Der DJK Leuchtenberg droht das Aus

Leuchtenberg. Der DJK droht nach 73 Jahren das Aus, nachdem auch im zweiten Anlauf niemand gefunden wurde, der im Verein Verantwortung übernimmt.

Wenn die DJK Leuchtenberg niemanden findet, der Verantwortung übernimmt, droht dem Verein die Auflösung. Foto: Sieglinde Schärtl

Zum zweiten Anlauf der DJK Leuchtenberg, in der Hauptversammlung Funktionäre zu finden, waren immerhin fast doppelt so viele Mitglieder gekommen wie beim ersten Mal. Aber 28 von 170 Mitgliedern ist trotzdem viel zu wenig. Dennoch hätte ein Vorstandsgremium gewählt werden können. Sogar der Vizepräsident des DJK-Landesverbandes, Siegmund Balk, war
zu dieser Krisensitzung gekommen. Aber alles half nichts, es gab keine Wahl, weil sich niemand bereiterklärte, ein Amt zu übernehmen.

Hervorragend geführt

Bürgermeister Anton Kappl, der abermals das Amt des Wahlleiters übernahm, schaffte es auch diesmal nicht, dass ein neues Führungsteam gewählt wurde. Er versuchte herauszufinden, warum bei der DJK niemand bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Schriftführer Sebastian Zanner erklärte, dass der aktuelle Vorstand in den vergangenen Jahren auch wegen der Pandemie kaum Unterstützung der Mitglieder bekommen habe.

Selbst nach ausführlicher Information über die kritische Lage des Vereins habe niemand Interesse gezeigt. Johannes Hartwig untermauerte Zanners Aussage und fügte hinzu, dass die DJK bisher hervorragend geführt worden sei und man sämtliche Ausgaben allein habe stemmen müssen. Die Finanzen seien durch viele kleine Veranstaltungen erwirtschaftet und mühsam zusammengehalten worden.

Niemand bereit zu kandidieren

Gerlinde Janker sagte für die Damengymnastikgruppe, dass die auch nicht wolle, dass der Verein aufgelöst werde. Aber auch aus dieser Abteilung war niemand bereit, für ein Amt zu kandidieren. Jankers Meinung nach müsste die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. Sigmund Balk betonte, dass dies zwar auf drei bis vier Personen aufgeteilt werden könnte, „aber ein erster und zweiter Vorsitzender muss laut Handelsregister gewählt werden“. Er bot seine Unterstützung an, damit der Sportverein nicht aufgelöst wird. Auch Bürgermeister Kappl will jegliche Unterstützung ermöglichen, um das Aus der DJK zu verhindern.

Es gehe vor allem um das Finanzielle wie der Kauf von Heizöl, Unterhalt des Sportheims und die Pflege des Sportplatzes. Sein Wunsch sei, dass jeder Bereich der DJK wie Damengymnastikgruppe, Bodybuilding und Fußball einen eigenen Vorsitzenden stellt. Denn nur mit dieser Konstellation könne der Sportverein aufrechterhalten werden.

Kein Ergebnis nach drei Stunden

Trotz fast drei Stunden mit vielen Argumenten, wie der Verein erhalten und weitergeführt werden könnte, gab es kein Ergebnis. Nun kann die DJK noch einen Versuch starten, um eine neue Führungsmannschaft zu wählen. Bedingt durch die Pandemie gewährt das Gesetz noch eine Frist bis zum August. Wenn dann wieder keine Verantwortlichen gefunden und gewählt werden können, steht die DJK Leuchtenberg nach 73 Jahren ihres Bestehens vor der endgültigen Auflösung.

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