Mit dem St. Jokok Ritt erfüllt Tännesberg das Gelübde aus dem Jahr 1796

Tännesberg. Nahezu 1000 Besucher beim Festauftakt und weit über 100 Pferde waren im Kirchzug beim St. Jodok Ritt dabei.

Festlich geschmückter Marktbrunnen durch die TSV-Gymnastikgruppe. Foto: Josef Glas
Festlich geschmückter Marktbrunnen durch die TSV-Gymnastikgruppe. Foto: Josef Glas
Kolping-Fanfarengruppe Tännesberg bläst zum Auftakt. Foto: Rebekka Fischer
Kolping-Fanfarengruppe Tännesberg bläst zum Auftakt. Foto: Rebekka Fischer
Herold David Nesner verkündet den offiziellen Beginn des St. Jodok Rittes. Foto: Josef Glas
Herold David Nesner verkündet den offiziellen Beginn des St. Jodok Rittes. Foto: Josef Glas
Vertreter des St. Jodok Ritt Vereins führen den Zug zum Festplatz. Foto: Josef Glas
Vertreter des St. Jodok Ritt Vereins führen den Zug zum Festplatz. Foto: Josef Glas
Bei angenehmen Temperaturen und flotter Musik ließ sich gut feiern. Foto: Josef Glas
Bei angenehmen Temperaturen und flotter Musik ließ sich gut feiern. Foto: Josef Glas
Der Allerheiligstenwagen wartet zur Aufnahme in den Kirchenzug. Foto: Josef Glas
Der Allerheiligstenwagen wartet zur Aufnahme in den Kirchenzug. Foto: Josef Glas
Ehrengäste. Foto: Josef Glas
Ehrengäste. Foto: Josef Glas
Reiter in historischen Kostümen. Foto: Josef Glas
Reiter in historischen Kostümen. Foto: Josef Glas
Ein langer Zug hin zur Wallfahrtskirche St. Jodok. Foto: Josef Glas
Ein langer Zug hin zur Wallfahrtskirche St. Jodok. Foto: Josef Glas
Josef Glas
Rebekka Fischer
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas

Mit Pauken und Trompeten zum Festauftakt. Zur Eröffnung der Feierlichkeiten anlässlich des St. Jodok-Ritts marschierte die Kolping-Fanfarengruppe Tännesberg am Freitagabend zum Festplatz an der B22 und begeisterte die Besucher mit Pauken und Trompeten. Anschließend tanzten die Jungen und Junggebliebenen zum Sound von „DJ Bavaria“, alias David Nesner, im Festzelt durch die Nacht.

Proklamation

Ein Auftakt nach Maß mit über fünfzig Pferden war der von fast tausend Besuchern bestaunte Festzug am Samstagabend, der vom Rathaus Tännesberg bei angenehmen Temperaturen durch die geschmückten Straßen von Tännesberg hin zum Marktplatz zog. Zahlreiche Vereine mit ihren Fahnenabordnungen und die Vertreter des Marktes Tännesberg mit Erstem Bürgermeister Ludwig Gürtler und dem Gemeinderat samt Ehrengästen zeigten ihre Verbindung zum St. Jodok Ritt. Die Blaskapelle Gleiritsch und die Jugendblaskapelle Roggenstein sorgten für die musikalische Umrahmung. Allen voran aber der Spielmannszug der Kolpingfamilie Tännesberg mit „Herold“ David Nesner.

Lautstark verkündete er den Beginn des St.-Jodok Rittes und gab die Regularien bekannt. Unter anderem wurden die Bürger von Tännesberg aufgefordert, ihre „Heiser“ mit Girlanden zu schmücken, die Straßen sauber zu kehren und an der Prozession von der Pfarrkirche zum Jodokkirchlein an großer Zahl teilzunehmen. Das aufgrund einer verheerenden Viehseuche anno 1796 abgegebene Viehseuche sollte erfüllt werden, um auch künftig von schweren Schicksalsschlägen verschont zu bleiben. Zur Ordnung wurden den Wallfahrern zu Fuß und auf den Pferden der Platz im Zug vorgegeben.

