66 Personalräte der bayerischen Sparkassen fordern Mitbestimmung

Weiden/Neustadt/Tirschenreuth. Bayern ist das einzige Bundesland, in dem es immer noch keine Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat gibt. Alle 66 Vorsitzenden der Personalräte der bayerischen Sparkassen fordern die bayerische Staatsregierung nun geschlossen mit ihrer Unterschrift auf, das Sparkassengesetz und das Landesbankgesetz endlich zu modernisieren.

Von Klaus Grünewald

Arbeitnehmervertreter Bank Sparkasse D. Nachtigall Horst Seehofer
Horst Seehofer (links) nimmt die Unterschriften von Landrat Martin Neumeyer, Udo Rebhan und Dagmar Nachtigall entgegen (ab dritten von links). Foto: R. Nachtigall.

Als Vorsitzenden der ver.di Fachgruppe Sparkassen übergaben Udo Rebhan und Dagmar Nachtigall die 66 Unterschriften dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Klaus Grünewald von ver.di Bayern erklärte dazu:

Die Einbeziehung von Arbeitnehmervertretern in den Verwaltungsrat bringt ein höheres Maß an Fach- und Sachkompetenz in die Diskussion um die strategische und planerische Ausrichtung einer jeden Sparkasse.

Unterstützung mit Erfahrung

Der Gewerkschaft ver.di liegt viel am Erhalt des „Drei-Säulen-Systems“ im Bankenbereich. Hierbei spielten die Sparkassen eine herausragende Rolle. Die Branche verändert sich laut Dagmar Nachtigall immer schneller. Die Schlagworte zu dieser Entwicklung sind unter anderem die Niedrigzinsphase, Regulatorik, Fusionen und die Digitalisierung, wie Dagmar Nachtigall im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten erklärt.

Die Arbeit der Verwaltungsräte sollte deswegen vom Rat erfahrener Sparkassenangestellten unterstützt werden. Verfassungsrechtlich steht einer Beteiligung der Arbeitnehmerseite im Verwaltungsrat laut dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof nichts entgegen. Laut Udo Rebhan liegt die Änderung des bayerischen Sparkassengesetzes deshalb allein in den Händen der Politiker.

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