25. Jahrestag der Bischofsweihe: Zum Gedenken an Hans Schwemmer

Pressath. Nur vier Jahre hatte Hans Schwemmer das Amt als Bischof inne, als er in Australien während seiner Tätigkeit als päpstlicher Botschafter verstarb. Die Pfarrgemeide Pressath gedachte 25 Jahre nach der Weihe an ihren Bischof.

Zum 25. Jahrestag der Bischofsweihe Dr. Hans Schwemmers erinnerte der emeritierte Domkapitular Dr. Josef Zerndl an das gleichermaßen von Glaubensgewissheit wie Freiheitlichkeit geprägte Leben und Wirken des gebürtigen Riggauers. Foto: Bernhard Piegsa

Am 21. September vor 25 Jahren wurde Hans Schwemmer aus Riggau bei Pressath in Regensburg zum Bischof geweiht, am 1. Oktober vor 21 Jahren starb er in Australien als Nuntius (päpstlicher Botschafter) für Papua-Neuguinea und die Salomon-Inseln. Mit einem Gedenkgottesdienst in der Stadtpfarrkirche gedachte die Pfarrgemeinde Pressath ihres wohl prominentesten „Sohnes“.

Ein Freund erzählt

Monsignore Dr. Josef Zerndl, der gemeinsam mit Stadtpfarrer Edmund Prechtl und Pfarrer Gerhard Schmidt aus Roggenstein die Eucharistiefeier zelebrierte, berichtete von seinem kürzlichen Besuch im süditalienischen Ravello. Josef Zerndl, der mit Hans Schwemmer seit der gemeinsamen Studienzeit an der Päpstlichen Universität in Rom befreundet war, erinnerte daran, dass Hans Schwemmer bei seiner Ernennung zum Apostolischen Nuntius auch die formale Würde eines „Titularerzbischofs“ des 1818 aufgelösten Bistums Rebellum (Ravello) verliehen erhalten hatte.

Die frühere Bischofskirche dieser einst reichen und mächtigen Stadt, in der Richard Wagner wichtige Anregungen für seine Oper „Parsifal“ empfangen habe, existiere aber nach wie vor. „Hans Schwemmer war stolz auf die Erzbischofswürde dieses wunderschönen, zum Weltkulturerbe zählenden Ortes, die auch auf seinem Grabstein hier in der Kirche verewigt ist“, verriet der emeritierte Bamberger Domkapitular.

Mit klaren Linien durch das Leben

Dementsprechend habe er in sein Bischofswappen, das auch in der Sakristei des Domes von Ravello angebracht sei, das Wappen der kampanischen Stadt aufgenommen. Der ebenfalls in Hans Schwemmers persönlichem Wappen enthaltene Wahlspruch „In libertatem vocati“ (Zur Freiheit berufen) sei für sein Wirken als Priester und Theologe „Leitlinie“ gewesen, urteilte Josef Zerndl: Schon als Student mit Matrikelnummer 1 der jungen Regensburger Universität habe er sich für eine Studiengestaltung eingesetzt, die die freie Entfaltung von Fähigkeiten mit einem soliden Wissensfundament verbinde – „in der Theologie wie in den anderen Fakultäten“. Diese Denkart habe er wohl „aus seiner Heimat mitgenommen“.

Zu diesem Geist der Freiheit gehöre auch das dankbare Bewusstsein, dass „überall heiliges Land“ und Gott den Menschen „überall gleich nahe ist, ob in Pressath, Rom oder Jerusalem“. Deshalb könnten Menschen überall „dem Gott Israels“ begegnen und aus seiner verlässlichen Treue heilende Kraft „für sich selbst, unsere Gesellschaft und unsere Kirche“ gewinnen.

Beten für Neuguinea

Hans Schwemmer habe in dieser Überzeugung gelebt und sich für die Menschen in Neuguinea eingesetzt, und „auch wir sind zur Freiheit berufen durch Gottes Wort, das sich nicht fesseln lässt und uns zur Dankbarkeit und zum Handeln treibt“. In den Fürbitten rief Lektor Martin Graser auch zum Gebet für die von Hans Schwemmer initiierten karitativen Werke in Neuguinea auf.

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