Ohne Ankleben: Klimaaktivisten blockieren Straßen in Regensburg

Eine der Versammlungen in der Kumpfmühler Straße mit etwa 70 Teilnehmern sei angemeldet gewesen, so das Polizeipräsidium Regensburg. Eine zweite Protestaktion gegen 12 Uhr in der Kumpfmühler Straße/Ecke Fritz-Fend-Straße sei dagegen nicht angezeigt gewesen. Laut Polizei blockierten rund 80 Klimaaktivisten sämtliche Fahrbahnen.

Der Einsatzleiter der Polizei genehmigte die Protestaktion schließlich für zwei Stunden, nachdem der Verkehr ohne größere Probleme umgeleitet werden konnte. Als es ab 14 Uhr zu ersten Störungen auf der Umfahrungsstrecke im Bereich der Klenzebrücke kam, sei die Versammlung aufgelöst worden.

Polizei trug 25 Teilnehmer von der Straße

Ganz freiwillig geschah das nicht. Die Polizeibeamten mussten mehr als 25 Aktivisten von der Straße tragen, da diese der mehrmaligen Aufforderung, die Fahrbahn zu verlassen, nicht nachkamen. Angeklebt hat sich keiner der Beteiligten. Zwei der Aktivisten setzten sich erneut auf die Fahrbahn. Sie wurden in polizeiliches Gewahrsam genommen.

Insgesamt kam es nach Auskunft des Polizeipräsidiums Oberpfalz zu einem Vergehen nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz und einer Ordnungswidrigkeit, aufgrund des Verteilens eines Flyers ohne Impressum. Ab 15 Uhr floss der Verkehr wieder.

Aufruf der “Letzten Generation”

Die “Letzte Generation” nannte die Aktionen am Samstag in verschiedenen deutschen Städten “ungehorsame Versammlungen”. Jeder Passant war aufgerufen, sich zu beteiligen: “Du kannst dazukommen, ob auf dem Gehweg oder auf der Straße. Du entscheidest, wie weit du gehen magst.” Für die Organisation hängt alles eng zusammen: Extremwetterereignisse, teurere Lebensmittel durch Ernteausfälle, in der Folge das Erstarken rechtsextremer Parteien.

Im Aufruf heißt es: “Wir stehen an einem entscheidenden Punkt in der Geschichte unserer Gesellschaft. Viele Menschen in Deutschland spüren deutlicher denn je, dass die Zeiten unruhiger werden. Die Ängste vor finanzieller Armut, sozialem Abstieg, Kriegen und der Klimakatastrophe sind allgegenwärtig.” Diese Ängste missbrauchten rechtsextreme Parteien in ganz Europa, um menschenfeindliche Inhalte in die Mitte der Gesellschaft zu schleusen.