Beim anschließenden Festbetrieb im „Reiterlager“ an der Schule, heizten die Roggensteiner den Besuchern sowohl im Festzelt als auch im Freien mit flotten Rhythmen gehörig ein. Bei kühlen Getränken und deftiger Brotzeit ließ es sich bis tief in die Nacht hinein gut feiern.

Kirchenzug und Frühschoppen

Ihr Versprechen aus dem Jahr 1796 haben die Tännesberger mit einer feierlichen Wallfahrt zur „St.Jodok-Kirche“ wieder erfüllt. Eine verheerende Viehseuche nahm damals auf Fürsprache des Heiligen ihr Ende. Bei idealem Wetter formierte sich der Festzug an der „Pfreimder Straße“ und nahm an der Pfarrkirche den Allerheiligstenwagen, gezogen von zwei kräftigen Pferden, auf. Ein langer Zug Gläubiger, darunter Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler mit den Gemeinderäten und Verwaltung, Ehrenbürger Simon Wittmann, MdB Albert Rupprecht, MdL Stephan Ötzinger und Vertreter der Partnergemeinde Kirchlengern pilgerten zur ca. 1,5 km entfernten St.-Jodok Kirche. Die stark vertretenen Vereine mit ihren Fahnenabordnungen vervollständigten den Zug.

Weit über hundert Reiterinnen und Reiter aus der ganzen Region führten mit ihren stolzen Pferden die jeweiligen Gruppen an. Reiter in historische Gewändern symbolisierten die damaligen Stände und Funktionen. „Gelübte sind wie leere Gefäße, die immer wieder gefüllt werden müssen und das machen die Tännesberger wieder am heutigen Tag“, stellte „Gastpfarrer“ Erwin Bauer aus Eslarn in seiner Predigt fest. „Geht gut um mit der Natur und den Tieren“ mahnte er „und habt Geduld und Gelassenheit, geht nicht gleich aufeinander los, wie die kriegerischen Auseinandersetzungen zeigen“.

Beim Rückmarsch zogen die Pferde am Allerheiligstenwagen vorbei, wo sie von Pfarrer Bauer gesegnet wurden. Der Prozession löste sich dann im Marktplatz vor der Pfarrkirche auf. „Eine großartige Tradition, die Bayern von der schönsten Seite zeigt“, lobte MdB Albert Rupprecht die Wallfahrt. Auch MdL Stephan Ötzinger sieht den Jodok-Ritt in bestem Licht. „Mein Einsatz zur Renovierung der Wallfahrtskirche hat sich gelohnt und ich freue mich über das überaus gelungene Bauwerk“, fügte er hinzu.

Gefeiert wurde natürlich auch. Viele Wallfahrer zog es zum Reiterlager bei der Schule, wo die Gleiritscher Blaskapelle zum Frühschoppen aufspielte und auch nachmittags für musikalische Unterhaltung sorgte. Für Schweinshaxn mit Knödl und einer frischen Halbe nahm man sich gerne Zeit. Kaffee und Kuchen waren ebenso begehrt. Schnell waren die selbst gebackenen Köstlichkeiten vergriffen. Auch die Kleinsten hatten bei den Fahrgeschäften und Ständen ihr Vergnügen.

Für alle Fälle stand ein Sanitätswagen des „Roten Kreuzes“ bereit. Für die sichere Regelung des Straßenverkehrs sorgte die Freiwillige Feuerwehr Tännesberg.

Ehrung treuer Wallfahrer

Für die Treue zum St. Jodok Ritt gab es einige Ehrungen bzw. wurden Ehrungen nachgeholt.

  • 30 Jahre Albert Beer, Andrea Stefinger
  • 25 Jahre Alfred jun. Stubenvoll, Kristina Woldrich, Anton Grünbauer
  • 20 Jahre Helmut Preiss, Daniela Kleber
  • 10 Jahre Franziska Reng, Erika Scherr

* Diese Felder sind erforderlich.