80 Jahre Karl Herrmann: Ein Leben für Forschung und Natur

Pfrentsch. Prof. Dr. habil. Karl Herrmann aus Burkhardsrieth feierte am 27. April seinen 80. Geburtstag im überfüllten Schützenhaus. Nach Bundeswehr und Studium der Biologie und Chemie baute Herrmann eine erfolgreiche akademische Karriere mit Fokus auf Embryologie und Evolution auf. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagiert er sich im Imkerverein, bei der Feuerwehr, im Schützenverein und im Obst- und Gartenbauverein, pflegt eine Streuobstwiese und saniert ein Bauernhaus.

Der Jubilar beim Tanz zu den Klängen der “Schlossberger”. Foto: Familie Herrmann

Das Schützenhaus platzte am Samstag, 27. April, fast aus den Nähten. Der Grund: Prof. Dr. habil. Karl Herrmann aus Burkhardsrieth hat seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der am 19. April 1944 in Münsterberg/Schlesien Geborene überlebte im Februar 1945 mit seinen zwei älteren Brüdern die Flucht nach Windischeschenbach zu den HanslGroßeltern. Der noch im Krieg befindende Vater kam erst später nach. „Die Familie lebte dort bis 1950 und zog nach Weiden“, blickt Herrmann im Gespräch mit Oberpfalz-Medien zurück. „Und aus den drei wurden schließlich zehn Kinder.“

Vom Militär zum Mikroskop: Herrmanns Karriere

Nach dem Abitur am jetzigen Kepler-Gymnasium und der zweijährigen Bundeswehrzeit hatte Herrmann das Startkapital für das Studium der Biologie und Chemie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Da er als Student viele Wehrübungen und Lehrgänge mitmachte, konnte er oft als Reserve-Kompaniechef der PzPiKp100 in Weiden fungieren. Als er später noch den Kommandeurslehrgang an der Pionierschule München absolvierte, war er bei Militärübungen als Oberstleutnant der Reserve im Pionierkommando 4 in Ulm tätig. „Noch während des Studiums hat mich der damalige Ordinarius der Zoologie, Prof. Dr. Rolf Siewing, gefragt, ob ich nicht bei ihm als Assistent anfangen möchte“, lässt Herrmann wissen. „Natürlich habe ich dieses einmalige Angebot angenommen.“

1972 machte er das Examen, 1975 folgte die Promotion und 1981 die Habilitation zum Professor. Die Forschungsgebiete des Jubilars waren die Embryologie und die Evolution, speziell die Entwicklung mariner Larven, überwiegend im August an der Biologischen Anstalt Helgoland oder in Seté/Südfrankreich. „In den letzten 15 Jahren meiner Forschungen war ich jeweils für vier Wochen als einziger Zoologe unter lauter Molekularbiologen auf dem Forschungsschiff HEINCKE tätig“, lässt er wissen.

Ein Leben voller Engagement und Naturliebe

Als Ausgleich zu der meist sitzenden Arbeitsweise am Mikroskop hat Herrmann 1981 in Burkhardsrieth ein kleines, originales Oberpfälzer Bauernhaus gekauft, das er seither liebevoll saniert. Das Anlegen einer Streuobstwiese und die klimagerechte Umgestaltung eines Waldes sind auch Teil seiner „Ruhetätigkeit“. Dazu kommt inzwischen noch ein Haus in Georgenberg. Herrmann, seit 44 Jahren Imker, kann beruflich und imkerlich auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückblicken.

Neben der Tätigkeit im Imkerverein Erlangen ist er beim Obst- und Gartenbauverein Burkhardsrieth, bei der Feuerwehr Burkhardsrieth, beim Schützenverein 1884 Pfrentsch und beim OWV Eslarn engagiert. Den begeisterten Blasmusikfan ließen neben den Vereinen auch die „Schlossberger“ aus Eslarn musikalisch hochleben. Gratuliert hatten zum runden Geburtstag bereits Pleysteins Bürgermeister Rainer Rewitzer sowie per Brief Landrat Andreas Meier und Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Natürlich durften die Glückwünsche aus dem Familienkreis mit Lebensgefährtin Annelies Wenzl sowie den zwei Kindern, drei Enkeln, neun Geschwistern sowie vielen Nichten und Neffen mit Angehörigen nicht fehlen.

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