Adventskonzert der Musikschule: Wuchtig und besinnlich, klassisch und modern

Pressath. Nach der Kompensation einiger krankheitsbedingter Ausfälle in den Ensembles konnten sich die Besucher des Adventskonzerts der Musikschule VierStädtedreieck an einem anspruchsvollen Programm erfreuen.

Den Schlusspunkt des Musikschul-Adventskonzerts setzten Streicherensemble und Blasorchester unter Leitung des stellvertretenden Schulleiters René Bauer mit Leonard Cohens “Hallelujah”. Foto: Bernhard Piegsa

Es war eine nicht geringe Herausforderung, dieses Adventskonzert der Musikschule VierStädtedreieck in der Pressather Stadtpfarrkirche: Saisonale Virenattacken hatten manche Lücke in die Ensembles gerissen. Doch zur Freude von Schulleiter Joachim Steppert erklärten sich ehemalige Schüler bereit, für die Erkrankten einzuspringen. „Es ist schön, in solchen Situationen erleben zu dürfen, dass unsere Schulgemeinschaft über die eigentliche Schulzeit hinaus Bestand hat“, so Steppert.

Kirche erweist sich als Konzerthalle

Trotz dieser Beschwernisse durften sich die rund 140 Besucher an einem anspruchsvollen Programm aus 22 deutschen und internationalen Melodien erfreuen. Einmal mehr erwies sich die Pressather Kirche dabei als maßgeschneiderte „Konzerthalle“, in der die „wuchtigen“ Vorträge der erwachsenen und jugendlichen Blasmusiker und die einfühlsamen Interpretationen der Saiteninstrument-Ensembles ebenso eindrucksvoll zur Geltung kamen.

Bravourös meisterte dabei die junge Querflötensolistin Emilia Nickl das Adagio aus Giovanni Battista Pergolesis barockem G-Dur Flötenkonzert.

Hörenswertes Experiment

Passend zur Jahreszeit dominierte natürlich adventliches und weihnachtliches Liedgut. Dabei war der Bogen von klassischen Volks- und Kirchenliedern wie „Adeste fideles“ (Nachwuchsblasorchester), „Leise rieselt der Schnee“ (Veeh-Harfe-Ensemble), der „Inzeller Weihnachtsmusik“ (Volksmusikensemble) oder einem Medley aus „Heidschi bumbeidschi“, „Es wird scho glei dumpa“ und „Süßer die Glocken“ (Gitarrenensemble) bis zu modernen Klassikern wie „Feliz Navidad“ (Blasorchester) oder „Frosty the Snowman“ (Nachwuchsblasorchester) gespannt.

Ein hörenswertes Experiment wagten die jungen Bläser und das Volksmusikensemble mit individuellen Arrangements des französischen „Engel auf den Feldern singen – Gloria in excelsis Deo“: Der besinnlich-andächtige Vortrag auf den alpenländischen Saiteninstrumenten kontrastierte effektvoll mit der hymnischen Interpretation der Blasmusiker.

Zeitreise durch die Musikgeschichte

Abgerundet wurde die festtagsbezogene Melodienfolge durch „weltliche“ Stücke wie Karl Jenkins’ „Palladio“ (Blasorchester) oder Dmitrij Schostakowitschs „Walzer Nr. 2“ (Streicherensemble). Den anrührend harmonischen Schlusspunkt setzten Blasorchester und Streicherensemble mit Leonard Cohens „Hallelujah“.

Mit einer „stehenden Ovation“ belohnte das Publikum die gut einstündige Zeitreise durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte, in der Bürgermeister Bernhard Stangl als Vorsitzender des Musikschulvereins zugleich ein Spiegelbild der Advents- und Weihnachtszeit erkannte: „Diese Zeit ist keineswegs nur eine ‚stade Zeit‘: In ihr erleben wir laute und leise Zeiten, Harmonien und Disharmonien – gerade wie in der Musik mit ihrer ganzen Vielfalt.“

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