Corona-Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt

Weiden. Wir durchleben gerade bewegte Zeiten. „Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in einem Umfang verändert, wie wir es uns noch vor kurzem nicht vorstellen konnten”, erzählt Agenturchef Thomas Würdinger. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen spiegeln allerdings die Situation noch nicht wider. 

“Welche Folgen das auf den Arbeitsmarkt hat, können wir frühestens ab dem nächsten Monat beginnen zu bilanzieren und dokumentieren.“ so Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden.

Auswirkungen frühestens im Mai sichtbar

Die Arbeitsmarktdaten für März beziehen sich auf Zahlen, die bis zum 12. März erhoben wurden. Zu diesem Zeitpunkt standen wir noch am Anfang der Pandemie und es gab auch noch keine Beschränkungen des öffentlichen Lebens.

Das heißt die aktuellen Entwicklungen, wie Kurzarbeit, Arbeitlosigkeit und Beschäftigung sind hier noch nicht erfasst. Damit könne man frühestens im nächsten Monat rechnen, erklärt Würdigner. Auch die allgemein Unsicherheit, wann alles wieder in normalen Bahnen laufe, mache es schwierig Prognosen zu machen.

Frühjahrsaufschwung noch sichtbar

Die Zahlen bis dahin aber können sich durchaus sehen lassen. Anfang des Monats waren 277 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Februar. Allerdings ist die Arbeitslosenquote schon leicht gestiegen, “um 0,1 Prozentpunkte“.

Vor allem Männer profitierten vom ersten Aufschwung im Frühjahr. Es meldeten sich insgesamt 1.483 erwerbslose Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab. „Wir können nicht davon ausgehen, dass sich der Rückgang im April fortsetzt. Angesichts der in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft werden Neu- und Wiedereinstellungen vorerst ausbleiben.“, ergänzt Würdinger.

Telefon- und Online-Angebote der Arbeitsvermittler

Auch die Arbeitsagentur selbst rüstet sich für die bevorstehenden Zeiten. Die Existenzsicherung habe jetzt oberste Priorität. “Die Geldleistungen müssen schnell fließen. Dafür haben wir unsere Organisation binnen einer Woche intern umgestellt”, erklärt Würdinger. Einige Bereiche seien aufgestockt worden, Mitarbeiter, die sich zuvor mit anderen Bereichen beschäftigten, unterstützen ihre Kollegen jetzt zum Beispiel  bei telefonischen Anfragen zu Kurzarbeit.

Die Agentur für Arbeit Weiden und die Jobcenter haben außerdem für eine verbesserte Erreichbarkeit zusätzliche Telefonnummern eingerichtet und das Online-Angebot erweitert “Wir haben zum Beispiel Kurzvideos mit Anleitungen produziert. Alle Informationen sind gebündelt auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de zu finden”, sagte Würdinger.

Gesundheits- und Lebensmittelbranche brauchen dich!

Im Gegensatz zur Finanzkrise 2009 seien diesmal beinahe alle Branchen betroffen. Allerdings herrscht akuter Personalbedarf beispielsweise in der Gesundheitsbranche und der gesamten Kette der lebensmittelversorgung, sowie im Onlinehandel. Gesundheitsministerin Melanie Huml ruft alle Fach- und Hilfskräfte aus dem Gesundheitswesen, die aktuell nicht in diesem Feld tätig sind, dazu auf, sich zu melden. Interessierte können sich über die Online-Plattform www.pflegepool-bayern.de registrieren.

Genauso werden in der Landwirtschaft dringend Arbeitskräfte gesucht. Über Plattformen wie www.saisonarbeit-in-deutschland.de oder www.daslandhilft.de kann man sich melden und diese Bereiche unterstützen.

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