Speinshart: Zwischen Alter Musik und Avantgarde

Speinshart. 2024 steht im Kloster Speinshart eine abwechslungsreiche Konzertsaison unter dem Motto "Alte Musik und Avantgarde" mit insgesamt 12 Veranstaltungen an. Neben hochkarätigen Solisten und Ensembles, werden Neuerungen in der Musik durch experimentelle Auseinandersetzungen junger internationaler Künstler präsentiert, einschließlich genreübergreifender Performances und Premieren, die von kultureller Avantgarde bis zum historischen Erbe reichen.

Das Kloster Speinshart und seine Internationale Begegnungsstätte: Nordoberpfälzer Kristallisationspunkt des Glaubens, der Begegnung und der Kultur. Foto: Robert Dotzauer

Kloster Speinshart: Abwechslungsreiche Konzertsaison 2024 mit „Alter Musik und Avantgarde“ „In der Musik öffnet uns Gott ein Fenster zum Himmel“, sagt Abt em. Hermann Josef Kugler, Administrator der Prämonstratenserabtei Speinshart und Landtagsvizepräsident MdL Tobias Reiß, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart ergänzt: „Musik ist wie ein Freund, der unsere Wege begleitet und die Herzen der Menschen öffnet“. Entwicklungen, die besonders in Speinshart zu erfahren sind. Das zeigt auch das musikalische Jahresprogramm der Internationalen Begegnungsstätte.

Zu Gast im Konzertjahr 2024 sind renommierte Solisten und Ensembles. Besonders die starke Präsenz junger international bekannter Künstlerinnen und Künstler fällt im Zusammenhang mit der neuen Intendanz der Konzertreihe auf. Ein Konzertjahr mit Künstlern, die sich experimentell mit Gegenwart und Vergangenheit auseinandersetzen. Neugierig machen aber auch Annäherungen an neue Musikstile. So versprechen die Macher des Speinsharter Konzertprogramms neue Klänge und Melodien „alter“ Komponisten. „Alte Musik und Avantgarde“ heißt es deshalb bei insgesamt 12 Events.

Begleiten lassen sich die Speinsharter schon zu Beginn der Konzertsaison mit Trompetenschall. Allerdings musste Bavarian Brass, Stammgast in Speinshart, das traditionelle Konzert am Ostermontag wegen der Erkrankung des musikalischen Leiters absagen. Dennoch dürfen sich die Besucher um 16 Uhr in der Klosterkirche mit dem Trompetenensemble Heroldsberg an barocken Ohrwürmern und an romantischer Musik aus dem 19. Jahrhundert erfreuen.

Viele Höhepunkte

Raum für Experimente und Innovation bieten interdisziplinäre Performances, so etwa mit „Ciacona – Die Kunst der Variation“ von Stefan Baier am Sonntag, 21. April 2024 im barocken Musiksaal des Klosters und das Konzert der in Österreich lebenden Maria Maierhofer-Lischka mit einem Programm für Kontrabass und durch Al-Software gesteuerte Live-Electronics am Sonntag, 5. Mai in der Wieskapelle. Bemerkenswert auch das Projekt des britischen Art-Performance Künstlers und Komponisten Luke-Lisa Deane, das am Sonntag, 25. August um 16 Uhr im Innenhof des Klosters Installationskunst mit Opernelementen und Virtual Reality verbindet. Beide Veranstaltungen werden vom Niederländischen Kulturfonds für Podiumskünste gefördert und erleben ihre Premiere in Speinshart.

Einen weiteren Höhepunkt bietet „BOOOM – Der elektrische Salon“, ein Openair-Konzert am Freitag, 12. Juli 2024 um 20 Uhr ebenfalls im Kloster-Innenhof, in dem der Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer und Rapperin Layla Carter in ihrer Improvisation unterschiedliche Genres zusammenbringen. Eine höchst tanzbare Reise zweier Musikgenerationen an die Randgebiete von Elektronik und Jazz.

Speinshart hat einiges zu bieten

Neben kultureller Avantgarde kommt auch dem historischen Erbe des Klosters und seiner Vernetzung im Europäischen Kulturraum viel Aufmerksamkeit zu. Ein Schubert-Programm der ungarischen Pianistin Petra Somlai am Sonntag, 30. Juni um 16 Uhr im Musiksaal, gespielt auf einem historischen Hammerflügel aus einer Oberpfälzer Privatsammlung, ein Konzert mit dem Passauer Cembalisten Stefan Baier am Sonntag, 21. April um 16 Uhr im Musiksaal mit Musik des im 18. Jahrhunderts berühmten Speinsharter Musikers Johann Speth und seiner Zeitgenossen wie Georg Muffat und das Konzert „Espionage – Frühbarocke Lautenmusik im Zentrum der Macht“ am Sonntag, 6. Oktober um 16 Uhr im Musiksaal versprechen musikalische Strahlkraft.

Am Sonntag, 21. Juli ist im Musiksaal Simone Pirri zu Gast. Der Geiger aus Italien hat Sonaten italienischer Komponisten im Gepäck, die auch schon vor etwa 300 Jahren im Kloster Speinshart gespielt wurden. Weltmusikliebhaber sollten am Sonntag, 26. Mai um 16 Uhr das Konzert von Lajos Sárközi & Gypsy-Band nicht verpassen. Der Spross einer Musikerfamilie aus Ungarn, die sich sieben Generationen zurückverfolgen lässt, präsentiert unverfälscht die eigene Version einer Tradition und lädt ein, eine neue Perspektive auf diese reiche Musikkultur zu gewinnen.

„about life, spirit and world“

Auch der mächtige Chor von „SingingWitt“ kommt wieder nach Speinshart. Am Freitag, 26. Juli ist ab 19.30 Uhr im Innenhof des Klosters ein besonderes Klangerlebnis garantiert. Unter dem Titel „about life, spirit and world“ spannen die musikbegeisterten Witt-Leute einen musikalischen Bogen von der Klassik bis zum Pop. Das Konzertprogramm vervollständigen am Sonntag, 9. Juni 2024 um 16 Uhr Lars Aman mit einem Orgelkonzert in der Klosterkirche und das Vernissagekonzert am Sonntag, 1. September um 11 Uhr mit „Corazon“.

Zudem bereichert die Ausstellungsreihe mit Werken der Künstler Wolfgang Herzer vom 5. Mai bis 23. Juni, Skulpturen und Installationen von Uber + Diem vom 7. Juli bis 25. August und Aquarelle von Kevin Coyne (1944 – 2004) vom 13. Oktober bis 17. November das Kulturprogramm der Internationalen Begegnungsstätte. Die Homepage informiert über weitere Einzelheiten des Programmjahres.

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