Trabitzer „Krieger“ trotzen dem Trend

Burkhardsreuth. Sinkende Mitgliederzahlen, schwierige Ämterbesetzung: Vielerorts ringen die „Kriegervereine“ um ihren Fortbestand. Nicht so in der Gemeinde Trabitz: Mit einem erneut gewachsenen Mitgliederstamm rüstet sich die vor 145 Jahren gegründete Krieger- und Soldatenkameradschaft Burkhardsreuth (KSK) für ihr Jubiläumsjahr.

Bei der Hauptversammlung lobten Pfarrer Edmund Prechtl (stehend rechts) und Soldatenbund-Kreisvorsitzender Peter Lehr (vorn links) die erfolgreiche Arbeit der Krieger- und Soldatenkameradschaft Burkhardsreuth (im Hintergrund Vorsitzender Markus Reiß). Foto: Bernhard Piegsa

Mit 87 Mitgliedern – fünf mehr als im Vorjahr –, darunter vier Frauen, sei die Burkhardsreuther Kameradschaft die viertgrößte unter den neun Vereinen im Altlandkreis Eschenbach, bemerkte der Eschenbacher Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbunds (BSB) Peter Lehr bei der Hauptversammlung der KSK im Pichlberger Feuerwehrhaus. Bei der Mitgliederwerbung habe sie sogar das zweitbeste Ergebnis des Kreisverbands erzielt.

Lehr erinnerte daran, dass auch der BSB heuer am 11. Mai in Oberschleißheim ein Jubiläum, nämlich seinen 150. Gründungstag, feiern werde. Für 19. bis 22. März kündigte er das Kreisvergleichsschießen in Oberbibrach, Tanzfleck, Preißach und Michelfeld und für 19. Oktober einen Ausflug des Kreisverbands zum „MunaMuseum“ im mittelfränkischen Marktbergel an.

Helfer und Friedensmahner

Ursprünglich, so Lehr, seien die „Kriegerkameradschaften“ als soziale Hilfseinrichtungen gegründet worden: „Ihre Hauptaufgabe nach dem Krieg von 1870/71 bestand darin, die kriegsversehrten Veteranen zu betreuen und aufzufangen.“ Unter ähnlichen Vorzeichen sei auch der Sozialverband VdK 1950 entstanden. Die Glückwünsche der politischen und der kirchlichen Gemeinde überbrachten der Zweite Bürgermeister Josef Marzi und Pfarrer Edmund Prechtl, der die Bedeutung der Soldatenvereine als Friedensmahner in einer friedlosen Gegenwart betonte. Es berühre schmerzlich, dass viele Menschen im Begriff seien, sich fatalistisch an die Kriegsnachrichten aus der Ukraine zu gewöhnen.

Starke Schützinnen und Schützen

Entspannter fiel der Bericht des Schießwarts Thomas Schlicht vom letztjährigen Kreisvergleichsschießen aus, der mit Jutta Schindler und Florian Fenzl zwei Erstplatzierte sowie mit Sandra Baumann, Stefan Käß und Andreas Majer drei Zweitplatzierte auflistete. Konrad Groß habe es auf die Bronzestufe des Siegertreppchens geschafft, und auch in der Mannschaftswertung habe Burkhardsreuth einen dritten Platz errungen.

An den „sehr schönen“ Zoiglabend im Lobersaal mit Musik des „Neukameraden“ Philipp Kleber erinnerte der Vorsitzende Markus Reiß: „Die Bude war voll, das Essen war gut und das Bier schmeckte bestens.“ Leider werde die Kameradschaft künftig ihre Sitzungen und Feste nicht mehr im Gasthaus Lober abhalten können.

Am 6. April habe man das Gefallenenehrenmal hergerichtet, die Kriegsgräberspendensammlung an Allerheiligen habe ein neuerliches Rekordergebnis von 1223,53 Euro erbracht. Ehrensache sei der Besuch der Burkhardsreuther Volkstrauertags-Gedenkfeier und zahlreicher weiterer Veranstaltungen in und außerhalb der Gemeinde gewesen.

Das Gründungsjubiläum wird gefeiert

Ihr Gründungsjubiläum werde die Kameradschaft am Sonntag, 9. Juni, mit einem Kirchenzug, einem Ehrengedenken am Mahnmal, einem Festgottesdienst in der Jakobuskirche und einem Weißwurstfrühschoppen in Heiners Halle mit Musik der Eschenbacher Stadtkapelle feiern. Für den Nachmittag sei die Siegerehrung des Kreisvergleichsschießens vorgemerkt.

Reiß beschloss die Versammlung mit Genesungswünschen an „unsere Wirtin“ Rosa Lober, bei der man über Jahrzehnte hinweg viele schöne Stunden verbracht habe.

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