Früher Friedhof, heute Kirchplatz: St. Michael feiert Einweihung
Weiden. Die evangelische Kirchengemeinde St. Michael weihte den Platz vor der Michaelskirche ein. Bei dem Umbau stieß man auch auf Skelette.
Das Ergebnis der umfangreichen Baumaßnahme kann sich sehen lassen: Das Gotteshaus ist nun auch für Menschen mit Gehbehinderung gut erreichbar. Zudem laden jetzt auf dem Kirchplatz Sitzbänke zum Verweilen ein und einige neu gepflanzte Rosenstöcke verschönern den optischen Eindruck.
Mittelalterliche Verlegeform
Architekt Hans Schindler, der das Projekt seit den ersten Überlegungen 2017 begleitete, umriss die einzelnen Bauphasen. “Ziel war, eine gute Begehbarkeit zu erreichen und barrierefreie Flächen und Zugänge zu schaffen. Dies ist vor allem im Bereich des Haupteinganges geschehen, dazu bei den beiden Seiteneingängen.” Das Kieselsteinpflaster aus dem 19.Jahrhundert sowie schadhafte Gehwegplatten bildeten vorher zahlreiche Stolperfallen. Sie wurden durch Kleinsteinpflaster aus Bayerwald-Granit ersetzt. “Die Verlegung wurde im ‘Passe-Verband’ oder ‘wilder Verband’ genannt, ausgeführt, eine mittelalterliche Verlegeform”, erläuterte der Architekt.
Skelette wieder beigesetzt
Eine besondere Herausforderung: Da der Kirchplatz in früheren Jahrhunderten ein Friedhof war, stießen die Bauarbeiter auf Knochen und Skelette. Diese wurden gesammelt und in einer eigenen Grube auf dem Kirchplatz wieder beigesetzt. Die Stelle ist mit einer Granitplatte mit eingearbeitetem Kreuz gekennzeichnet. Oberbürgermeister Jens Meyer lobte die Barrierefreiheit. Die Sänger und Musiker der Kantorei Weiden boten mit Musik aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 3 und der Kantate “Der Friede sei mit dir” von Johann Sebastian Bach den festlichen Rahmen für die Feier.
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