Oberpfälzer Fußball-Schiedsrichter bekommt Morddrohung

Cham/Runding. Martin Speckner aus Runding (Landkreis Cham) hat die Drittligapartie zwischen Ingolstadt und Bielefeld geleitet. Nach dem Abpfiff wird ihm per E-Mail nach dem Leben getrachtet.

Martin Speckner erhielt am vorletzten Wochenende per Mail eine Morddrohung. Der Verfasser scheint jetzt ermittelt zu sein. Foto: DFB

Kein Zweifel: Martin Speckner ist das Aushängeschild der Chamer Schiedsrichter-Gruppe. Keiner ihrer 226 Mitglieder pfeift höherklassig. Der Rundinger (28) leitet Spiele der Dritten Liga und kommt als Assistent in der zweiten Liga zum Einsatz. Im November des vergangenen Jahres dann eine besondere Ehre für den jungen Bayerwaldler. Speckner lief in Regensburg beim U20-Länderspiel zwischen Deutschland und England als Referee auf.

Am vergangenen Wochenende erlebte er die absoluten Schattenseiten des Schiri-Daseins. Er hatte die Drittliga-Partie zwischen Ingolstadt und Bielefeld geleitet. Die Partie endete 1:1. Die Heimelf hatte ein bisserl Dusel. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit schossen die „Schanzer“ den Ausgleich. Und genau deswegen hat der 28-Jährige nach dem Abpfiff eine Morddrohung erhalten.

Morddrohung per E-Mail

Per Mail, dessen Inhalt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veröffentlicht wurde, wurde der Oberpfälzer nicht nur wüst beschimpft, ihm wird auch nach dem Leben getrachtet. „Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben“, heißt es dort. Die Ostwestfalen waren erst im vergangenen Jahr aus der zweiten Liga abgestiegen und krebsen aktuell eine Klasse tiefer auf dem 15. Tabellenplatz rum. In der Nachricht wird der Referee zudem als „dreckiger Hurensohn“ beleidigt und seine Familie bedroht: „Fühl dich mal nicht so sicher im Oberpfalz. Wir finden dich eines Tages oder deine Kinder. (…) Schon bald wirst du dich beobachtet fühlen.“

DFB nimmt solche Drohungen sehr ernst

Die DFB Schiri GmbH hat rechtliche Schritte eingeleitet. Lutz Michael Fröhlich, Geschäftsführer Sport und Kommunikation, verurteilt die Morddrohung. „Ein solches Verhalten ist empörend, verstörend und völlig inakzeptabel“, sagte er. „Wir nehmen solche Drohungen sehr ernst, auch wenn sie anonym über das Internet ausgesprochen werden.“ Er hoffe, dass der Verfasser der E-Mail ermittelt werden kann und bestraft wird. „Wohin sind wir gekommen, wenn Unparteiischen mit Mord gedroht wird? Das muss Konsequenzen haben, auch strafrechtlicher Art“, sagt Fröhlich.

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1 Kommentare

Anwohner - 09.04.2024

Als letztes hilft der DFB. Die sind nur empört. Gegen den Bodensatz der Gesellschaft muß man sich selber helfen.