die aktuelle Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wie folgt: Im Berichtsmonat sind 4.186 Menschen arbeitslos. Dazu kommen weitere 1.519 Personen in Unterbeschäftigung. Damit gelten insgesamt 5.714 Männer und Frauen als unterbeschäftigt. Das sind 325 Betroffene oder 6,0 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 21 oder 0,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 4,7 Prozent.

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