Protest von Naturschützern – wichtiger Beitrag zur Rettung der Flusslandschaft der Pfreimd

Moosbach. Durch jahrelanges Engagement wurde das Pfreimdtal vor massiven Schäden durch den seit Beginn der 1960er Jahre geplanten Ausbau der A6 bewahrt. Der Bund Naturschutz (BN) fordert keinen weiteren Straßenbau und Stopp des Flächenfraßes in Bayern.

Foto: BUND Naturschutz

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner warb bei seinem Besuch im Pfreimdtal bei Burgtreswitz dafür, solche hochwertigen Landschaften auch vor dem Hintergrund der vorgesehenen Planungsbeschleunigung für Straßenbauprojekte stärker vor weiteren Eingriffen zu schützen: „Gerade die Geschichte um die Planung der Autobahn A6 zwischen
Pfreimd und Waidhaus zeigt, dass eine intensive öffentliche Diskussion solcher Vorhaben dazu führen kann, Schlimmstes für Natur und Landschaft doch noch zu verhindern”, so Mergner.

Vorausgegangen waren langjährige öffentliche Diskussionen, bei denen sich Naturschützer und auch Landwirte massiv gegen die ursprünglichen, seit Anfang der 1960er bestehenden Planungen engagiert haben. Auch der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger habe sich damals als Beauftragter für Nordbayern sehr für anderweitige Lösungen eingesetzt.

Foto: BUND Naturschutz

„Der Freistaat Bayern ist absolut ausreichend mit Straßen erschlossen – doch anstatt den ausufernden Flächenverbrauch endlich einzudämmen, soll mit neuen Planungsbeschleunigungsgesetzen nun noch weitere Natur zubetoniert werden. Das macht mich fassungslos und wütend“, erklärt Mergner. So soll beispielsweise die Ortsumfahrung von Mantel im Landkreis Neustadt/WN das bestehende FFH-Schutzgebiet der Haidenaabaue und den dortigen Biotopverbund durchschneiden.

Appell an den Ministerpräsidenten

„Ich appelliere eindringlich an Ministerpräsident Markus Söder, solche Projekte zu stoppen und andere Lösungen zu suchen. Ich erinnere an dieser Stelle an die Versprechen der Staatsregierung, den Flächenfraß auf unter fünf Hektar pro Tag zu reduzieren, denn mit über 10 Hektar liegt Bayern derzeit mehr als doppelt so hoch.“ Insgesamt lobte Mergner das jahrelange, ehrenamtliche Engagement für das Pfreimdtal: „Dieser Einsatz für die Erhaltung hochwertiger Landschaften und naturnaher Talauen, der auch an vielen anderen Stellen Bayerns geführt wurde, hat das öffentliche Bewusstsein geschärft. Dies ist deswegen besonders wichtig, weil solche Landschaftsräume jetzt in Zeiten der Klimakrise eine besondere Bedeutung für die Trinkwassergewinnung und die Wasserrückhaltung besitzen. Ich bin Josef Merkl sehr dankbar, dass er die Pfreimd und ihre umgebende Natur- und Kulturlandschaft mit seinen fantastischen Fotos nicht nur dokumentiert, sondern damit auch dem erfolgreichen Einsatz für die Erhaltung dieser Oberpfälzer Flusslandschaft ein Denkmal setzt.“

* Diese Felder sind erforderlich.